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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit
Autoren: Julie Garwood
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wird?«
    »Natürlich, Liebes, das wird sie«, erwiderte ihre Mutter geistesabwesend. Matilda war von Natur aus zänkisch, aber nun, da ihre Brüder fortgegangen waren, um zu lernen, dem König so unersetzlich zu sein, wie ihr Vater es war, hatte sich dieser Charakterzustand verstärkt. Für Brenna wurde sie langsam zu einem ähnlichen Ärgernis wie Elspeth.
    »Du bist wie ein Splitter im Hintern, Mattie«, sagte Brenna.
    Ihre Mutter warf ihr einen flüchtigen, wenn auch strafenden Blick zu. »Du sollst nicht solch gewöhnliche Reden führen, Brenna, hast du mich verstanden?«
    »Ja, Mama, aber Papa sagt, sein Hintern tut ihm ständig weh. Er sagt, er hat da was, das fürchterlich schmerzt!«
    Ihre Mutter schloß die Augen. »Reiz mich nicht, Kind.«
    Brenna ließ die Schultern nach vorne sacken und versuchte, schuldbewußt auszusehen. »Mama, warum sagt mir ständig jemand, was ich tun darf und was nicht? Hat mich denn gar keiner lieb?«
    Ihre Mutter war nicht in der Stimmung, ihre kleine Tochter zu trösten. Sie deutete auf eine Ansammlung von Stühlen auf der anderen Seite des Saals. »Setz dich dort hin, Brenna. Tu mir den Gefallen und sag erst wieder etwas, wenn dir jemand die Erlaubnis gibt. Und jetzt gehorche!«
    Unglücklich setzte sich Brenna in Bewegung.
    »Laß sie nicht zu lange allein dort sitzen, Mutter. Der unglückliche Vorfall hat sie sehr schwierig gemacht. Papa sagt, daß sie wohl eine Weile braucht, um sich davon zu erholen.«
    Mattie verteidigte sie! Brenna war vollkommen überrascht, daß ihre Schwester für sie eintrat, auch wenn es Matildas Aufgabe war, auf Brenna aufzupassen, solange ihre Brüder fort waren. Dennoch machte es sie wütend, daß ihre Schwester das Unaussprechliche erwähnt hatte. Sie wußte ganz genau, wie sehr Brenna es haßte, daran erinnert zu werden.
    »Ja, Liebes«, antwortete ihre Mutter. »Es braucht Zeit und Geduld.«
    Mattie stieß einen lauten Seufzer aus. »Mutter, ich verstehe es nicht. Wie kannst du so gelassen davon sprechen? Hast du denn gar kein schlechtes Gewissen? Ich kann ja verstehen, daß man einmal ein Kind vergessen kann – aber gleich zweimal? Es ist wirklich ein Wunder, daß die Kleine dich überhaupt aus den Augen läßt!«
    Elspeth trat vor, um sich zu Wort zu melden. »Ich fürchte, Ihr werdet nie einen passenden Ehemann für die da finden, Mylady.«
    Brenna preßte sich die Hand über die Ohren. Sie konnte es nicht ausstehen, wenn Elspeth sie als »die da« bezeichnete. Sie war schließlich keins der Ferkel, oder?
    »Ich such mir schon selbst einen Mann!« rief sie.
    In diesem Moment betrat Joan die Halle. »Was hast du denn diesmal angestellt, Brenna?«
    »Gar nichts.«
    »Und warum sitzt du dann ganz allein da? Normalerweise klebst du doch an Mutter und redest endlos auf sie ein. Na, komm schon, sag mir, was du gemacht hast. Ich schimpfe auch nicht mit dir, versprochen.«
    »Ich hab’ Mama geärgert. Joan, hat Papa dir einen Ehemann gefangen?«
    »Einen Ehemann gefangen?« Joan verbiß sich das Lachen, um ihre kleine Schwester nicht zu kränken. »Ja, das hat er wohl«, gab sie zu.
    »Hast du ihm dabei geholfen?«
    »Nein. Ich werde meinen Mann am Tag der Hochzeit kennenlernen.«
    »Hast du keine Angst, daß er häßlich ist?« flüsterte Brenna.
    »Wie er aussieht, spielt keine Rolle. Papa hat mir versichert, daß das Bündnis sehr günstig ist«, erwiderte Joan im gleichen Flüsterton.
    »Ist das gut?«
    »O ja. Unser König hat seine Zustimmung gegeben!«
    »Rachel sagt, daß man seinen Mann von ganzem Herzen lieben muß.«
    »Das ist nichts als ein schöner, aber dummer Traum. Wenn sie alt genug ist, wird sie weggehen und einen Mann namens MacNare heiraten, den sie noch nie gesehen hat. Er lebt nicht einmal hier in England, aber Papa macht sich darüber keine Gedanken. Er hat sich von Geschenken und Versprechungen überzeugen lassen.«
    »Elspeth sagt, daß Papa nie einen Mann für mich finden wird. Sie sagt, daß Papa viel zu viel zu tun hat, um sich um jemanden wie mich zu kümmern. Also muß ich mir selbst einen schnappen. Hilfst du mir dabei?«
    Joan lächelte. »Offenbar macht dir das gewisse Sorgen. Ja, ich helfe dir natürlich gerne.«
    »Und wie kriege ich einen?«
    Joan tat, als würde sie eine lange Weile darüber nachdenken, bevor sie antwortete.
    »Nun, am besten suchst du dir einen Mann aus, der dir gefällt, und fragst ihn, ob er dich heiraten will. Wenn er weit weg lebt, dann schickst du ihm einen Boten. Hm … ja, ich denke,
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