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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit
Autoren: Julie Garwood
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fast zu leicht?
    Faith wandte sich gerade zum Gehen, als Quinlan sie ansprach. »Sagt Eurer Mutter, daß ich tatsächlich kommen werde. Sie hat etwas, das ich haben will!«
    Faith hätte natürlich gerne gewußt, um was es sich handelte, fand es aber zu unhöflich, danach zu fragen. »Nun, dann sehen wir uns ja vielleicht wieder. Ich habe nicht vor, in den nächsten zwei Jahren zu heiraten, wie sehr mein Vater mich auch immer drängt! Sicher, ich bin zwar alt genug, aber ich habe festgestellt, daß ich hoffnungslos verwöhnt bin. Da ich keinerlei Absicht habe, mich zu ändern, wird er mir einen Baron suchen müssen, der mich umsorgt und verhätschelt, und das wird gewiß eine Zeit dauern. Falls ich doch schon verheiratet bin, bevor Ihr uns besuchen kommt, dann denkt bitte daran, daß ich Euch ewig dankbar sein werde. Lebt wohl, Quinlan. Möge Gott über Euch wachen.«
    Sie knickste vor ihm, küßte Brenna und einen verdatterten Connor zum Abschied und wandte sich dann um, um zu ihrem finster dreinblickenden Bruder zurückzulaufen.
    »Ich glaube, Faith wird mir am meisten von allen fehlen«, seufzte Brenna.
    »Ich denke, du wirst sie bald wiedersehen.«
    »Das bezweifle ich«, erwiderte sie. »Und ich finde es sehr traurig, daß Quinlan uns verlassen wird. Erhält dann Crispin den Oberbefehl über die Burg, wenn du fort mußt?«
    »Nein, er wird in Hughs Festung einziehen. Der Clan hat mich erneut gebeten, einen meiner Männer als ihren Anführer abzustellen. Sie brauchen Crispin, und er wird die Aufgabe gerne übernehmen.«
    Er hob seine Frau auf den Rücken des Rappen, stieg hinter ihr auf und senkte dann den Kopf, um ihr ins Ohr zu flüstern, wie sehr er sie liebte.
    »Wir fangen noch einmal ganz neu an, nicht wahr?«
    »Wenn du das gerne denken möchtest, in Ordnung – dann fangen wir eben neu an. Vielleicht denke ich dann auch immer daran, daß ich auf dich Rücksicht nehmen muß.«
    »Das tust du ja schon, und so ist es auch gar kein Wunder, daß ich dich liebe. Connor? Ich frage mich gerade …«
    »Ja?«
    »Ich würde gerne noch einmal ohne Sattel reiten. Könnte ich nicht eins von den anderen Pferden nehmen, wenn ich schon den Rappen nicht haben darf?«
    »Wenn du mir versprichst, daß du innerhalb der Festungsmauern bleibst, dann erlaube ich es dir. Da, siehst du, Frau? Gib zu, daß ich sehr umgänglich sein kann.«
    »Oh, ja«, sagte sie eifrig. »Und da du schon in solch guter Stimmung bist …«
    »Ja?«
    »Was die Kapelle angeht …«

Epilog
    Die Abenddämmerung war seine liebste Zeit. Die Kinder spielten draußen, liefen barfuß die Pfade auf und ab und kreischten vor Vergnügen, während ihre Mutter ein Auge auf ihr Jüngstes hielt. Der kleine Teufelsbraten mit dem spitzbübischen Funkeln in den hellblauen Augen liebte es, die Blumen, die die Mutter soeben gepflanzt hatte, wieder auszugraben.
    Wenn er dann oben in der Schlafkammer war, legte er sein Schwert ab und stellte sich stets eine Weile ans Fenster, um über die Mauern der Festung hinwegzublicken.
    Das Heidekraut hatte zu sprießen begonnen, sobald man die Überreste der alten MacAlister-Burg niedergerissen hatte. Inzwischen wuchs auf der Wiese ein üppiger Teppich aus wilden Gräsern und farbenprächtigen Blumen, was, wie seine Frau fand, ein wunderbarer Tribut an den Mann war, der dort hatte sterben müssen.
    Der Duft von Honig und das Gelächter seiner Familie drang zu ihm herauf. Wie wundervoll war es doch, zu Hause zu sein.
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