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Und der Herr sei ihnen gnädig

Und der Herr sei ihnen gnädig

Titel: Und der Herr sei ihnen gnädig
Autoren: Faye Kellerman
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Vielleicht könnten auch ein paar bei Grandpa wohnen.«
    »Dem Vater deiner Mutter?«
    »Ja, Dad. An deinen Vater in Florida habe ich dabei nicht gedacht.«
    »Du willst Jack Cohen auf Kobys Verwandte loslassen?«
    »Hör auf!«, schalt ich ihn. »Ich liebe Grandpa.«
    »Ich liebe Jack auch«, antwortete Dad. »Er war das Beste an deiner Mutter. Aber er ist so völlig anders.« Er schüttelte den Kopf. »Hast du dir das wirklich gut überlegt?« »Vielleicht sollten wir das lieber ein anderes Mal diskutieren und heute Abend erst mal meine Beförderung feiern?«
    »Gute Idee.« Mein Vater sah aus, als stünde er kurz vor einem Migräneanfall. In dem Moment tauchte Sammy auf. »Dad, könntest du - oh, hallo!« Er wandte sich sofort an meinen Liebsten. »Koby, wir müssen reden. Es gibt einen Notfall. Ein Basketballspiel am Sonntag.«
    »Ich muss arbeiten, Shmuel.«
    »Wann fängst du an?«, fragte Sammy. »Um drei.«
    »Kein Problem. Das Spiel ist schon um zehn.« »Sammy, das reicht jetzt«, sagte Decker. »Unser bester Mann fällt aus, weil seine Großmutter gestorben ist. Ich verspreche dir, dass du um eins fertig bist, weil wir um zwei nämlich alle auf die Beerdigung gehen.« »Sammy, du bist wirklich krank in der Birne«, sagte ich zu ihm.
    Mein Stiefbruder ignorierte mich. »Koby, wir brauchen dich. Das wird sonst extrem peinlich für uns.«
    »Hier in der Gegend gibt's doch bestimmt noch ein paar andere Alibischwarze.«
    »So spät in der Saison nicht mehr. Die haben sie uns alle schon weggeschnappt. Nun komm schon. Nächste Woche bist du mich sowieso los, da muss ich zurück nach New York. Bitte!«
    »Ich muss Cindy beim Packen helfen.«
    »Ich helfe ihr nach der Beerdigung.« Sammy sah mich an. »Wo fährst du denn hin?« »Ich ziehe um.« »Oh. Wohin denn?« Koby hob die Augenbrauen.
    »Oh.« Sammy warf Daddy einen Blick zu, krampfhaft bemüht, ein Grinsen zu unterdrücken. »Verstehe. Ich helfe dir beim Packen, Cin. Versprochen.«
    »Ich komm schon klar. So viel besitze ich ja nicht.« Ich sah Koby an. »Meinetwegen kannst du gern spielen.« Ich stieß meinen Stiefbruder mit dem Ellbogen in die Rippen. »Vielleicht hält diese Quasselstrippe dann endlich den Mund.«
    Koby rieb sich die Stirn. »Du bist wirklich eine Nervensäge, Shmuel.«
    »Ich würde mich eher als hartnäckig bezeichnen.« »Also gut, aber nur noch dieses eine Mal.« »Danke, danke, danke!« »Erwarte bloß keine Wunder!«
    »Koby, das ist doch alles nur eine Frage des Image! Natürlich schadet es nichts, wenn du auch noch gut spielst.«
    Decker drohte ihm mit dem Finger. »Du überschreitest deine Grenzen, junger Mann. Ich erlaube es nur, weil er jetzt zur Familie gehört. Sag Hallo zu deinem Schwager.« Ich zeigte ihm meinen Ring.
    »Wirklich? Cool!« Er küsste mich auf die Wange. »Ich muss sofort Yossi anrufen. Er wird ausflippen, wenn ich es ihm sage. Danke, Koby.«
    »Und was ist mit Masel tow?«, fragte Koby.
    »Ach ja, klar. Masel tow, auch wenn es nicht wirklich unerwartet kommt. Trotzdem schön.«
    Mit diesen Worten ging er.
    »Er war ja wirklich außer sich vor Freude«, bemerkte ich.
    Mein Vater lachte. »Sammy ist schon politisch unkorrekt auf die Welt gekommen, Gott segne ihn.«
    Rina kam aus der Küche. »Dachte ich mir's doch, dass ich Stimmen gehört habe.« Sie wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab. »Nachdem ihr so schön angezogen seid, gehe ich davon aus, dass ihr bleibt.«
    »Wenn es dir recht ist.«
    »Natürlich.« Sie küsste mich auf die Wange. »Shabbat Shalom.«
    Wortlos zeigte Koby ihr meinen Ring. Die Augen meiner Stiefmutter leuchteten auf. »Du meine Güte, ist der schön« Sie nahm mich in den Arm und drückte mich fest. »Hast du schon mit deiner Mutter gesprochen?«
    »Sie war die Erste, der ich es gesagt habe.«
    »Perfekt!« Rina umarmte Koby und küsste ihn auf die Wange. »Masel tow, masel tow! Das ist alles so unglaublich aufregend!«
    »Und dann auch noch eine Goldmarke«, sagte ich.
    »Ach, richtig! Wir brauchen unbedingt eine Flasche Champagner! «
    Koby hob die Flasche in die Höhe.
    »Ich werde sie gleich kühl stellen«, sagte Rina. »Habt ihr schon einen Termin festgesetzt?«
    »Darüber sprachen wir gerade«, erklärte ich. »Ich habe Dad gefragt, ob wir eventuell Kobys Eltern bei euch einquartieren könnten, weil sie -«
    »Natürlich!«, erwiderte Rina. »Seine ganze Familie kann bei uns wohnen.«
    »Es kommen dreißig bis sechzig Verwandte von ihm, Liebes«, bemerkte mein Vater.
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