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Und der Herr sei ihnen gnädig

Und der Herr sei ihnen gnädig

Titel: Und der Herr sei ihnen gnädig
Autoren: Faye Kellerman
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lachend.
    Magda strahlte. »Kommt. Ihr seid bestimmt hungrig.«
    »Eine kleine Stärkung wäre nicht schlecht«, meldete sich Anika zu Wort. »Es war eine lange Fahrt.«
    »So lang fand ich sie gar nicht«, widersprach Martha.
    »Bis zum Freeway ging es, aber dann hat es sich ziemlich in die Länge gezogen.«
    »Es ist gerade Rushhour«, erklärte Rina.
    »Ach«, rief Magda aus. »Daran habe ich gar nicht gedacht.«
    »Kein Problem«, beruhigte sie Martha. »Unser Wagen hat ja eine Klimaanlage.« An ihre Schwester gewandt, fügte sie hinzu: »Du hast geschlafen.«
    »Nein, ich hab mit geschlossenen Augen nachgedacht.«
    »Du hast geschlafen. Ich hab dich schnarchen gehört.«
    »Meine Damen, ich fühle mich schon ganz schwach vor Hunger«, warf Decker ein. »Lassen Sie uns essen.«
    »Hier herein«, sagte Magda. Sie warf einen Blick über die Schulter und sah das glückliche Gesicht ihrer Tochter, die sich freute, dass die Sache für ihre Mutter nun doch so gut lief. Obwohl Magda noch immer ein wenig wütend auf sie war, wurde ihr in dem Moment bewusst, dass Ginny tatsächlich etwas Außergewöhnliches zustande gebracht hatte. Mit feuchten Augen lächelte sie ihre Tochter an und formte mit den Lippen das Wort »Danke«.

45
    Die Technologie für ein erschwingliches Bildtelefon stand längst zur Verfügung, aber wir menschlichen Wesen mit unseren Schwächen und Ängsten waren einfach noch nicht bereit dafür. Was mein Telefonat mit Buck bewies. Dass unser Gespräch so erstaunlich gut lief, hatte ich hauptsächlich der Tatsache zu verdanken, dass er nicht sehen konnte, wie ich dabei nervös schwitzend und mit feuchten Händen auf und ab lief. Er hörte nur meine Antworten auf seine sarkastischen Kommentare, die ihm wohl witzig vorkamen, sodass er fälschlicherweise annahm, ich hätte alles im Griff. Er schlug ein Cafe vor, ich machte einen Gegenvorschlag, und wir einigten uns auf das Coffee Bean and Tea Leaf in West Hollywood.
    Dem Rat meines Vaters folgend, hatte ich Klinghoffner und ein paar andere als Versuchskaninchen benutzt und dabei festgestellt, dass bei unserem Unterfangen eine ganze Menge schief gehen konnte. Da das Treffen mit Buck erst am Sonntag um elf stattfinden würde, blieb mir zum Glück noch genug Zeit, meine Methode zu verfeinern. Trotzdem war ich aufgeregt, als der Tag schließlich kam.
    Ich war früh dran, er noch früher. Den Tisch, den Buck ausgesucht hatte, fand ich für unsere Zwecke zwar nicht optimal, andererseits aber auch nicht ganz schlecht, sodass ich es für klüger hielt, dort zu bleiben, statt ihm zu erklären, warum ich umziehen wollte. Buck sah dünner denn je aus, aber seine Haut war durch die Sonne viel besser geworden. Abgesehen von ein paar Akneresten wirkten seine Wangen viel glatter. Sein dunkles Haar trug er inzwischen ganz kurz geschoren. Als ich zu ihm an den Tisch trat, sah er mich mit seinen braunen Augen betont gleichgültig an. Er trug eine Jeans und ein schwarzes Shirt und las in der Sunday Times. Vor ihm stand ein Becher Eistee, den er mit einem Strohhalm trank. Hocherfreut beobachtete ich, wie er seine wulstigen Lippen über den Plastikhalm stülpte und heftig daran saugte. Ich musste an das prächtige Material für den DNA-Test denken.
    »Sie sind sehr pünktlich«, stellte ich fest, während ich mich neben ihm niederließ.
    Er hielt es nicht für nötig, die Zeitung wegzulegen. »Bin ich das?« Er warf einen raschen Blick auf seine Armbanduhr. »Ja, wahrscheinlich. Ich habe Hunger. Sie dürfen mir einen Bagel holen.«
    »Sie dürfen sich gern selbst einen holen.«
    Er bedachte mich mit einem gelangweilten Blick. »Sie haben mich eingeladen. Das bedeutet, Sie bezahlen beziehungsweise das LAPD. Also sparen wir uns doch diese dämliche Diskussion, und kommen wir zur Sache.«
    »Pur oder mit Zimt?«, fragte ich lachend.
    »Ich kann es mir aussuchen?«
    »Klar, Sie haben die Wahl.«
    Erst jetzt nahm er meine Gegenwart so richtig zur Kenntnis. Er musterte mich von oben bis unten. Ich trug ein ärmelloses Sommerkleid, das ein bisschen Busen und viel Bein zeigte. Bucks Wangen nahmen einen rosigen Ton an. Verlegen versteckte er sein Gesicht hinter der Zeitung.
    »Pur ist in Ordnung. Und zweimal Frischkäse.« Er trank seinen Eistee aus. »Und noch etwas zu trinken.« Er hielt den leeren Becher hoch. »Ich war im Fitness-Studio und bin völlig ausgedörrt. «
    Ich konnte mein Glück kaum fassen. »Was darf s denn sein?« »Oh... ich weiß nicht.
    Wie wär's mit einem
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