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TS 37: Tödliche Träume

TS 37: Tödliche Träume

Titel: TS 37: Tödliche Träume
Autoren: Raymond Z. Gallun
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Ellwynn und ich haben die Harwells schwer verletzt vom Jupiter geholt. Wir haben dort schreckliche Dinge gesehen – eine Vision von dem, wo die Sensipsych-Träume hinführen. Schaeffer meint, daß er den Harwells vielleicht helfen könnte, allerdings mit der Unterstützung vieler Leute.“
    „Ich mache mit“, warf Margaret schnell ein. „Wie kann ich ihnen denn helfen?“
    „Das sagt Schaeffer nicht“, erwiderte Nord grimmig. „Woher sollen wir wissen, ob ein solcher Wissenschaftler für die menschliche Rasse ist, oder ob er sie nur als Tiere betrachtet? Das ist es, was mich noch beunruhigt, Marge. Ich gehe jetzt, um wieder zu warten. Auf Wiedersehen, bis später!“
    Zweimal versuchte Nord, in Schaeffers Laboratorium zu gelangen, aber die Wächter versperrten ihm den Weg. Wieder im Schiff angelangt, sah er den Sensipsych-Apparat, es war ein XD-10, der durch das Aufleuchten eines roten Signals ein Sonderprogramm ankündigte. Schnell machte Nord sich fertig, um den erwarteten Traum, der keiner war, mitzuerleben.

 
16. Kapitel
     
    Nord machte sich fertig, um den Traum, der keiner war, mitzuerleben.
    Es gab keine einführende Rede – es ging damit los, daß Bob Harwell das Schiff verließ und in die gelblich brodelnde Hölle hinabsprang. Und all seine bitteren und sorgenvollen Gedanken über die Träumer auf der Erde wurden mit ausgestrahlt. Anson Nord hatte das Gefühl, daß diesem Traum genau so wenig zu entfliehen war wie dem Leben. Er wußte, daß normalerweise Millionen Fans dieses Harwell-Abenteuer sehen würden. Es war ihm jedoch bekannt, daß alle gezwungen wurden, dieses Abenteuer mitzuerleben. Alle anderen Programme waren unterbrochen worden, und nur dieses eine wurde gesendet.
    Nord wußte, wie das Abenteuer weitergehen würde und war einverstanden, daß es so hart und unmittelbar war.
    Andere nicht.
    Nehmen wir beispielsweise Mrs. Kovis.
    Sie war nicht lange bei Margaret Nord geblieben, um mit ihr zu arbeiten. Am Anfang wollte sie es wirklich, aber ein paar Bombenexplosionen in ihrer Nähe hatten sie verwirrt. Mit einem Male war sie verschwunden.
    Übrigens war ihr die Kennkarte ihres Mannes zugeschickt worden. Sie trug den Vermerk:, Er wurde erschossen, als er mit den Mathais-Anhängern eine Stadt angriff. Unter dem Schock dieser Ereignisse kehrte sie ihre vornehmlichste Eigenschaft wieder hervor. Sie floh aus der Nähe der sie beschämenden Margaret Nord und fand Unterschlupf in einem verlassenen Haus. Natürlich wußte sie, daß dort eine hervorragende Sensipsych-Anlage stand.
    Und dann? – Nun, sie tat das, was die bedauernswertesten Geschöpfe tun, die es gibt. Sie ergab sich als Süchtige ihrem Laster.
    Das Traumland war für sie immer wunderbarer geworden, seitdem sich die Wirklichkeit als hassenswert und gefahrvoll erwiesen hatte.
    Und jetzt feierte sie ihren großen Triumph in ,Faust’. Der Ballraum des Imperialpalastes glitzerte in den herrlichsten Farben. Und natürlich war sie wieder die schönste von allen. Mit einem Male verblaßte der Saal, und sie und ihr strahlend lächelnder Geliebter waren irgendwo, wo sie gar nicht gern war. Dort glänzte es anders … es war das Glänzen der Instrumente und Kontrollampen. Eine wilde Landschaft schaute durch das Fenster herein, und sie war eine andere Frau, eine Frau, die für ihren Mann alles opferte, und die ein Geheimnis ergründen wollte, woran Mrs. Kovis kein Interesse hatte. Weil sie eine Frau war, wurden ihr auch automatisch die Gedanken und Eindrücke der Clara Harwells übertragen.
    Mrs. Kovis war mehr verärgert als erschreckt.
    „Oh“, sagte sie sich, „eines dieser albernen Harwell-Abenteuer. Die Sendestation muß etwas verwechselt haben. Ich werde mich beschweren müssen.“
    Aber das Abenteuer ging weiter wie ein gut geschnittener Film aus alter Zeit, von dem nur die konzentriertesten, dramatischen Stellen gezeigt werden. Das allerdings mit unerbittlicher Härte.
    Mrs. Kovis wollte erwachen. Aber sie konnte nicht mehr. Aus ihrer anfänglichen Verstimmtheit wurde Wut, dann Angst. Sie wußte nicht, daß die Wirkung des Sensipsych verstärkt worden war.
    Schließlich sah sie Bob Harwell vor den kristallenen Särgen stehen. Sah jene unförmigen Massen, die einmal lebendige Wesen gewesen waren. Und Claras und Bobs bittere Gedanken drangen gleichzeitig auf sie ein. Sie fühlte Scham. Dann Schuld und Angst vor dem, was noch kam. Sie wollte schreien, aber sie konnte nicht. Die Geschehnisse gingen unerbittlich weiter. Vielleicht
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