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TS 37: Tödliche Träume

TS 37: Tödliche Träume

Titel: TS 37: Tödliche Träume
Autoren: Raymond Z. Gallun
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scheinbaren Zusammenhang. „Ein Spielchen mit einem alten Gegner. Helfen Sie mir, meine Herren! Achten Sie auf die Sensipsych-Aufnahmen. Vielleicht brauchen wir sie doch noch …“
    Corliss stellte den Kurs ein und stimmte den Robotpiloten darauf ab. Dann zerstörte er sämtliche Meß- und Kontrollgeräte.
    „Sie haben nichts zu tun, als abzuwarten, meine Herren“, sagte er belehrend. „Die Maschine ist auf ein ganz bestimmtes Ziel eingestellt, und Sie können nichts mehr daran ändern.“
    „Ich hoffe nur, daß am Ziel dieses Fluges nicht eine Explosion auf uns wartet“, sagte Carpenter sarkastisch. „Wenn ich mir Ihr Bombenarsenal hier ansehe, dann frage ich mich, woher Sie die vielen Leute haben, die diese Dinger auch tatsächlich zum Einsatz bringen. Der reine Mord scheint mir gerade kein angenehmer Beruf zu sein …“
    Wider Erwarten blieb Corliss freundlich bis zum Schluß. Er lächelte sogar, als er das Schiff verließ.
    Start, Flug und Landung erfolgten automatisch. Ihr geheimnisvolles Ziel war der Ajax-Turm, dessen Ruine düster in den Himmel ragte. Nord glaubte zu ahnen, daß Corliss sie zu seinem Erzfeind Schaeffer schicken wollte. Denn nur dieser Mann würde den Harwells in ihrem jetzigen Zustand noch helfen können.
    Die Polizei nahm sie in Empfang, sobald sie das Schiff verlassen hatten.
    „Wir müssen unbedingt sofort zu Dr. Schaeffer“, erklärte Anson Nord dem ersten Beamten, der ihm in den Weg trat. „Wir haben die Harwells vom Jupiter zurückgebracht. Sie befinden sich an Bord und brauchen sofort Hilfe.“
    Der Name Harwell war so gut wie ein Passierschein von Schaeffer persönlich. Mit dem Fahrstuhl wurden die Plastikbehälter tief in das Innere des Turmes gebracht und in den Laboratorien abgestellt.
    George Schaeffer erschien. Zwischen den riesigen Geräten und Maschinen sah er klein und unscheinbar aus.
    „Hallo“, sagte er mit einer Einfachheit, die Nord schockierte, als er daran dachte, was für eine Legende sich um diesen geheimnisvollsten Mann der Erde gebildet hatte.
    Nord zeigte grimmig auf die drei Plastikbehälter.
    „Was bringen Sie mir denn da?“ fragte Schaeffer.
    „Bevor ich antworte“, sagte Nord, „halte ich es für besser, Sie wissen, wer wir sind. Ich heiße Anson Nord, und dies hier ist Carpenter, ein Mann, bei dem Sie als Chef des Sensipsych nicht sehr hoch im Kurs stehen. Ihre Propaganda, nach Mathais’ Angriff wieder zum Träumen zurückzukehren, wird Ihnen in weiten Kreisen übelgenommen. – Wir waren Gefangene von Mathais und haben mit eigenen Augen gesehen, daß er tatsächlich über die Waffen verfügt, um die Ende restlos zu zerstören. Man braucht uns nur zu zwingen, das Versteck der Mathais-Leute zu verraten, und schon ist der schönste Weltuntergang inszeniert.“
    Schaeffer atmete schwer. Offenbar hatten Nords Worte einen gewissen Eindruck auf ihn gemacht. Man konnte nur nicht genau sagen, ob er wütend oder ängstlich war.
    „Was hätten wehrlose Menschen auf den Straßen ausrichten können, Nord?“ fragte der Doktor. „Für den Kampf und die Ordnung ist die Polizei verantwortlich. Die Menschen wären ihr dabei nur im Wege gewesen. Also hatte es schon einen guten Grund, wenn ich alle Träumer aufforderte, zum Sensipsych zurückzukehren. Ich hatte nur ihre Sicherheit dabei im Auge und habe damit keineswegs dem augenblicklichen Mißbrauch des übertriebenen Träumens das Wort geredet. Die Beweggründe des Mathais sind mir durchaus verständlich, doch seine Methoden kann ich deshalb niemals gutheißen. Das Ausstoßen von Drohungen, das hinterhältige Morden ist letzten Endes eine abgewandelte Form der Feigheit. Und ob Mathais nun ein Feigling oder ein Idealist ist, in beiden Fällen halte ich ihn nicht für fähig, den Planeten zu zerstören. Ich mag mich da irren. Ich bin nicht mehr als ein privater Bürger dieser Erde, der keinerlei autoritäre Entscheidungsgewalt besitzt. Trotzdem habe ich gearbeitet, um unser Problem von einer anderen Seite zu lösen. Von einer besseren, wenn Sie so wollen. Fassen Sie das bitte als eine Erklärung und nicht als Entschuldigung auf!“
    Schaeffers Ton klang verteidigend und demütig. Nord spürte eine schwache Sympathie für ihn und folgte ihm langsam, als er an die Plastikbehälter herantrat.
    „Es sieht schlecht aus für die Harwells“, versicherte Schaeffer nach einer längeren Pause. „Ich darf einräumen, daß ich speziell in dieser Richtung geforscht habe. Sie kennen gewiß den alten Wechselbegriff
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