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TS 27: Verpflichtet für das Niemandsland

TS 27: Verpflichtet für das Niemandsland

Titel: TS 27: Verpflichtet für das Niemandsland
Autoren: Milton Lesser
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Gewölbe erzitterte und wankte. Träger fielen mit gewaltigem Getöse auf den Boden und durchbrachen ihn. Sophia wurde aus ihrem Sitz am Geschützleitstand an die Wand geworfen, drehte sich in der Luft und landete auf dem Bauch.
    Temple lief zu ihr hin und drehte sie um. Ihr Gesicht war von Blut verschmiert, das aus ihren Lippen sickerte. Obwohl sie sich nicht bewegte, war sie dennoch nicht tot. Temple schleppte und trug sie halb aus der Waffenkammer in einen angrenzenden Raum. Er legte sie so bequem, wie er nur konnte, auf den Boden und lief zurück.
    Geschmolzenes Metall hatte sich in einem Winkel des Raumes angesammelt und kroch ganz langsam auf dem Boden zu ihm hin. Er ging darum herum, kletterte über einen verbogenen und verdrehten Träger und bahnte sich einen Weg durch andere Trümmer, bis er schließlich den Geschützstand erreicht hatte.
    „Wie kann man nur so blöd sein?“ sagte Temple laut. „Sophia lief doch zum Geschütz und muß angenommen haben, daß ich inzwischen die Schutzschirme errichtet hatte.“ Wieder war dies ein Wissen, das plötzlich in seinem Gehirn enthalten war. Die Schutzschirme machten es für alles, außer einem direkten Treffer auf den Geschützstand, unmöglich, irgendwelchen Schaden anzurichten. Temple hatte jedoch völlig vergessen, diese Schirme zu errichten. Er tat es jetzt, indem er einfach auf eine Reihe von Knöpfen und Hebeln drückte. Als er jedoch auf die Skala zu seiner Linken sah, bemerkte er voll Schrecken, daß der Schaden wahrscheinlich bereits angerichtet war. Die Nadel. die die tödliche Strahlung anzeigte, schwankte bereits in der Mitte zwischen der negativen und der kritischen Zone, die mit rot markiert war und während Temple sie noch beobachtete, kroch sie immer näher auf die rote Markierung zu.
    Wieviel Zeit blieb ihm noch? Temple wußte es nicht mit Bestimmtheit. Grimmig beugte er sich über die Waffe. Er spielte damit und schoß einen Strahl blendender Energie ab, dann drehte er sich schnell um und blickte auf den Bildschirm. Der Strahl schoß in das Nichts hinaus, und es war deutlich zu sehen, daß er sein Ziel um mehrere hundert Meilen verfehlte.
    Fluchend versuchte Temple es erneut, doch auch diesmal schoß er daneben. Die Schiffe feuerten jetzt in einem stetigen Feuerfluß auf ihn zurück, aber mit den vorgelegten Schirmen war ihr Feuer jetzt völlig harmlos und prallte an diesen ab und im das All zurück. Fünf Minuten später erzielte Temple seinen ersten Treffer, heulte triumphierend auf und schoß erneut. Es blieben noch fünf Schiffe.
    Aber die Skala zeigte eine immer größere Intensität an Radioaktivität an. Hinter Temple war der Raum ein völliger Trümmerhaufen. Die Lache geschmolzenen Metalls hatte an Größe zugenommen und schnitt ihm beinahe jede Möglichkeit einer Flucht aus diesem Raum ab.
    Irgend etwas dröhnte und knirschte, und Temple sah, wie ein weiterer Träger auf den Boden stürzte, hindurchstieß und mit dem einen Ende in die Lache geschmolzenen Metalls fiel, so daß ein starker Strahl davon aufspritzte.
    Temple schoß erneut und traf ein weiteres Schiff. Er konnte jetzt beinahe den Hauch des Todes an seiner Schulter spüren, der es nicht sonderlich eilig hatte, da er sich seiner Beute völlig sicher war. Wieder feuerte er das Geschütz ab.
    Wenn auch nur ein Schiff übrig bliebe, nachdem sie das Geschütz nicht mehr verwenden konnten, dann hatten sie versagt. Ein Schiff konnte Sieg oder Untergang für die Erde bedeuten. Ein …
    Noch drei. Zwei.
    Sie beharkten die Raumstation mit Energiestrahl um Energiestrahl – vergebens. Sie schossen hin und her und kreuz und quer und boten sehr schwer zu treffende Ziele. Temple wartete seine Chance ab … und schnell warf er einen Blick auf die Skala, die die Radioaktivität im Raum anzeigte. Gellend schrie er auf und erhob sich. Die Nadel war bereits in die rot-markierte Zone hineingeklettert. Wenn er auch nur einen oder zwei Augenblicke noch in diesem Raum blieb, dann bedeutete das den Tod, keinen schnellen, sondern vielmehr einen langsamen, aber unbeirrt auf ihn zukriechenden Tod. Er konnte tun, was er tun mußte, doch Stunden später würde er elend umkommen. Sein Leben – für die Erde? Temple jagte erneut einen Energiestrahl hinaus und traf das sechste Schaff. Dann sah er, wie die Nadel der Skala sprunghaft immer weiter hinaufschnellte. Zitternd stand er auf, trat zurück und fiel beinahe über das Ende eines Trägers, während seine Augen fasziniert auf den Bildschirm gerichtet
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