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TS 27: Verpflichtet für das Niemandsland

TS 27: Verpflichtet für das Niemandsland

Titel: TS 27: Verpflichtet für das Niemandsland
Autoren: Milton Lesser
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zwischen dem Traumzustand, – den ihr ja bereits erlebt habt, und der Wirklichkeit selbst liegend. Erinnert euch daran: Ihr werdet zusammenarbeiten müssen; ihr werdet wie Maschinen funktionieren müssen. Völlig fremdes Ausrüstungsmaterial wird von euch bedient werden müssen, und ihr habt lediglich die Kenntnisse dafür, die in eure Gehirne projiziert werden können.“
    Sophia seufzte. „Kit als Amerikaner ist viel zu individualistisch eingestellt, als daß er mir in einer solchen Lage helfen könnte.“
    Temple knurrte wütend. „Sich in einer völlig neuen Situation zurechtzufinden ist, weiß Gott, etwas ganz anderes als lediglich ein Rädchen in einer riesigen Staatsmaschinerie zu sein.“
    „Ja, nun –“
    „Aber, aber“, beschwichtigte Arkalion. „Schon jetzt fangt ihr zu streiten an. Ihr müßt völlig zusammenarbeiten, ohne auch nur den geringsten Streit oder eine Meinungsverschiedenheit zwischen euch, sonst habt ihr kaum eine Chance.“
    „Und wie ist es mit dir?“ fragte Sophia in ihrer praktischen Art. „Kannst du dabei helfen?“
    Arkalion schüttelte den Kopf. „Nein, ich möchte zwar gerne, daß ihr aus diesem Kampf siegreich hervorgeht, aber ich möchte doch nicht mein Leben dafür opfern – was ich jedoch tun müßte, wenn ich bei euch bliebe und ihr verlieren würdet.
    Deshalb wollen wir jetzt die Einzelheiten besprechen. Stellt euch vor, daß der Raum gefaltet wird, stellt euch vor, daß euer Zeitempfinden langsamer wird. Stellt euch eine neue Dimension vor, die die Notwendigkeit einer langen Reise in linearer Richtung negiert. Stellt euch vor, was Ihr wollt – aber wir sind jetzt dabei, 900 000 Lichtjahre durch das tiefste All zurückzulegen. In jener Entfernung ist eine große Galaxis, beinahe ein Zwilling eurer Milchstraße. Ihr nennt sie den Andromedanebel. Näher bei eurem eigenen System sind die sogenannten Magellanischen Wolken, etwas anderes, was ihr NGC 6822 nennt und schließlich die Triangular-Galaxis. Alle haben Milliarden von Sternen, aber auf keinem der Sterne ist Leben. Um Leben außerhalb eurer Galaxis zu finden, müßt ihr es über beinahe eine Million Lichtjahre suchen. Mein Volk lebt in Andromeda.
    Als Flankenbewachung ihrer Galaxis und mit einer Geschwindigkeit von vielen Lichtjahren pro Minute rast etwas durch den intergalaktischen Raum, was ihr eine Raumstation nennt – aber von einer Größe, wie ihr sie euch nie hättet träumen lassen. Sie hat fünf eurer Meilen im Durchmesser und ist eine Festung von schrecklicherStärke, ein Zeughaus, in dem sich die Waffen befinden, die im Laufe einer Million von Jahren entwickelt wurden. Es wurde so eingerichtet, daß der eine, der diese Station bemannt –“
    „Nur einer?“ fragte Temple.
    „Ja. Ihr werdet schon sehen weshalb, wenn ihr dorthin kommt. Es ist dafür Sorge getragen worden, daß er weggeht, angeblich auf eine Erkundungsexpedition. Ihr seht also, daß ich bei diesem Unternehmen nicht allein bin. Jedenfalls wird er melden, daß die Raumstation erobert worden ist – wie es ja durch euch beide in der Tat auch geschehen wird. Die einzigen Schiffe, die in der Lage wären, eure Station bei ihrem Flug zu überholen, werden auch die einzigen Schiffe sein, die in der Lage wären, eure Galaxis zu erreichen, ehe ihr durch eure kulturelle Entwicklung eine Chance haben würdet, im Kampf mit meinem Volk zu bestehen. Sie werden euch angreifen – ihr werdet sie zerstören – oder selbst zerstört werden. Irgendwelche Fragen?“
    Das Ganze klang Temple phantastisch. Konnte das Schicksal der ganzen Erde in einer völlig fremden Umgebung allein auf ihren Schultern ruhen? Konnte man von ihnen erwarten, daß sie gewannen? Temple hatte keinen Grund, das erstere zu bezweifeln, so verrückt es auch klingen mochte. Was jedoch das letztere anbelangte, so konnte er nur hoffen. „Sage mir“, murmelte er, „wie werden wir denn lernen, wie all die Waffen zu verwenden sind, von denen du behauptest, daß sie zu unserer Verfügung stehen werden?“
    „Kannst du das für ihn beantworten, Sophia?“ wollte Arkalion wissen.
    „Hm, ich glaube, ja. Auf dieselbe Weise, wie ich auf dem Jupiter alles mögliche Wissen in mich hineinpraktizieren lassen mußte.“
    „Genau so. Glaubt mir jedoch, unsere Methode ist weitaus besser, so daß ihr weit weniger lernen müßt.“
    „Was ich gern wissen möchte …“, begann Sophia.
    „Vergiß es! Ich möchte jetzt etwas schlafen, und ihr werdet in der Raumstation alles Erforderliche
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