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TS 27: Verpflichtet für das Niemandsland

TS 27: Verpflichtet für das Niemandsland

Titel: TS 27: Verpflichtet für das Niemandsland
Autoren: Milton Lesser
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besiegt, dann verlieren Sie.“
    Temple wußte plötzlich, daß es Arkalion war, der diese Worte sprach.
    „Natürlich.“
    „Lassen Sie mich zu Ende sprechen. Wenn Temple die Russin besiegt, dann verlieren Sie auch, so oder so, die Erde ist die Verliererin. Ich habe keine Zeit zu erklären, was Sie doch nicht verstehen würden. Wollen Sie mit mir zusammenarbeiten?“
    „Hm, Sie haben Temples Leben gerettet. Hm, hm, ja, gut.“
    „Der dritte Traumtest ist der falsche Traum, der falsche Wettkampf mit dem falschen Gegner zur falschen Zeit, zu einem Zeitpunkt, da ein weit wichtigerer Zweikampf bevorsteht … in dem es um das Schicksal der Erde als Belohnung für den Sieger geht.“
    „Was schlagen Sie vor?“
    „Ich werde Temples letzten Traum arrangieren. Aber wenn er aus diesem Raum verschwindet, dann seien Sie nicht beunruhigt. Es ist ein Traum anderer Art. Temple wird es nicht wissen, bis der Traum sich weiterentwickelt, Sie werden es nicht wissen, bis alles vorüber ist. Aber Temple wird um die Entscheidung zwischen einer versklavten und einer freien Erde kämpfen.“
    „Können Sie uns nicht mehr sagen?“
    „Es ist jetzt keine Zeit dazu. Ich kann Ihnen jetzt nur sagen, daß Sie und die ganze Galaxis düpiert worden sind. Die Reise ins Niemandsland ist eine grausige und tragische Farce.“
    „Wach auf, Kit!“
    Temple erwachte und glaubte, sich im dritten und letzten Traum zu befinden. Sonderbar, denn diesmal wußte er, wo er war und weshalb, wußte auch, daß er träumte, erinnerte sich sogar lebhaft an die beiden anderen Träume.
     
    *
     
    „Leise“, sagte Arkalion und führte Temple durch lange Korridore mit weißgekalkten Wänden. Schließlich kamen sie an eine teilweise geöffnete Tür und blieben dort stehen. Als Temple hindurchspähte, sah er ein Zimmer, das demjenigen sehr ähnlich war, in dem er gelegen hatte. Es standen zwei in weiße Mäntel gekleidete Gestalten darin, die sich besorgt über einen Tisch beugten. Starr auf diesem Tisch lag Sophia, die er kurz zuvor in seinem zweiten Traum geliebt hatte.
    „Sie ist wundervoll“, flüsterte Arkalion.
    „Ich weiß.“ Wie er selbst, war auch Sophia in einen losen Pullover und Hosen gekleidet.
    „Leise“, sagte Arkalion erneut. „Beeile dich!“ und damit verschwand Arkalion.
    „Nun“, sagte Temple zu sich selbst. „Was jetzt? Zumindest wurde ich in den anderen Träumen so völlig in die Dinge hineingestellt, daß ich wußte, was ich zu tun hatte.“ Heftig rieb er sich das Kinn. „Allerdings hat das beim erstenmal nicht viel genützt.“
    Temple stieß die halbgeöffnete Tür mit dem Fuß auf. Die beiden weißgekleideten Gestalten wendeten ihm den Rücken zu und neigten sich aufmerksam über den Tisch und Sophia. Ohne zu wissen, was ihn dazu bewegte, sprang Temple in den Raum, packte die ihm zunächst stehende Gestalt am Arm, und riß sie herum. Verwirrung und Schrecken zeigten sich auf den Zügen des anderen, aber sein Gesicht wurde schlaff, als Temples Faust sein Kinn mit schrecklicher Gewalt traf. Der Mann stürzte zu Boden.
    Der Zweite drehte sich um und stieß einen lauten Schwall russischer Schimpfworte aus. Er parierte Temples schnellen Schlag mit der linken Hand und schlug mit der eigenen Rechten in Temples Gesicht. Beinahe wäre der Kampf ebenso schnell zu Ende gewesen, wie er begonnen hatte. Temple ging zu Boden und merkte nur undeutlich, wie der stiefelbekleidete Fuß des Russen über seinem Gesicht schwebte. Er streckte die Hand aus, packte den Stiefel mit beiden Händen und drehte. Der Mann schrie auf und fiel zu Boden. Dann rollten sie sich auf dem Boden hin und her, schlugen mit Fäusten, Knien und Ellbogen aufeinander ein, stießen und fluchten. Temple fand die Kehle des Russen, schloß beide Hände darum und drückte zu. Fäuste trommelten in sein Gesicht, Nägel zerkratzten ihn, aber er ließ nicht locker.
    Als Temple zitternd aufstand, starrte der Russe ausdruckslos an die Decke. Er war entweder bewußtlos oder tot.
    Ohne des Unbegreiflichen wegen Fragen zu stellen, wußte Temple, daß er das getan hatte, was er tun mußte. Er suchte kaum nach der Ursache für seine Tat, die er doch nicht finden konnte, sondern hob die bewußtlose Sophia vom Tisch und legte sich ihren Körper über die Schulter. Dann trottete er mit ihr aus dem Zimmer. Arkalion hatte doch gesagt, er solle sich beeilen.
    Als nächstes bemerkte er ein Raumschiff. Er erinnerte sich an keine Zeitlücke. Er stand einfach im Schiff mit Arkalion. Und
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