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Totgeglaubt

Totgeglaubt

Titel: Totgeglaubt
Autoren: Brenda Novak
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zur Kuchenvitrine.
    Als Beth Ann sie kommen sah, unterbrach sie sofort ihr Getuschel und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. Sie hatte die zwei obersten Knöpfe ihres Kittels geöffnet, als wäre es so heiß in dem Laden, dass sie sich am liebsten die Kleider vom Leib reißen würde. Dabei befanden sie sich im tiefsten Winter.
    Doch Clay hatte keinerlei Schwierigkeiten, ihr Dekolleté zu ignorieren. Er ging vor der Glasscheibe in die Hocke. An Whitneys ausgelassener Freude über die Backwaren konnte er sich einfach nicht sattsehen. “Was möchtest du haben, Knirps?”
    “Das Lange dort. Das mit der braunen Glasur.”
    “Wir nehmen den Riegel mit Ahornsirup”, sagte Clay zu Beth Ann, während er wieder aufstand.
    Beth Ann griff in die Vitrine, zog einen Ahornriegel heraus und steckte ihn in eine Papiertüte. Aber als Clay nach der Tüte griff, ließ sie sie nicht los. “Wie geht es dir?”, fragte sie. Ihre Augen blickten ihn so sehnsüchtig an, dass er fast Mitleid mit ihr bekam.
    “Sehr gut”, sagte er. “Und dir?”
    “Gut.”
    Sie schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln. “Ich habe gehört, Allies Eltern wohnen jetzt in Jackson?”
    “Ja, stimmt.”
    “Freut mich, dass sie sich wieder vertragen haben.”
    “Ja, wir sind auch erleichtert.”
    Endlich konnte Clay ihr die Tüte aus der Hand ziehen und reichte sie Whitney. “Dale organisiert jetzt den Wachdienst und Objektschutz für eine große Firma. Die Arbeit gefällt ihm.”
    “Und ihre Mutter?”
    “Sie gibt Klavierunterricht.”
    “Klingt perfekt.”
    “Es scheint zu funktionieren.” Er wollte weiter, aber Beth Ann konnte sich offenbar nicht von ihm trennen und hielt ihn mit einer weiteren Frage auf: “Was macht deine Mutter?”
    Irene ging es erstaunlich gut, wenn man bedachte, wie sehr ihr die Versöhnung zwischen Dale und seiner Frau und ihr anschließender Umzug nach Jackson zugesetzt hatten. “Sie hat viel um die Ohren.”
    “Ich laufe ihr hin und wieder mal über den Weg. In der Boutique.” Erneut warf Beth Ann ihm ein betörendes Lächeln zu. “Freut mich, dich gesehen zu haben.”
    “Mach’s gut.” Clay schnappte sich Whitney, drehte sich um und steuerte auf die Kassen zu. Aber sie waren noch keine zwei Schritte gegangen, als Allie auf sie zugerannt kam. Ihrem Gesicht konnte er ansehen, dass irgendetwas nicht stimmte.
    “Was ist los?”, fragte er.
    Sie zog ihn von Beth Ann weg und senkte die Stimme. “Das war Grace.”
    “Was wollte sie?”
    Allie starrte einen Moment auf ihr Handy, dann sah sie ihn wieder an. Ihr Blick war voller Sorge. “Sie haben Barkers Auto im Steinbruch entdeckt.”
    – ENDE –
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