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Totgeglaubt

Totgeglaubt

Titel: Totgeglaubt
Autoren: Brenda Novak
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Mutter gefahren.”
    “Stimmt was nicht?”
    Er rieb sich den Nacken. “Mein Dad ist dort.”
    “Ist er nicht zurück nach Alaska geflogen?”
    Als sie gestern telefonierten, hatte Clay kurz von Lucas’ Besuch berichtet. Aber da hatte er noch geglaubt, Lucas wäre längst wieder auf dem Weg nach Hause. “Nein.”
    “Wie kommt’s, dass er jetzt bei deiner Mutter ist?”
    “Er hat sie angerufen und gebeten, sie sehen zu dürfen.”
    “Ich kann kaum glauben, dass sie sich darauf eingelassen hat.”
    “Bei ihr überrascht mich gar nichts mehr.”
    “Wie steht Grace dazu?”
    “Sie will ihn nicht sehen.”
    “Macht es dir etwas aus, dass Molly und deine Mutter ihn treffen?”
    “Nein. Wenn sie ihm verzeihen können, dann ist das sicher gut so”, sagte er, aber er war sich nicht ganz sicher, ob er das wirklich dachte. Er nahm es seinem Vater übel, dass er anscheinend dachte, so mir nichts, dir nichts wieder in ihr Leben hereinspazieren zu können.
    “Wahrscheinlich sind sie vor allem neugierig”, mutmaßte Allie.
    “Wer weiß?”
    Sie ließ ihre Hand an seinem Unterarm herabgleiten und schlang ihre Finger um seine. “Wie sieht es mit dir aus?”, fragte sie. “Glaubst du, du wirst ihm irgendwann mal verzeihen?”
    Er beobachtete Whitney, die sich langsam auf Erkundungstour durch die unbekannten Räume begab. “Ich weiß nicht. Jetzt jedenfalls noch nicht.”
    Sie wollte ihm nicht raten, es doch zu versuchen. Es kam ihr überhaupt nicht in den Sinn, sich ein Urteil anzumaßen. “Du wirst es schon merken, wenn du bereit dafür bist.”
    Er nickte in Whitneys Richtung. “Sie ist hübsch, genau wie du.”
    “Ich bin stolz auf sie.”
    “Wie geht’s deiner Mom?”, fragte er.
    “Sie geht heute Abend mit meinem Vater aus. Zum ersten Mal seit dem großen Knall.”
    Er führte sie in die Küche, wo ein Salat, Ofenkartoffeln und Knoblauchbrot bereitstanden. Die Steaks waren draußen auf dem Grill. “Glaubst du, sie können ihre Ehe noch einmal kitten?”
    “Sie versuchen es.” Allie stellte ihre Tasche auf den Küchentresen. Clay gefiel es, wenn sie dort stand. Es zeigte ihm, dass Allie sich in seinem Haus wohlzufühlen begann. “Es wird eine Zeit dauern, aber … vielleicht.”
    Plötzlich stieß Whitney einen spitzen Schrei aus und klatschte in die Hände. “Mommy, guck mal! Draußen! Da ist ein kleiner Hund!”
    Ihre Stimme klang so, als gäbe es nichts Schöneres auf der Welt als kleine Hunde. Clays Überraschungsgeschenk hatte sich gerade selbst und etwas zu früh verraten, aber als Clay die Begeisterung in Whitneys Gesicht sah, kümmerte ihn das nicht im Geringsten.
    “Darf er reinkommen?”, fragte Whitney und blickte ihn so hoffnungsvoll an, dass er ihr die Bitte einfach nicht abschlagen konnte.
    “Natürlich.” Der drei Monate alte Labrador, den Clay gekauft hatte, sprang draußen an der Hauswand hoch, in der Hoffnung, zu den Menschen zu gelangen, die er durchs Fenster sah. “Es sieht so aus, als ob er dich auch mag.”
    “Ist das deiner?”, fragte Whitney. “Er trägt eine Schleife um den Hals.”
    Clay ging zur Tür. “Die trägt er, weil er ein Geschenk ist.”
    Allie blickte ihn an, und Whitney fragte: “Für wen?”
    “Für dich.” Er ließ den Welpen hinein, und Allies Tochter juchzte vor Freude. Durch das wilde Abschlecken, Kläffen und Gekicher hindurch schaffte sie es irgendwann immerhin, sich so weit zu beruhigen, dass sie sich an ihre Mutter wenden konnte: “Darf ich ihn behalten, Mommy? Bitte, kann ich ihn behalten? Mommy? Bitte, bitte, bitte, bitte!”
    “Tut mir leid, mein Schatz”, sagte Allie liebevoll. “Aber wir dürfen uns keinen Hund halten. Unser Vermieter wird das niemals erlauben.”
    Clay beugte sich zu Whitney hinunter und streichelte den Hund. “Eine Möglichkeit gäbe es schon … Deine Mom und du, ihr müsstest hier bei mir einziehen. Dann kannst du den Hund behalten und für ihn sorgen.”
    “Wirklich?”, fragte Whitney. Sie blickte Clay nachdenklich an. “Und was ist mit Boppo?”
    “Boppo?”
    “Whitneys Großmutter”, erklärte Allie.
    “Sie könnte in eurem Haus wohnen bleiben”, meinte Clay.
    “Alleine?”
    Er warf Allie ein hoffnungsvolles Lächeln zu. “Es sei denn, sie zieht zurück zu deinem Großvater.”
    Whitney ließ den herumwuselnden Welpen nicht aus den Augen. “Aber Boppo würde es nicht gefallen, wenn Mommy und ich hierherziehen, oder?”
    “Anfangs wahrscheinlich nicht”, stimmte er zu. “Aber sie würde sich an
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