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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)
Autoren: Auerbach , Keller,
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längliches Paket.
    »Soll ich Ihnen heute geben«, brummte er. »Von einem früheren Gast: Monsieur Leonardo Gambetti.«
    Ehe Pippa reagieren konnte, schleppte Régine ächzend drei große Gepäckstücke an ihr vorbei zum Geländewagen. Pippa legte Kuvert und Geschenk vor die Eingangstür und eilte der Wirtin zu Hilfe. Doch als sie versuchte, es Régine gleichzutun und eine der Taschen in den Kofferraum zu hieven, kapitulierte sie sofort. Das Gepäckstück rührte sich keinen Zentimeter.
    »Das wird eine teure Angelegenheit«, unkte Pippa, »bei so einer Menge Übergepäck.«
    »Bruno muss doch mal wieder was Ordentliches essen«, sagte Régine, »ich war extra auf der Ferme de Las Cases.« Nacheinander deutete sie auf ihre drei Reisetaschen: »Melsat.« – »Rosa Knoblauch, erntefrisch.« – »Zwanzig Sorten Käse.«
    »Und wenn wir nicht bald fahren, wird das alles hier vor der Tür schimmelig«, unterbrach Thierry sie barsch, stellte die Taschen ohne sichtliche Kraftanstrengung ins Auto und stieg ein. Die Jungs winkten Pippa zum Abschied, kletterten eilig auf die Rückbank und überließen Régine den Beifahrersitz.
    Kaum hatte diese die Tür geschlossen, gab Thierry Gas. Er wendete gekonnt und brauste los, stoppte aber nach wenigen Metern mit quietschenden Bremsen.
    Régine ließ ihr Fenster herunter, streckte den Kopf heraus und rief: »Cateline und Thierry helfen Ihnen, wenn Sie Fragen haben! Und wenn …«
    Pippa erfuhr nicht, was Régine noch sagen wollte, denn Thierry verlor endgültig die Geduld. Er legte einen Kavaliersstart hin, und einen Augenblick später war der Geländewagen hinter der nächsten Wegbiegung verschwunden.
    Pippa nahm Thierrys Mitbringsel und ging ins Haus. Im Wintergarten entdeckte sie gerührt, dass Régine heimlich einen Geburtstagstisch aufgebaut hatte: Um eine Vase mit Sommerblumen gruppierten sich Glückwunschkarten und Geschenke. Auf einer Kiste Blanquette lag die gleichnamige Katze und schlief.
    »Schade, dass ich nur den Wein mit nach Berlin nehmen darf«, sagte Pippa und streichelte das Tier.
    »Zum Anstoßen mit Deinem Geburtstagsbesuch! Deine Kiemenkerle« , stand auf der dazugehörigen Karte.
    Dann werde ich wohl wie Miss Sophie beim Dinner for one am Tisch sitzen und mit abwesenden Freunden trinken, dachte Pippa, auf einmal ein wenig wehmütig. Plötzlich war sie nicht mehr sicher, ob es eine gute Idee gewesen war, den Tag allein zu verbringen.
    Um sich abzulenken, beschäftigte sie sich mit den anderen Geschenken. Ein besonders großes entpuppte sich nach dem Auspacken als der goldene Fair-Play-Pokal, den das Vent Fou ursprünglich für den Wettbewerb vorgesehen hatte. Erfreut las Pippa die gemeinsame Widmung der Familien Legrand und Didier an sie.
    In einem Umschlag der hiesigen Gendarmerie fand sie eine Einladung zu einem zünftigen Western-Abend im Unterstand auf dem Berg, Tex-Mex-Food inklusive. Unterschrieben war der Gutschein von Régine-Une und den Dupont-Zwillingen.
    In einer großen Hutschachtel entdeckte sie das Geschenk der Peschmanns: einen Sonnenhut in beeindruckender Größe, mit breiter Krempe und Tüllschal.
    Du darfst mich gern weiterhin mit Sonnenhüten versorgen, Pia, dachte Pippa gerührt und erinnerte sich an das Exemplar, das sie auf Schreberwerder bekommen hatte.
    Das Auspacken der Geschenke wurde von einem Telefonat mit ihren Patenkindern Lisa und Sven unterbrochen, die versprachen, sich in der kommenden Woche für zwei Tage von Bonnie und Daniel zu trennen, um im Paradies bei allen anfallenden Arbeiten zu helfen.
    »Gehst du heute Abend ins Vent Fou, um dich von Pascal verwöhnen zu lassen?«, fragte Lisa.
    »Pascal und Jean schenken mir zwar ein Geburtstags-Festessen, aber Pascal wird es direkt ins Paradies liefern. Régine-Deux hat unter der Steineiche den Tisch für mich gedeckt – mit Seeblick, ganz romantisch.« Beim Gedanken an den bevorstehenden Gaumenschmaus lief Pippa das Wasser im Munde zusammen.
    »Ist das denn schön, so ganz allein?«, fragte ihre Patentochter.
    Auch Pippa kamen wieder Zweifel. Sie sah hinüber zur Steineiche. Régine hatte ein große Tuch über den vorbereiteten Tisch gebreitet, um Geschirr und Besteck vor Tieren und Blättern zu schützen.
    »Im Baum hängen Lampions«, sagte Pippa statt einer ehrlichen Antwort. »Ich freue mich darauf, in ihrem schummrigen Licht Pascals Delikatessen zu genießen. Die will ich mit niemandem teilen.«
    Nach dem Gespräch mit Lisa und Sven wandte sich Pippa ihren
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