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Nächte am Nil

Nächte am Nil

Titel: Nächte am Nil
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Inhaltsangabe
    Eine Katastrophe kann gerade noch verhindert werden, als im militärischen Forschungszentrum Abu Zabal in Ägypten eine Bombe detoniert. Der deutsche Physiker Alf Brockmann, Chef der Forschungsgruppe Gizeh und mit der Entwicklung eines neuartigen Raketentreibstoffes betraut, wird daraufhin sehr bestimmt von General Yarib Assban aufgefordert, an einem geheimen Ort weiterzuforschen. Zusammen mit seiner hübschen Assistentin, der 26jährigen Lore Hollerau, bringt man ihn in die malerische, von Menschenhand geschaffene Oase Bir Assi.
    Zur gleichen Zeit überbringt man Birgit, Alfs Frau, die bei Lübeck wohnt und darauf wartet, ihrem Mann nach Ägypten zu folgen, die schreckliche Nachricht vom plötzlichen Tod ihres Mannes. Eine Urne mit den sterblichen Überresten wird ihr ausgehändigt. Aber dann stellt Birgit fest: Die behördlichen Angaben stimmen nicht überein …
    Und in der Oase erreicht Alf die Nachricht vom angeblich tragischen Tod seiner Frau, zu deren Beerdigung er aus politischen Gründen nicht ausreisen darf. Aber man schickt ihm die Asche seiner Frau. Dann erreicht ihn ein Päckchen, das Lore für ihn öffnet: Der gleißende Blitz der Bombe blendet die junge Frau und raubt ihr das Augenlicht. Das war nicht der letzte Anschlag auf das Leben des deutschen Physikers: Die verschiedensten Geheimdienste sind an ihm interessiert, skrupellose Organisationen, die nicht zögern, Menschenleben zu vernichten – in Ägypten, aber auch in Deutschland, wo Birgit Brockmann offiziellen Behörden Schwierigkeiten macht und dafür büßen muß. Erbarmungslos wird Alf durch die geheimnisvolle, unergründliche Wüste Ägyptens gejagt, eine Wüste voll schauriger Schönheit. Aber Alf ist nicht allein, drei Frauen stehen in seinem Bann und sind bereit, alles für ihn aufzugeben. Unter ihnen die verführerische Aisha, ein Mädchen von verwirrender Erotik, das Alfs Namen Oulf ausspricht und aus Liebe zu ihm sogar aufhört, ›Gamma eins‹ anzufunken. Nicht nur Aisha sorgt für heiße Nächte am Nil …

Der Nachtwächter Hassan Ibn Mahmut machte seine stündliche Runde durch die Flure und Büros, Keller und Labors der Forschungsabteilung der staatlichen Waffenfabriken. An einer altmodischen Stechuhr tippte er die Kontrollkarte und verglich die Zeit mit seiner großen Taschenuhr.
    4 Uhr morgens.
    In einer Stunde kamen die ersten Arbeiter der Feinmechanik.
    In einer halben Stunde würden die Putzfrauen durch die Räume schlurfen und die Betonböden kehren.
    Um 6 Uhr war der Dienst Hassans beendet. Dann konnte er sich hinlegen und schlafen. Ahmeh, seine Frau, würde Hammelfleisch kochen und einen dicken Maisbrei, kräftig gewürzt mit Zwiebeln und Negerpfeffer und kleinen, grünen Paprikaschoten. Und dazu würde er eine Flasche Coca-Cola trinken, eine der wenigen Errungenschaften der Weißen, die Hassan lieben lernte.
    Noch vier Keller, dachte er. Dann ist die letzte Runde abgegangen, und ich kann wieder Tanzmusik im Radio hören. O Allah, so eine Nacht ist lang.
    Er schlurfte die Betontreppen hinunter, ging durch weite Keller, die angefüllt waren mit Kisten und halbfertigen Metallteilen, Stahlzylindern, Bombenköpfen, Sprenghülsen, Zündern aus Messing, Schraubringen und anderen Bauteilen von kleineren Versuchsraketen, und kam zum letzten Keller durch die umfangreiche Klimaanlage, die es ermöglichte, auch über Mittag, wenn draußen die glühende Hitze über Wüste und Nil brütete, in den Labors und Werkstätten zu arbeiten.
    Verwundert blieb Hassan Ibn Mahmut stehen und legte lauschend den Kopf schief.
    Irgendwo tickte es. Er hörte es ganz deutlich, wenn auch schwach. Klick – klick – klick – klick – Hassan nahm seine große Taschenuhr heraus. Eine alte Zwiebel, dachte er. Stammt noch aus der Zeit, als die Engländer die Herren am Nil waren. Ein britischer Offizier hatte ihm die Uhr geschenkt, weil er eine Woche lang mit ihm über die Golfplätze gezogen war und die schweren Schlägerköcher herumgeschleppt hatte. Die Uhr war nichts wert, aber sie ging genau.
    Hassan steckte die Uhr wieder in die Tasche. Und wieder war das Ticken da … außerhalb von ihm. Langsamer als das der Taschenuhr, genau in Sekundenabstand, wie ein ewig tropfender Wasserhahn. Klick – klick – klick –
    Der Nachtwächter Hassan Ibn Mahmut wurde blaß. Bevor er den Nachtwächterposten antrat, hatte man ihn geschult. Ein hoher Offizier hatte ihn einen Eid auf Allahs Zorn schwören lassen und dann gesagt: »Hassan, du wirst ab
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