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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)
Autoren: Auerbach , Keller,
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nehmen zu dürfen.«
    »Ohoho!«, johlten die Männer, und Achim Schwätzer schlug Schmidt jovial auf den Rücken.
    »Aha, die Auserwählte!« Schwätzer schaffte es, das Wort schlüpfrig klingen zu lassen. »Dann bekommt man die große Unbekannte endlich zu Gesicht – ich habe schon nicht mehr daran geglaubt, dass sie wirklich existiert!«
    Schmidt errötete. »Ich rede nicht von meiner Freundin. Ich möchte meinen Ex-Schwager mitnehmen. Abel Hornbusch. Die Scheidung von meiner Schwester macht ihm schwer zu schaffen. Ich dachte, ein Angelausflug bringt ihn auf andere Gedanken.«
    »Hornbusch? Wohnt im Spreewald, der Mann«, schnarrte Blasko Maria Krabbe. »Auf dem platten Land. Kann der überhaupt angeln?«
    »Gibt es im Spreewald Wasser? Klar kann er angeln!«, gab Schmidt zurück. »Und du könntest den Oberfeldwebel ruhig in der Kaserne lassen, wenn du zu unserem Treffen kommst, Blasko. Außerdem entscheidest du nicht allein, sondern wir alle.«
    »So wie du dich um Abel kümmerst, könnte man meinen, du bist der wahre Scheidungsgrund«, ätzte Schwätzer und erntete dafür einen tadelnden Blick von Gerald Remmertshausen, während Blasko Maria Krabbe sich brüllend auf die Schenkel schlug.
    Wolfgang Schmidt beschloss, Schwätzers Bemerkung nicht zu kommentieren, sondern bat um die Meinung der anderen.
    »Sind denn schon alle zwölf Plätze vergeben?« Jan-Alex Weber hob sein Weißbierglas, und sein Gesicht verzerrte sich. Er stellte es abrupt ab, um es mit der anderen Hand zu greifen. »Ich komme leider wieder nicht mit. Dieser verdammte Tennisarm … mein Arzt hat mir das Angeln verboten. Abel kann gerne meinen Platz übernehmen.«
    »Danke, Jan. Hervorragend.« Remmertshausen entspannte sich bei dieser Nachricht zusehends und überflog dann die Teilnehmerliste. »Bisher angemeldet sind Wolfgang Schmidt, Achim Schwätzer, unsere Fahrer Hotte Kohlberger und Rudi Feierabend, Vinzenz …«
    »Das ist ja eine Überraschung: Unser Eremit fährt mit«, tuschelte Rudi Feierabend seinem Freund Hotte zu. »Das verringert unsere Chancen auf den Pott aber gewaltig.«
    Hotte winkte ab. »Ich will nicht den Pott – ich will den Inhalt.« Er runzelte die Stirn und fragte laut: »Hat Abel Hornbusch Anrecht auf die zehntausend Euro, wenn er mitangelt?«
    Webers ruhige Stimme übertönte die lebhafte Diskussion, die Hottes Frage auslöste. »Selbstverständlich. Wer das Startgeld zahlt, muss auch gewinnen dürfen. Angst vor Konkurrenz, Freunde? Dann bleibt lieber gleich zu Hause.«
    Die Runde am Tisch verstummte.
    »Damit dürfte geklärt sein, dass niemand hier im Raum Mitbewerber fürchtet«, bemerkte der Vorsitzende ironisch und fuhr mit der Teilnehmerliste fort: »Blasko Maria Krabbe, Bruno Brandauer, Lothar Edelmuth, Franz Teschke und ich natürlich.« Er räusperte sich verlegen. »Tatjana wird ebenfalls mitkommen.«
    »Wie bitte?«, rief Achim Schwätzer empört. »Wir hatten ganz klar abgesprochen, dass wir diesmal unter uns bleiben! Keine Frauen und keine langweiligen Kulturprogramme, haben wir gesagt. Ich fahre nicht nach Südfrankreich, um mir Kirchen, Schlösser oder Museen anzusehen. Ich will angeln. Nichts als angeln. Wie sich das gehört – unter richtigen Männern.«
    Wieder steckten Hotte und Rudi die Köpfe zusammen. »Die schöne Tatjana hat ihn wohl abblitzen lassen, was?«, flüsterte Hotte. »Sonst konnte er ihr doch nie schnell genug die Luftmatratze aufblasen.«
    Während Gerald Remmertshausen betreten schwieg, hob Lothar Edelmuth schüchtern den Finger. »Aber wir haben doch jedes Jahr Frauen … Und ich habe erst vor zwei Wochen geheiratet …«
    »Dann solltest du deine Holde jetzt allmählich kennen«, spottete Achim Schwätzer ungerührt.
    Aber Lothar Edelmuth ließ sich, ganz gegen seine sonst übliche Art, nicht mundtot machen. »Ich habe Sissi Flitterwochen versprochen.«
    »Liebesgeflüster? Nicht in meinem Lager!«, dröhnte Blasko Maria Krabbe prompt.
    »Frauen wollen baden und essen gehen. Und schwatzen«, murrte Franz Teschke. »Da beißen die Fische nicht.«
    »Die Frauen werden sich schon selbst beschäftigen. Wirst sehen, die brauchen uns gar nicht. Eine Frau bleibt nie allein. Eine zieht die nächste an und die nächste und die nächste«, dozierte Hotte. »Wie ein Schwarm Heringe.«
    Achim Schwätzer, der gerade abfällig nicken wollte, stutzte. »Meinst du? Das wäre nun wieder ein Argument dafür.« Er kicherte anzüglich. »Her mit den kleinen Französinnen!«
    Bruno
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