Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)
Autoren: Auerbach , Keller,
Vom Netzwerk:
einer Erklärung ansetzen, aber Pippa ergriff selbst das Wort. »Das ist das Beste an Pias Vorschlag«, erklärte sie strahlend. »Die Peschmanns haben diesen Ort und das Haus gefunden, weil ihr langjähriger Freund im besten Restaurant von Chantilly kocht und ihnen davon erzählt hat.«
    »Im Le Vent Fou «, sagte Pia. »Es gehört zwar den Legrands, einem reizenden älteren Ehepaar, aber Pascal schaltet und waltet dort wie ihr eigener Sohn. Er ist der beste Koch, den ich kenne.«
    »Wie heißt das Restaurant? Verrückter Wind?« Lisa kicherte. »Ist der Koch verrückt? Oder ist er ein Zauberer, der in den dunklen, dunklen Wäldern in schwarzen Kesseln Zaubertränke braut, die einen in ein Monster verwandeln können?«
    »Ganz im Gegenteil – nach Pias Meinung ist Pascal ein Engel«, erwiderte Pippa. »Während er das Restaurant führt, kümmern sich die Legrands um das ehemalige Hotel, dass sie mit viel Geschmack und historischem Fingerspitzengefühl zu Ferienwohnungen umgebaut haben. Ich werde in einer davon wohnen, im Wald spazieren gehen, auf der Hotelterrasse arbeiten, im See schwimmen …«
    »Und jeden Tag essen wie Gott in Frankreich«, fiel Freddy ihr neidisch ins Wort.
    »… und auf die Bauarbeiter aufpassen und etwaige Probleme klären, bis die Peschmanns endlich ihren Urlaub antreten können. Danach werden sie ein fertiges Sommerhaus vorfinden.«
    »Reichen denn deine Sprachkenntnisse?«, erkundigte Bertie Bolle sich besorgt. »Du sprichst doch gar nicht so gut Französisch.«
    »Das ist nicht weiter tragisch«, sagte Pia Peschmann, »die Bauarbeiter auch nicht. Die sind aus Ungarn und Polen und Rumänien.«
    Freddy wagte einen letzten Vorstoß. »Mein Französisch ist ziemlich gut – ich könnte mich mit dem Koch bestens verständigen. Ich kenne alle Vokabeln, die man braucht, um gutes Essen zu bestellen: Mousse au Chocolat, Cassoulet, Escargots, Foie gras, Tarte Tartin, Coq au vin, Bœuf Bourguignon, Soufflé au fromage, Brioches …« Er seufzte sehnsüchtig. »Nimm mich mit, Pippa – ich habe noch zwei Wochen Urlaub. Wie soll dieser Wahnsinnskoch sonst wissen, was du essen möchtest?«
    Pippa schüttelte lachend den Kopf. »Tut mir leid, das ist nicht nötig, kleiner Bruder. Pascal stammt aus dem Elsass. Er spricht Deutsch.«

Kapitel 2
    D as Auto der Peschmanns schnurrte über die französische Autobahn in Richtung Toulouse. Pia fuhr zügig, aber nicht rasant, und Pippas Vorfreude wuchs mit jedem Kilometer, den sie zurücklegten.
    »Du wirst die Montagne Noire lieben«, sagte Pia. »Fischreiche Seen, schattige Wälder, aufregende Geschichte, köstliche Weine … und rosa Knoblauch.«
    »Rosa?« Pippa riss sich vom Anblick der weiten Landschaft jenseits der Straße los und sah zu Pia hinüber.
    »Rosa Knoblauch ist eine Spezialität der Gegend, er wird gern pur auf geröstetem Brot gegessen – eine Delikatesse«, erklärte Pia und grinste, als Pippa das Gesicht verzog. »Warte ab, bis du die berühmte Soupe à l’Ail rose de Lautrec serviert bekommst – du wirst ihr sofort verfallen.«
    »Lautrec? Der Maler?«
    »Nein – der Ort. Eines der schönsten Dörfer Frankreichs.«
    »Und eines der am stärksten duftenden, möchte ich wetten«, sagte Pippa ironisch.
    »Lass dich überraschen, meine Liebe. Nicht nur von der Suppe, sondern auch von der wunderschönen Landschaft, die erstaunlicherweise nicht von Touristen überlaufen ist. Manchmal denke ich, die Franzosen wissen nicht einmal, welch paradiesische Fleckchen sie hier haben – die meisten düsen ohne anzuhalten durch bis ans Mittelmeer.«
    »Ich dachte, Chantilly-sur-Lac bietet alles, was das Urlauberherz begehrt?«, fragte Pippa erstaunt. »Restaurants, Pensionen, Souvenirläden, Campingplatz, Bootsverleih, Minigolfplatz …«
    Pia bestätigte: »Ein Ferienort, wie er im Buche steht, dennoch ist es dort unter der Woche ruhig. In die Wälder verirrt sich kaum jemand, und selbst Revel, die nächste Marktstadt, ist eher Naherholungsgebiet als Hauptattraktion. Aber gerade das gefällt mir. Jeder Urlauber wird persönlich willkommen geheißen.«
    »Bist du sicher, dass du nicht im Auftrag des Touristenbüros unterwegs bist? So, wie du schwärmst, solltest du dich dort bewerben.«
    »Die Touristeninformation von Revel ist praktisch mein zweites Zuhause. Sie liegt mitten im historischen Zentrum. Meine Freundin Régine arbeitet dort. Wir planen, gemeinsam deutschsprachige Führungen durch die Umgebung und Wanderungen entlang der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher