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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)
Autoren: Auerbach , Keller,
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lächelte. »Einige von euch kennen mich bereits von Schreberwerder, meine Familie hatte dort einen Kleingarten. Jochen, mein Mann, arbeitet seit langem bei Airbus in Toulouse. Vor genau einem Jahr haben wir deshalb Wohnung und Parzelle in Berlin verkauft und sind nach Frankreich gezogen. Meine Kinder und ich lieben Südfrankreich, aber im Sommer ist es in Toulouse stickig und heiß.«
    »Jeht eben nischt über’n echten Berlina Hinterhof: kühl, jeräumich, ruich …«, rief Ede Glasbrenner.
    In diesem Moment krachte der Tapetentisch mit den Backblechen unter lautem Getöse zusammen. Eines der Abakay-Kinder hatte versucht, in Feuerwehrmanier am Seil aus der Kastanie herunterzurutschen und dabei im Vorbeisausen eines der Kuchenstückchen zu greifen, und war damit gescheitert. Alle sprangen auf, um zu sehen, ob dem Jungen etwas passiert war – nur Freddy blieb wie gelähmt sitzen. »Zwei große Stück Kuchen«, flüsterte er, »für immer verloren.«
    Nachdem der Abakay-Sprössling allen versichert hatte, dass außer Blechkuchen keine Schäden zu beklagen seien, sagte Pippa triumphierend: »Seht ihr, was ich meine? Man kann in diesem Tollhaus nicht einmal in Ruhe Kaffee trinken, geschweige denn kontinuierlich arbeiten. So gern ich euch alle mag: Ich will nach Frankreich, auch wenn das dummerweise genau zu meinem Geburtstag ist. Bitte, Pia, erklär ihnen, warum du mich brauchst.«
    »Wegen der sommerlichen Hitze in der Stadt haben wir uns ein kleines Haus am See gekauft«, sagte Pia Peschmann, »etwa dreißig Minuten von Toulouse.«
    »Aber nur, wenn Jochen am Steuer sitzt«, warf Karin ein, »sonst kann man die Fahrtzeit getrost verdoppeln.«
    »Jedenfalls ist es zu weit weg von Toulouse, als dass wir den Umbau täglich selbst kontrollieren könnten«, sagte Pia Peschmann. »Das Haus stand jahrelang leer und muss dringend saniert werden. Der Garten sieht aus wie der einzige Urwald Frankreichs, aber auch das soll sich ändern.«
    »Das klingt, als könnte Pippa sich auf viele Wochen unter südlicher Sonne freuen«, bemerkte Karin. »Und wir haben das Nachsehen.«
    »Pippa kann dort bestimmt wunderbar arbeiten und dabei die Renovierungsarbeiten beaufsichtigen«, warb Pia Peschmann weiter. »Sie würde uns damit einen großen Gefallen tun.«
    »Das gönnt ihr mir doch?«, bat Pippa. »Unbeschwerte Tage in Südfrankreich – und wenn ich wiederkomme, feiern wir mit den Köstlichkeiten aus meinem Gepäck ein großes Fest, versprochen.«
    »Was isst man denn so in Toulouse und Umgebung?«, fragte Freddy.
    »Wer fährt nach Toulouse?«, rief Lisa Wittig, die mit Sven auf den Hof heruntergekommen war. Die beiden Teenager setzten sich an die Tafel.
    »Ich – nächsten Samstag«, sagte Pippa. »Ich hüte das zukünftige Ferienhaus der Peschmanns. Aber nicht in Toulouse, sondern in Chantilly-sur-Lac, einem kleinen Ort in der Nähe.«
    Lisa horchte auf. »Ist Daniel auch da?«
    Jetzt erwachte auch Svens Interesse. Wo Daniel Peschmann war, konnte dessen Schwester Bonnie nicht weit sein …
    »Ich könnte mitkommen und für dich einkaufen gehen, kochen und aufräumen«, schlug Lisa eifrig vor und sah Pippa hoffnungsvoll an. »Ich habe mich dieses Schuljahr in Französisch mächtig angestrengt, genau, wie ich es dir auf Schreberwerder versprochen habe. Vielleicht könnte ich sogar für dich dolmetschen.«
    »Du willst dort bestimmt arbeiten. Da sollte technisch alles einwandfrei laufen«, sagte Sven. »Ich könnte mich um deinen Computer kümmern.«
    Karin Wittig warf ihrem Sohn einen fragenden Blick zu. »So wie du dich seit Wochen um den Computer in meinem Reisebüro kümmerst? Na, prost Mahlzeit, Pippa. Dann wirst du mit der Hand schreiben müssen.«
    »Mama!« Sven errötete.
    »Jaja, ich weiß schon.« Karin winkte ab. »Es ist immer spannender, anderen Leuten zu helfen als der alten Mutter. Wenn ich Bonnie heißen würde und deine Hilfe bräuchte, würdest du zu Fuß nach Frankreich laufen, mein Sohn.«
    Svens Röte vertiefte sich, und sein Vater eilte ihm zu Hilfe. »Wer würde nicht gern mitfahren? Braucht ihr noch jemanden, der euch allen bei der Arbeit zusieht?«
    »Dass du vor der Renovierung deiner Wohnung flüchtest, finde ich absolut nachvollziehbar, Liebes«, sagte Effie Bolle. »Aber kommst du in Frankreich nicht vom Regen in die Traufe? Wenn ich das richtig verstanden habe, sitzt du in einem Haus, das komplett umgebaut wird. Wie willst du dich dort auf deine Arbeit konzentrieren?«
    Pia Peschmann wollte zu
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