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Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)

Titel: Rache: Zwei Schwestern. Ein Traum. Die Stärkere gewinnt (German Edition)
Autoren: Sharon Osbourne
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Prolog
    K urz bevor Amber ihre Schwester ohrfeigte, schloss sie für einen Moment die Augen. Sie wusste, dass sie es weit mehr genießen würde, als sie sollte.
    »Also los, Amber«, sagte Chelsea und kam auf sie zu. »Sag, was du zu sagen hast, damit wir es endlich hinter uns bringen können.«
    Und so standen sie sich gegenüber, die Stone-Schwestern: schön, talentiert, berühmt … und so unterschiedlich wie Tag und Nacht.
    Chelsea mit den atemberaubenden Kurven, dem dicken, schwarzen Haar, der milchigen Haut und den außergewöhnlichen dunkelblauen Augen, die von dichten Wimpern umrahmt waren. Sie besaß die Schönheit einer klassischen Hollywood-Diva und war außerdem eine der besten Schauspielerinnen ihrer Zeit. Doch das Talent hatte auch Probleme mit sich gebracht: Mit ihren neunundzwanzig Jahren hatte Chelsea wahrscheinlich schon mehr erlebt als die meisten anderen Menschen in einem ganzen Leben.
    Und ihre kleine Schwester Amber, der Liebling Amerikas, obwohl sie aus Weybridge, Surrey, in England stammte. Herzförmiges Gesicht, grüne Augen wie die ihrer Mutter und bernsteinfarbenes Haar – es war einer der für ihr Leben so typischen Glücksfälle, dass man sie auf einen Namen getauft hatte, der ihrer Haarfarbe entsprechen würde. Amber war bereits eine berühmte, erfolgreiche Popmusikerin gewesen, bevor ihre Filmkarriere begonnen hatte: Nach drei Platin-Alben war eine ganze Serie an Kinoblockbustern gefolgt. Die Männer waren in sie verliebt, die Frauen wollten so sein wie sie. Ihre Stimme war wie Samt: weich, unschuldig, rein, verwundbar … und durchzogen mit unterschwelligem, atemlosem Sex.
    Ihr ganzes Leben lang hatten die Stone-Schwestern ehrgeizig ihre Träume verfolgt. Und nun zeigte sich, dass es an der Spitze nur Platz für eine gab.
    »Weißt du überhaupt, wer du bist?«, fragte Chelsea. »Ich meine, hast du auch nur eine Ahnung? Du hast doch keinen Fetzen eigene Persönlichkeit, Amber. Du bist« – sie machte eine wegwerfende Geste – »nichts als ein Kunstprodukt! Wenn du interviewt wirst und lächelst und nickst, wirkst du so leer geräumt, als hättest du ›Zu verkaufen‹ auf der Stirn stehen.«
    »Du kennst mich doch gar nicht«, sagte Amber. Tränen brannten in ihren Augen. »Also verschwinde endlich aus meinem Leben.«
    » Ich kenne dich gar nicht?«, äffte Chelsea sie nach. »Was ist dein Lieblingsfilm? Dein Lieblingsessen? Lieblingslied oder -farbe? Du hast nicht die geringste Ahnung, wer du bist. Du und dein ›Ach-was-bin-ich-süß‹-Gehabe. Damit führst du vielleicht die halbe Welt hinters Licht, aber nicht mich. Seit wir klein waren, hat Mum dir gesagt, was du tun und lassen sollst, du selbst hast nie so etwas wie eine eigene Persönlichkeit entwickelt. Du bist nur ein Abziehbild, eine Anziehpuppe, du bist das geworden, was Mum aus dir machen wollte.«
    »Das ist nicht wahr.« Amber biss die Zähne zusammen. Niemand kannte ihr wahres Ich, Chelsea am allerwenigsten.
    »Oh, doch, und ob es wahr ist, Amber. Du bist Mums Marionette. Sie entwirft deine Klamotten, deine Frisuren, dein Make-up, sagt dir, mit wem du dich verabreden sollst – sie sucht ja sogar die Filmrollen für dich aus. Was will Amber denn eigentlich? Wer, zum Teufel, bist du?«
    Zu viel war zu viel. Amber hatte genug. Sie holte aus und schlug ihrer Schwester so hart ins Gesicht, dass Chelseas Halswirbelsäule knackte, als ihr Kopf zur Seite gerissen wurde.
    »Jetzt weißt du, wer ich bin«, sagte sie. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie die Augen wieder öffnete. Gott, es fühlte sich so gut an, diesem Miststück das selbstzufriedene Grinsen aus der Visage zu schlagen.
    Chelsea presste sich eine Hand auf die Wange, die zu glühen begann. »Verpiss dich.«
    »Nein«, erwiderte Amber, »verpiss du dich, du neidisches Biest. Du willst mein Leben zerstören.«
    Die beiden waren allein in der mit Marmor verkleideten Eingangshalle der Villa in Beverly Hills. Der Abend brach herein, und der Himmel färbte sich scharlachrot. Sanft wiegten sich die Palmen im warmen Santa-Ana-Wind.
    »Ich will dein Leben nicht zerstören«, sagte Chelsea leise. »Wir sind Schwestern. Du weißt, dass ich das niemals versuchen würde. Ich liebe dich, Amber.«
    Einen flüchtigen Augenblick lang erinnerte Amber sich an die alten Zeiten. Kaum zu glauben, dass sie sich einst so nahegestanden hatten, wie es nur bei Schwestern möglich war. Sie dachte an ihre Kindheit in Weybridge zurück, an die Abende, an denen sie gewartet
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