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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)
Autoren: Auerbach , Keller,
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ist! Er war schon vor unserer Hochzeit sterilisiert.« Tatjana schloss kurz die Augen und holte tief Luft. »Die Berichte meiner Untersuchungen gingen natürlich immer direkt an den Herrn Doktor, der mir das niederschmetternde Ergebnis dann schonend beigebracht hat. Ha! Das Ergebnis! Lauter Lügen waren es! Die ganzen Jahre habe ich mich gequält, und wofür? Für nichts! Er hat meine Leichtgläubigkeit und mein Vertrauen ausgenutzt. Und meine Liebe.«
    »Tatti, bitte, das verstehst du falsch«, flehte Gerald. »Als ich mich vor zwanzig Jahren sterilisieren ließ, ahnte ich einfach nicht, dass ich noch einmal eine Frau wie dich treffen würde. Eine Frau, mit der ich eine Familie gründen will. Ich war ebenso verzweifelt wie du!«
    »Nicht die Mitleidstour«, schoss Tatjana bitter zurück. »Du hättest es mir sagen können. Man kann mit mir reden. Ich habe nicht nur Markentaschen, Parfümflakons und Diamantringe im Kopf. Es ging mir nie um dein Geld. Ich hätte dich auch ohne geheiratet. Sogar mit dem Wissen, dass du keine Kinder bekommen kannst. Aber für dich war ich nur ein Schmuckstück.« Sie machte eine Pause. »Du hast mich nicht ernst genommen.«
    »Ich habe deiner Liebe nicht getraut«, gab Gerald zu.
    »Nein, Gerald«, sagte Tatjana traurig, »viel schlimmer: Du hast deiner Liebe nicht getraut.«
    »Warum ausgerechnet in Toulouse, Monsieur Remmertshausen?«, unterbrach Dupont das Zwiegespräch der beiden. »Gibt es in Deutschland keine Ärzte, die herausfinden können, ob man Sie wieder in den … ursprünglichen Zustand zurückversetzen kann?«
    Gerald senkte den Blick. »Ich bin in der Ärzteschaft sehr bekannt. Ich gelte als Koryphäe auf meinem Gebiet. Ich …«
    »Unsinn!«, unterbrach Tatjana ihn barsch. »Wolfgang hat mir geholfen, herauszufinden, dass du schlicht zu keiner dieser Praxen mehr gehen konntest. Sie hatten alle bereits deine Daten, nicht wahr? Oder soll ich besser sagen: Achims Daten!«
    Pippas Blick wanderte zu Schmidt. Jetzt verstehe ich, dachte sie und nickte ihm anerkennend zu, dabei hast du Tatjana geholfen. Deshalb habt ihr euch getroffen.
    »Gerald ist nie selbst zu den Untersuchungen erschienen, sondern hat Achim Schwätzer geschickt«, erklärte Schmidt. »So konnte er seinen Zustand vertuschen, hat sich aber Achim gleichzeitig ausgeliefert.«
    »Ich dachte, du verlässt mich, wenn du von der Sterilisierung erfährst. Und ich habe immer gedacht, du gibst die Hoffnung auf ein Kind einfach irgendwann auf«, sagte Gerald zu Tatjana, aber die sah ihn nicht einmal an.
    »Und das alles, um Ihr Gesicht zu wahren?«, fragte Pippa fassungslos. »Auf Kosten Ihrer Frau?«
    Tatjana erhob sich von der Bank und stellte sich nah vor ihren Mann. »Ausgerechnet Achim . Als ob es da nicht bessere Männer gegeben hätte.« Sie wandte sich zu den anderen um, die sprachlos zusahen. »Aber vernünftige Männer würden so eine Schweinerei, so einen Betrug nicht mitmachen – die würden nicht derart tief sinken, um so ein schäbiges Ziel zu erreichen.«
    Zumindest Thierry, Schmidt und auch Dupont fühlten sich bei Tatjanas Worten sichtlich unbehaglich. Achim tobte grunzend in seinen Fesseln, durch den Knebel der Möglichkeit beraubt, seinen wütenden Kommentar dazuzugeben.
    »Und niemand anderer als du, Achim, hätte diese Abmachung unter Männern als Freifahrtschein angesehen, mir nachzustellen und mich zu belästigen.« Tatjana fixierte Schwätzer starr, während sie sich ihm langsam näherte. »Oder was hast du zur Verteidigung deiner oder Geralds Männlichkeit zu sagen?« Sie verharrte einen Moment vor ihm, dann spuckte sie ihm vor die Füße.
    Achim zuckte zurück und rollte panisch mit den Augen.
    Ungerührt entfernte Jean den Knebel, und Schwätzer wimmerte: »Ihr müsst mich vor ihr schützen! Ihr seht doch, dass sie wahnsinnig ist! Wer weiß, was sie mir sonst noch antut!«
    Beinahe hätte Pippa laut gelacht, als auf diesen Satz hin alle Männer auf Achims empfindlichstes Körperteil starrten.
    »Bitte! Sie darf mir nichts tun!«, bettelte Achim weiter. »Steht nicht einfach so rum! Helft mir!«
    Tatjana schüttelte angeekelt den Kopf. »Bei dir ist jede Rache verschwendete Energie. Ich mache mir an dir die Hände nicht schmutzig.« Sie setzte sich wieder auf die Bank.
    Sofort zeterte Achim: »Die ist nicht zurechnungsfähig. Die doch nicht! Bringt sie in die Klapse, wo sie hingehört.«
    Niemand rührte sich.
    »Die ist doch verrückt«, keifte Achim schrill, »und jähzornig. Und sie
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