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Tod vor Morgengrauen: Kriminalroman

Titel: Tod vor Morgengrauen: Kriminalroman
Autoren: Deon Meyer
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der Dollar umgetauscht, dann sagte er uns,
     wir müssten uns entscheiden, er und Bushy würden zusammenbleiben, was wäre mit uns? Ich wollte nach Durban, ich wollte weg.
     Rupert sagte, er gehe ans Kap, Sprenkel mietete in Hillbrow ein Postfach, er habe |557| die Miete für ein Jahr im Voraus bezahlt, hier sei die Adresse, wir müssten in Kontakt bleiben. Ich kaufte einen Wagen, lud
     meine Dollar und Diamanten ein und fuhr nach Durban. Die Diamanten waren leicht loszuschlagen, auch wenn ich mich am Anfang
     ziemlich blöd anstellte. Aber man lernt ja. Einem Typen in einer Pfandleihe zeigte ich einige Stücke, nachdem ich da ein paar
     Mal rumgehangen hatte, und er sagte mir, er würde mir alles abnehmen, was ich ranschaffen konnte. Ich war vorsichtig. Ich
     hatte Angst, aber nach dem ersten Deal passierte nichts. Und das Geld, das ich bekam, war okay. Ich mietete ein Apartment,
     lernte jemanden in einem Nachtclub kennen. Sagte, ich sei im Urlaub …
    F: Haben Sie dann später Venter und die anderen noch mal gesehen?
    A: Einmal im Jahr schrieb ich an die Adresse und gab mein eigenes Postfach in Durban an, nach einigen Monaten dann schrieb
     Sprenkel und meinte, wir sollten uns mal wiedersehen. Ich flog nach Johannesburg. Er und Bushy hatten neue Personalausweise,
     Rupert und ich hatten nichts. Er gab uns Namen und Telefonnummern, und er sagte, er würde uns für dreißig Cent pro Dollar
     unsere Scheine abkaufen. Ich meinte, ich würde ihm meine geben, Rupert sagte, er wolle sich das noch überlegen. Dann trennten
     wir uns wieder.
    Ich brachte einen Teil meines Geldes, bekam meine Rand und fuhr wieder, im nächsten Jahr trafen wir uns erneut, Sprenkel gab
     mit seiner neuen Firma an. Er und Bushy trieben sich mit Söldnern rum, die |558| nicht organisiert waren, deshalb wollte er eine Agentur gründen, um ihre Dienste an den Mann zu bringen, und er hatte auch
     schon einen Namen dafür.
    F: Orion?
    A: Orion Solution. Er hielt das für ziemlich witzig.
    F: Und dann?
    A: Nach dem dritten Jahr fuhr ich nicht mehr hin. Ich besorgte mir auf dem Schwarzmarkt einen neuen Namen. Und ich sackte
     ab. Zu viel Geld. Zu viel Alkohol. Pot, Autos, Frauen. Und siebzehn Leichen im Kopf. Bis ich eines Morgens aufwachte und Blut
     pisste, dann wusste ich, dass ich so nicht mehr leben wollte. Ich konnte nichts daran ändern, was geschehen war, aber ich
     wollte so nicht mehr weiterleben. Also packte ich mein Zeug zusammen, verkaufte die Wohnung, fuhr nach Pretoria und suchte
     mir eine Arbeit. Ich begann bei Iscor, im Lager. Dann wurde ich Vorarbeiter. Und ich lernte Elaine kennen.
    F: Ihre Frau.
    A: Ja.
    F: Sie sagten, Sie hätten Venter oder Schlebusch letztes Jahr getroffen?
    A: Ja.
    F: Wo?
    A: Bei mir zu Hause.
    F: Wie haben sie Sie gefunden?
    A: Sprenkel sagte, er müsse wissen, wo wir stecken. Er wolle seine Zukunft nicht aufs Spiel setzen.
    F: Was hat er gewollt?
    A: Geld. Er war massig, diese ganzen Muskeln … Er |559| sagte, er habe Bodybuilding gemacht, das sei die einzige Möglichkeit, sich Respekt zu verschaffen, ohne die Leute umlegen
     zu müssen.
    F: Sein Geld war weg?
    A: Die Welt, sagte er, habe sich verändert. Keiner wolle mehr Krieg führen, keiner habe mehr Geld für einen Krieg. Er sagte,
     er habe alles verloren. Und Rupert und ich hätten es gemütlich, das war sein Wort, gemütlich, wir hätten Frau und Kinder,
     es sei an der Zeit, noch mal zu teilen, sie hätten niemanden, nur uns.
    F: Haben Sie ihm Geld gegeben?
    A: Die Dollar, die ich noch hatte, habe ich 1985 vergraben, auf einem Grundstück, das ich den Kindern für ihre Pferde gekauft
     habe.
    F: Hat Ihre Frau Sie nie gefragt, woher das Geld stammte?
    A: Ich sagte ihr, ich hätte es geerbt.
    F: Und Sie holten das Geld?
    A: Es war vermodert. Sprenkel war wütend, warum ich es nicht in Plastiktüten verscharrt hätte. Ich dachte, er würde mich erschießen.
     Dann sagte er mir, ich solle Geld abheben. Ich sagte ihm, es sei alles angelegt, ich hätte nur hunderttausend in bar, und
     er meinte, ich soll es abheben.
    F: Haben Sie es getan?
    A: Ja.
    F: Und dann gingen sie?
    A: Ja. Nicht ohne noch eine Drohung zu hinterlassen. Ich wusste, ich würde sie wiedersehen. Aber dann |560| entdeckte ich Ruperts Foto in der Zeitung, und ich wusste es.
    F: Und Sie kamen daraufhin zum Kap?
    A: Was sollte ich denn sonst tun? Die Sache hörte nicht auf. Das wusste ich, seit dem Vorfall am Flugzeug. Diese Sache würde
     nie aufhören.

|561| 59
    Hope Beneke kam am
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