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Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen
Autoren: Piers Anthony
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Köchin so selbstsicher wie Sol mit seinen Waffen. Gewiss war hier ihr ureigenes Revier, und sie versorgte alle Männer, die des Weges kamen, in der Hoffnung einer würde Tüchtigkeit der Schönheit vorziehen und ihr den Reif für immer überlassen. Nie kam es vor, daß eine Frau sich den Reif vom Ständer holte; Der Reif musste vom Mann kommen.
     Noch ehe das Essen aufgetragen wurde, kam ein dritter Mann. Ein großgewachsener Krieger war es, dickwanstig, brummig, narbenbedeckt. »Ich bin Mok der Morgenstern«, sagte er.
    »Sol aller Waffen.«
    »Neq das Schwert.«
    Das Mädchen sagte nichts. Es stand ihr nicht zu. Statt dessen legte sie bei Tisch noch ein Gedeck auf.
    »Ich kämpfe um die Herrschaft«, sagte Sol.
    »Du hast einen Stamm? Diesen Jungen und andere?«
    »Nein, Neq nicht. Mein Stamm übt sich im Ödland.«
    »Im Ödland!« Moks Verwunderung kam der Neqs gleich. »Dorthin geht doch kein Mensch!«
    »Es ist aber so«, sagte Sol.
    »Die Todes-Geister -«
    »Zweifelst du an meinen Worten?« wollte Sol wissen.
    Mok plusterte sich auf. »Es ist bekannt-«
     »Ich muss ihm recht geben«, sagte Neq nun - und merkte sofort, daß es ihm nicht zustand. Dieser Wortwechsel ging ihn nichts an.
     »Im Ring könnt ihr mein Wort bezweifeln!« sagte Sol nur. Er blickte zu der durchscheinenden Drehtür hin und sah, daß es draußen schon dunkel war. »Morgen.«
    Mok und Neq wechselten Blicke. Beide waren betroffen.
    »Gut, morgen«, zeigte Mok sich einverstanden. »Um die Herrschaft.« Und dann setzte er noch hinzu: »Du wirst sehen, daß mit meiner Waffe nicht zu spaßen ist.«
    Das Mädchen lächelte Mok zu. Er erwiderte ihr Lächeln und strich dabei über seinen Armreif. An jenem Abend klappten Sol und Neq die Betten an der Ostwand herunter, während Mok sich mit der Frau an die Westwand verzog und ihr den Reif überstreifte.
     Neq lag im Dunklen, lauschte, und fühlte sich deswegen schuldig. Doch den Geräuschen war eigentlich nichts zu entnehmen.
     
    *
     
    Sol führte einen mit Waffen beladenen Karren mit sich. »Welcher Waffe möchtest du im Ring entgegentreten?« fragte er Mok.
    »Was? Sie alle kannst du führen? Na, dann nehmen wir den Morgenstern.«
     Sol holte Stern und Kette hervor. Neq war fasziniert. Noch nie hatte er einen Stern in Aktion erlebt, und er hatte auch noch nicht von einer Begegnung Stern gegen Stern im Ring gehört. Es war eine tückische und dabei schreckliche Waffe, die zur Verteidigung nicht geeignet war. Entweder der schwere, stachelbewehrte Stern traf sein Ziel oder nicht. Davon hing der Ausgang des Kampfes ab. Bei diesem Kampf würde es sehr wahrscheinlich schwere Verletzungen geben.
    Ein Trost war allerdings dabei. Falls Sol verletzt würde, brauchte Neq nicht zu kämpfen.
    Die zwei Männer betraten den Ring von verschiedenen Seiten her, wobei beide ihre todbringende Stahlkugel so schnell über dem Kopf schwangen, daß die kurzen Ketten zu einem schimmernden Kreis verschwammen. Die Sterne waren wundervoll und reflektierten die Sonne in Ringen von Feuer, während die Männer ihre Oberkörper rhythmisch bewegten. Der Kampf musste rasch entschieden werden, weil das nach außen ziehende Gewicht der Kugel den Arm schnell ermüden ließ.
    Die Entscheidung fiel sehr bald. Die zwei aufblitzenden Kurven schnitten einander, die Ketten verwickelten sich, die Kugeln beschrieben geschwinde Kreise umeinander und sprühten Funken. Mok und Sol machten einen Sprung, als die Ketten sich verfingen, aber es war Sol, der nicht losließ. Mok entglitt der Haltegriff, und er wurde entwaffnet.
    Neq war klar, daß Sol genau das gewollt hatte. Er hatte mit voller Absicht die gegnerische Waffe eingefangen und sodann mit einem kräftigen Ruck reagiert, kaum daß sich die Kugeln berührt hatten. Mok hingegen hatte erwartet, es würde zum Nahkampf kommen, bei dem er mit seinem Körpergewicht im Vorteil gewesen wäre. Sols Kampfstrategie und die Wahl des richtigen Zeitpunkts hatten sich als überlegen erwiesen.Oder war es am Ende reines Glück gewesen?
    »Wogegen möchtest du kämpfen?« fragte Sol nun Neq.
    Also doch! Nun, gewiss nicht gegen den Morgenstern! War es Höflichkeit oder Vertrauen, das der Mann erkennen ließ? Schwer zu sagen!
     Schwert oder Dolch in geübter Hand konnten ihm schwere Verletzungen zufügen wie bei Hig. Die Stöcke waren zwar stumpf, doch ein Stockpaar konnte sein Gehirn empfindlich erschüttern. Die Keule war stumpf und langsam, wenn sie aber traf, dann mit verheerenden Wirkungen. Der
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