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Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen
Autoren: Piers Anthony
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Stab -
    »Gegen den Stab!« Nur ein Stück, keine scharfen Kanten, langsam, ziemlich sicher.
    Sol zog seelenruhig seinen Stab hervor.
    Sie traten in den Ring und gingen in Stellung. Neq fühlte Skrupel wegen seiner Feigheit. Ein richtiger Krieger hätte sich die eigene Waffe zum Gegner erwählt, damit die Chancen gleich stünden. Die dicke Stange war zwar nicht sehr gefährlich, doch war ihr schwer auszukommen. Neq vollführte einen Scheinangriff. . .
    Und als er zu sich kam, dröhnte sein Schädel. Er lag auf seinem Klappbett in der Herberge. Die Frau, die Moks Reif trug - die nun also Moka hiess -, wischte ihm das Gesicht feucht ab.
     
    Neq enthielt sich der Frage, was eigentlich geschehen war. Es lag auf der Hand, daß ihn ein Schlag gefällt hatte, den er nicht gesehen hatte. Ob Mok von hinten zugeschlagen hatte? Nein -das wäre eine grobe Verletzung des Ring-Codes gewesen, und es lagen keine Anzeichen dafür vor, daß Sol oder Mok Männer waren, eine derartige Verletzung billigen oder gar selbst begehen würden. Der Stab musste seiner Aufmerksamkeit entgangen sein -
    Er fasste sich an den Kopf. Die Schramme rief ihm alles wieder ins Gedächtnis. Ein erstaunlich flinkes Manöver, mit dem der Stab seinem Schwert ausgewichen war, als wäre es ein Nichts, und dann hatte der andere zugeschlagen.
    Nun, jetzt gehörte er zu Sols Stamm. Zum Ödland-Stamm. Falls es dort Todesgeister gab, so hatten sie Sol bislang nicht viel anhaben können! Bei genauerem Hinsehen, erwies sich der Ausgang als gar nicht so übel. Neq hatte ja immer erklärt, einem starken Führer zu dienen, brächte viele Vorteile mit sich. Was man an Unabhängigkeit einbüsste, gewann man an Sicherheit. Vorausgesetzt, man schloss sich einem guten Stamm an.
    Neq war nicht so sicher, ob sein Stamm gut sein würde, denn ein Rest an Zweifel war bei ihm geblieben, ob Sol ein ausgezeichneter Krieger war oder nur Glück gehabt hatte. Aber Neq entschloss sich, es von der besten Seite zu sehen. Hätte er sich denn von einem Schwindelmanöver besiegen lassen?
     Er wanderte mit Mok weiter, Sols Anweisungen folgend, während Sol in entgegengesetzter Richtung weiterzog. Mok hatte nach der zweiten Nacht seinen Reif zurückverlangt, und Neq stellte ihm keine Fragen deswegen. Gut möglich, daß er keine Frau ins Ödland mitnehmen wollte, obwohl Sol gesagt hatte, daß sie Todesgeister - er nannte sie Rönts - sich weit hinters Lager zurückgezogen hätten. Die beiden waren mehrere Tage unterwegs.
     Sols Stamm oder zumindest jener Teil, zu dem sie stießen, bestand aus etwa dreissig Mann, die in und um eine Herberge untergebracht waren. Sols Frau Sola führte die Aufsicht. Sie war eine üppige Schönheit von sechzehn Jahren mit einer scharfen Zunge, die bei anderen Gelegenheiten aber auch in brütendes Schweigen verfallen konnte. Doch ihren goldenen Armreif trug sie mit großem Stolz.
     
    Zwei Wochen lang hielten sie sich dort auf und sahen wie ihre Zahl durch andere von Sol geschickte Besiegte vergrößert wurde. Eine Anzahl von Männern hatte Familie, so daß die Vorräte der Herberge empfindlich abnahmen. Mit Pfeil und Bogen ging es auf Jagd in den Wald, um die schwindenden Vorräte aufzustocken, obwohl der Lieferwagen der Irren zweimal vorfuhr und Nachschub brachte.
    Die Irren waren so komisch anzusehen, wie ihr Name besagte: sonderbar gekleidet, unbewaffnet, fast ohne Muskeln und einfach lächerlich sauber. Ihr Wagen war ein wahres Ungeheuer und konnte viele Krieger einfach zerquetschen, wenn er aus der Bahn geriet. Warum sie wohl Dienstleute der Nomaden spielten, wenn sie doch so leicht hätten die Macht ergreifen können? Manche waren der Meinung, dies sei so, weil die Irren schwach und dazu dumm wären, aber Neq zweifelte an einer so einfachen Erklärung.
    Schließlich kam Sol mit weiteren fünfzehn Mann zurück. Damit war der Stamm auf über fünfzig angewachsen. Und dann machte sich die ganze Gruppe auf den Marsch - ins Ödland. Beunruhigt nahm Neq die roten Warnzeichen der Irren war. Er wusste, daß sie die Grenzen der Todesgeister markierten, wie die Klick-Kästchen der Irren sie festsetzten. Doch es passierte nichts.
    In der Wildnis süßen sie auf ein neben einem Fluss gelegenes Lager, das von einem mit Wasser gefüllten Graben umgeben war. Der Anführer des Lagers war Tyl von den zwei Waffen. Doch wer hier tatsächlich das Sagen hatte, war Sos der Waffenlose. Sos drillte die Leute erbarmungslos, stellte Unterabteilungen für alle Waffengattungen zusammen
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