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Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Titel: Tina und Tini und die Spuren im Schnee
Autoren: Enid Blyton
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anstrengenden Hinhorchen. Der Professor rauchte nervös.
    „Chef, hören Sie?“
    „Ja, was ist, Baumeister?“
    „Er geht zu dem Wagen rüber, jetzt schaut er sich um, sieht aus, als warte er, nein, ich glaube, er will nur sicher sein, dass niemand in der Nähe ist. Er geht an den Kofferraum. Ts , das ist ja ‘n Ding...“
    „Was ist los, reden Sie doch!“
    „Er hat eine Jacke da rausgenommen, nein, eine Weste. Jetzt zieht er seinen Mantel und die Jacke aus und zieht sich die Weste an.“
    „Und? Was weiter, Baumeister?“
    „Er zieht seine Klamotten wieder an, er macht den Kofferraum zu und geht!“
    „Bleiben Sie ihm auf den Fersen. Ich komme!“ Der Inspektor ließ den Motor an und startete. Wenn Tobbi gehofft hatte, sie würden nun mit Blaulicht und Sirenengeheul durch die Gegend rasen, so hatte er sich getäuscht. Der Inspektor fuhr in aller Ruhe zum Wald hinüber und unterhielt sich dabei über Funk weiter mit seinen Beamten.
    „Weber, wo stecken Sie, melden Sie sich!“
    „Bin schon da, Chef. Das läuft alles wie geschmiert. Da ist so ein Schuppen, bei der Wildfütterung. Frentzler ist rein und als er wieder rauskam, war er weg.“
    „Reden Sie keinen Unsinn, Weber, der Frentzler?“
    „Nein, der Bart. Und die Perücke. Keine Spur mehr von altem, herzkrankem Mann. Das Zeug hat er wohl in der Hütte vergraben. Jetzt geht er zurück zum Wagen.“
    „Ich bin gleich da.“
    Jetzt gab der Inspektor Gas. In wenigen Minuten erreichten sie den versteckten Parkplatz im Wald. Frentzler stand, flankiert von zwei Beamten, neben seinem Auto und protestierte heftig. Jetzt brauste auch das zweite Polizeiauto heran. Der Wagen bremste, die Türen wurden geöffnet und zwei Beamte schoben den alten Grafen vor sich her.
    Der Inspektor stieg aus. Der Professor, Tina, Tini und Tobbi folgten ihm in einigem Abstand.
    „Tut mir Leid, lieber Graf, diesmal wird es wohl nichts mit dem Millionengeschäft. Sie erlauben?“ Der Inspektor trat auf den Grafen zu, der ihm hoch aufgerichtet mit verkniffenem Gesicht entgegenstarrte. Der Inspektor schlug seinen Mantel auseinander und tastete die Taschen der Weste ab. Dann befühlte er das Futter.
    „Was erlauben Sie sich!“, rief der Graf. „Harmlose Spaziergänger im Wald festnehmen zu lassen! Ich werde Sie verklagen!“
    „Das werden wir sehen. Zunächst einmal gibt es Zeugen dafür, dass Sie diese Weste aus dem Wagen entwendet haben. Und vermutlich nicht nur um sich damit gegen die Kälte zu schützen.“
    „Das ist eine unverschämte Behauptung!“, schimpfte der Graf. „Sie können mir nichts beweisen!“
    Tini beobachtete, wie der Inspektor zusehends nervöser wurde, da er weder in den Taschen der Weste noch im Futter etwas finden konnte. Schließlich trat sie neben ihn.
    „Darf ich, Herr Inspektor? Ich weiß, wo die Münzen versteckt sind. Hier!“
    Damit nahm sie einen der Knöpfe zwischen die Finger, zog kräftig daran und hielt eine Münze in der Hand.
    „Tini!“, rief Tina fassungslos. „Wie bist du darauf gekommen?“
    „Ich sag’s ja! Unser Superhirn!“ Tobbi atmete erleichtert auf. „Sie ist uns immer um eine Nasenlänge voraus!“
    „Der Zufall ist mir zu Hilfe gekommen“, wehrte Tini ab. „Ein glücklicher Zufall in Form einer winzigen Büroklammer, die vor einer Stunde am Westenknopf dieses Herrn dort hängen blieb!“ Tini zog eine Geldmünze aus der Tasche und hielt sie an die Weste. „Da, sehen Sie — Klebefolie. Klebefolie auf Knöpfen. Auf die gleiche Weise sind auch die Golddukaten aus dem Museum verschwunden — als Knöpfe an einer geblümten Samtweste! Auf doppelseitiger Klebefolie!“
    „Gratuliere, junge Dame! Das war wirklich genial!“, lobte sie der Inspektor. „So, meine Herren, Sie begleiten uns jetzt. Wir reden in meinem Büro weiter. Sie, Weber, holen das Gepäck des Herrn Frentzler aus der Wildhütte und Sie, Baumeister, fahren diese Herrschaften zurück ins Museum. Ich melde mich dann später noch mal bei Ihnen, Herr Professor, wegen des Protokolls. Und wo kann ich euch heute Nachmittag erreichen?“, wandte er sich an Tina, Tini und Tobbi.
    „Bei mir!“, sagte der Professor. „Denn den Erfolg müssen wir ausgiebig feiern. Ich lade die jungen Leute zum Tee und zu einem anschließenden feierlichen Abendessen ein. Natürlich sind auch Sie herzlich willkommen, Herr Inspektor!“
    „Vati und Mutti werden Augen machen, wenn sie die Geschichte hören!“, sagte Tobbi, als sie vor dem Schloss hielten. „Dürfen wir sie
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