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Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Titel: Tina und Tini und die Spuren im Schnee
Autoren: Enid Blyton
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nicht früher gekommen?“, fragte der Inspektor ungehalten.
    „Früher?“, fragte Tini naiv. „Aber wir wissen es doch erst seit gestern Abend! Wir hatten keine Ahnung, dass der Graf... Nein, so etwas konnte man doch wirklich nicht vermuten!“
    „Auf eigene Faust Detektiv zu spielen“, brummte der Inspektor. „Na ja, lassen wir das, immerhin habt ihr uns ja sehr geholfen.“
    Es war, wie der Professor vermutet hatte. Der Inspektor beschloss, das Museum unauffällig mit Polizeibeamten zu besetzen und den zweiten Diebstahl abzuwarten um die Diebe auf frischer Tat zu ertappen und festzunehmen.
    „Ihr tretet morgen euren Dienst an wie immer“, sagte der Inspektor. „Bleibt auf eurem Platz und haltet die Augen offen.“
    „Ist doch klar!“, sagte Tobbi fast ein bisschen beleidigt. „Wir sind doch nicht doof!“
    Der Professor fuhr die drei Freunde nach Hause und kehrte ins Museum zurück. Tina, Tini und Tobbi beschlossen, sich nun wirklich mal einen richtigen Ferientag zu gönnen. Da die Sonne schien und die Straßen trocken waren, fuhren sie zum Wellenbad hinüber und vergnügten sich dort bis zum Nachmittag.
    Zu Hause übernahmen Tina und Tini den Küchendienst und zauberten ein Schlemmermenü, mit dem sie die restliche Familie zum Abendessen überraschten. Dann räumten sie die Küche auf und setzten sich noch für eine halbe Stunde zu den Eltern ins Wohnzimmer. Sie verabschiedeten sich aber bald, da sie — wie sie behaupteten — vom Schwimmen todmüde seien.
    „Es ist zum Verrücktwerden!“, stöhnte Tina. „Das war doch wirklich ein schöner Tag. Aber glaubst du, ich hätte auch nur eine Minute an etwas anderes denken können als an den geplanten Diebstahl morgen früh und wie der Graf das Ganze inszeniert hat?“
    „Glaubst du, mir geht es anders? In Gedanken habe ich bereits sämtliche Möglichkeiten durchgespielt. Ich komme mir vor wie in einem aufregenden Film, dessen Inhalt ich noch nicht kenne.“
    „Lass uns schlafen, dann vergeht die Zeit schneller.“ Tina zog sich die Decke bis ans Kinn und löschte das Licht. „Und morgen werden wir endlich wissen, wie er die Dukaten aus dem Museum geschmuggelt hat. Gute Nacht!“
    „Au!“, quietschte Tini.
    „Was ist los?“
    „Ich habe mich auf etwas Spitzes gelegt. Mach noch mal das Licht an!“
    „Na? Was war’s?“
    „Dieses komische Stückchen Blei vom Silvesterabend. Es muss vom Regal in mein Bett gefallen sein!“
    „Das geheimnisvolle Orakel!“ Tina kicherte. „Das besagt, dass du in diesem Jahr viele Knöpfe annähen musst. Du wirst doch hoffentlich nicht so dick werden, dass dir dauernd die Knöpfe abspringen?“
    „Bloß nicht. Blödes Ding!“
    Tini legte das Bleistückchen zurück aufs Regal und kuschelte sich unter die Bettdecke. „Kannst das Licht wieder ausmachen. Gute Nacht!“, sagte sie gähnend.
    Knöpfe annähen !, dachte Tini. Ausgerechnet. Aber vielleicht bedeutet das Orakel ja auch etwas anderes? Das dickbackige Gesicht zum Beispiel. Ob es etwas mit dem Dieb zu tun hatte? Mit dem dicken Herrn Frentzler? Tini stellte sich den dicken Mann vor, wie er neulich erschienen war — mit aufgeklebtem Schnurrbart und in diesem viel zu engen Trachtenanzug. Sie sah noch die Blümchensamtweste und die rosa Krawatte. Wie er daran herumgezupft hatte! Eitler Tropf! Ganz deutlich sah sie ihn vor sich. Und plötzlich stutzte sie. Ein Bild schob sich in ihr Gedächtnis, etwas, das sie neulich gar nicht beachtet hatte! Knopf! dachte Tini. Die Knöpfe an der Weste! Sie waren auffallend groß und hatten golden geblitzt. Und sie hatte sich eine Sekunde lang gefragt, warum er die Krawatte über der Weste trug und nicht darunter, damit man die schönen Trachtenknöpfe auch sehen konnte.
    Tini war auf einmal hellwach. War das wirklich die Lösung? Aber wie konnte er die Dukaten so schnell als Knöpfe an seiner Weste befestigen? Nein, der Gedanke war zu absurd. Immerhin hatte er gesagt, auf den Trick fiele jeder herein, er wäre todsicher. Aber wje ? Mit Klebstoff? Nein, das ging nicht. Eingeklemmt? Vielleicht, aber dann hätte er an seiner Weste Fassungen haben müssen, die auf den Millimeter genau passten! Tini grübelte darüber nach, bis sie einschlief.
    Am nächsten Morgen waren sie besonders pünktlich zur Stelle. Auf dem Parkplatz stand ein neuer Parkwächter. Der andere sei krank, hieß es. Sein Schwager hätte sich erboten, ihn zu vertreten.
    In einer Ecke des Parkplatzes stand ein Wohnmobil. Die bunt karierten Vorhänge waren
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