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Tiffany Lieben & Lachen Band 0003

Tiffany Lieben & Lachen Band 0003

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0003
Autoren: Colleen Collins Cheryl Anne Porter
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holte tief Luft. “Entschuldigen Sie, dass ich zu spät komme”, sagte sie schwer atmend, “ich habe nicht auf die Zeit geachtet.”
    Sie fuhr sich schnell mit der Zunge über die Lippen, und Ben fragte sich, ob das nur ein Zeichen von Nervosität war oder ob sie ihn damit beeindrucken wollte. “Das macht nichts. Ich bin froh, meiner Super-Ex entkommen zu sein.”
    Rosie runzelte die Stirn und strich sich die Locken zurück. “Super was?”
    “Ist egal”, sagte er nur und blickte auf die Uhr. “Der Verwaltungschef wartet schon mindestens fünfzehn Minuten. Wollen wir?” Er wies auf die offene Holztür, auf der mit weißen Blockbuchstaben stand: Archibald Potter, Gebäudeverwaltung.
    Rosie nickte und zerrte an ihrer Bluse, die ihr wieder halb aus dem Rockbund hing. Sicher lebt sie allein, dachte Ben. Keiner, der ein Herz hatte, würde sie in diesem Zustand aus dem Haus lassen. Sie sah zerzaust aus, als hätte sie sich vor einer Windmaschine angezogen.
    Als sie versuchte, die Bluse in den Rock zu stopfen, hob Rosie plötzlich den Kopf. “Sind das nicht die Rolling Stones?”
    Ben blickte in Richtung des großen Lautsprechers, der in die Decke eingelassen war. “Leider ja.”
    “’Let’s Spend the Night Together’.”
    “Gern, aber zuerst wollen wir mit Mr Potter sprechen.” Ben sah sie nicht an, während er auf die Bürotür wies. Das hätte er nicht sagen sollen. Aber er konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen, die Schlammprinzessin aufzuziehen.
    Sie schnaubte empört, aber er sah, dass ihre Wangen sich vor Verlegenheit gerötet hatten.
    “Ich meinte natürlich den Titel des Songs!” Mit hoch erhobenem Kopf schritt sie an ihm vorbei. Der Fleck auf der Stirn war nicht mehr da, und auch die Strümpfe, die aussahen, als hätte sie auf ihnen erste Experimente in Siebdruck durchgeführt, hatte sie ausgezogen.
    Als sie das Büro von Mr Potter betraten, musste Ben gleich daran denken, was für ein wunderbares Betätigungsfeld es für Meredith wäre. In einer Ecke stand ein falscher Gummibaum, eine Pinnwand hing an der Wand, bedeckt mit unleserlichen Notizen, dann gab es noch zwei Klappstühle und einen Metallschreibtisch mit einer falschen Holzverkleidung. Hinter dem Schreibtisch saß Mr Potter, mit Brille und in einem weißen Button-Down-Hemd mit aufgekrempelten Ärmeln. Das knallige Grün des künstlichen Gummibaums bildete einen aparten Kontrast zu Mr Potters flammend rotem Haar.
    “Hallo”, sagte Mr Potter und wies auf die beiden Klappstühle. Er wandte sich an Rosie. “Ich habe Mr Taylor gebeten, mit Ihnen hereinzukommen, sowie Sie da sind.”
    Sie setzten sich, und Mr Potter schob die Brille auf dem Nasenrücken hoch. Dann legte er die Arme auf den Schreibtisch, faltete die Hände und sah seine Besucher an. “Mr Taylor meinte, es bestünden Unklarheiten in Bezug auf einen Parkplatz?”
    “Allerdings”, bestätigte Rosie. “Er hat meinen Platz gestohlen.”
    Da macht sie es sich etwas zu einfach, dachte Ben, aber er sagte nichts, weil Rosie gerade dabei war, Mr Potter den Vorfall in den glühendsten Farben zu schildern. Mr Potter starrte sie aus weit aufgerissenen Augen an. Wahrscheinlich hatte er in seinem eintönigen Leben selten eine so lebendig erzählte Geschichte gehört.
    Da er dicht neben ihr saß, hatte Ben das erste Mal die Gelegenheit, seine Parkplatz-Heimsuchung aus der Nähe zu betrachten. Rosie hatte ein klares rosiges Gesicht, so als würde sie es jeden Morgen lediglich mit Wasser und Seife bearbeiten. Das war doch nicht möglich. Er ging fest davon aus, dass Frauen generell teure Cremes und Flaschen mit geheimnisvollen Lotionen kauften, um ihre Haut damit zu traktieren. Das hier war ja wie aus der Vorzeit, als Frauen zur Reinigung lediglich Wasser benutzten.
    Ihm gefiel das.
    Außerdem passte ihr frischer Teint sehr gut zu den dunklen Locken, die ihr Gesicht umrahmten wie ein Heiligenschein. Bei diesem Gedanken hätte er beinahe laut losgelacht. Wer sich so sehr über einen besetzten Parkplatz aufregen konnte, war alles andere als ein Engel. Höchstens ein gefallener, vor allem, wenn man an die Schmutzspuren dachte.
    Er konzentrierte sich wieder auf das, was der gefallene Engel zu sagen hatte.
    “Und nachdem ich die acht Straßen zurückgelegt hatte, weil ich näher dran keinen Parkplatz finden konnte, habe ich Mr Taylor in seinem Büro aufgesucht und …”
    “Acht?”, unterbrach Ben. “Von acht war vorher nie die Rede gewesen.” Der gefallene Engel mochte
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