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Tiffany Lieben & Lachen Band 0003

Tiffany Lieben & Lachen Band 0003

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0003
Autoren: Colleen Collins Cheryl Anne Porter
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saß hinter ihrem Schreibtisch aus Glas und Metall. Als sie Rosie sah, nahm sie ihre Lesebrille ab und legte sie zur Seite. Sie legte die Hände übereinander und lächelte. Ihr Blick blieb kühl. “Jerome sagte mir, dass Sie etwas Dringendes mit mir besprechen wollten. Ich habe leider nur ein paar Minuten …”
    Ein paar Minuten? Also los, befahl sich Rosie. “Die Kolumne ‘Von Mann zu Mann’ ist momentan ohne Redakteur.”
    Paige nickte langsam, ohne ihr sorgfältig gepudertes Gesicht zu verziehen. “Und …?”
    “Ich bitte Sie um die Chance, aushilfsweise diese Kolumne zu übernehmen, bis Sie einen Ersatz für Mr Real gefunden haben.” Ihr Bruder, der ein guter Geschäftsmann war, hatte ihr geraten, alles direkt anzugehen. Dank Artemis hatte sie genau das eben getan. Rosie atmete langsam aus, lehnte sich zurück und wartete auf Paiges Reaktion.
    “Rosie”, erwiderte Paige, “hatten Sie nicht bereits schon verschiedene Chancen zu beweisen, was Sie können?” Sie hob fragend eine Augenbraue.
    “Hm, ja, das stimmt.” Also hatte selbst Paige Leighton, die Hohepriesterin der Redaktion, von den beiden Aufgaben gehört, die Rosie nicht gerade zufriedenstellend gelöst hatte.
    “Ich meine mich zu erinnern”, fuhr Paige fort, “dass Sophia Weston einen Artikel haben wollte zum Thema ‘Frauen, die gefallen wollen’, und Sie haben über …”
    Rosie starrte auf ihre Hände, die sie im Schoß gefaltet hielt. Persephone, die griechische Göttin der Unterwelt, als Sinnbild für die Neigung der Frauen zu nehmen, sich passiv zu verhalten und gefallen zu wollen, hatte Rosie damals für eine geniale Idee gehalten. Aber Sophia Weston, die für das Feuilleton zuständige Ressortleiterin, war so verärgert, dass Rosie zwei geschlagene Tage lang fürchtete, sie selbst würde als Nächstes in der Unterwelt landen. Rosie lächelte gequält. “Ich hatte Ms Weston falsch verstanden.”
    Paige tippte mit einem pinkfarben lackierten Fingernagel auf die Glasplatte. “War da nicht noch eine andere Sache?”
    “Ja, es gab noch eine andere Kleinigkeit, wirklich kaum der Rede wert. Es ging um eine Anzeige.”
    “Für Brautmoden, nicht wahr?”
    Verdammt. Paige war vielleicht alt genug, um mit Humphrey Bogart befreundet gewesen zu sein, aber sie hatte ein ausgesprochen gutes Gedächtnis. Wie machte sie das? Kaute sie den ganzen Tag Ginkgoblätter? “Ja.” Rosie nickte. “Es war eine Anzeige für Brautmoden.”
    “Einer unserer besten Anzeigenkunden, wenn ich mich richtig erinnere. Hatte man nicht einen recht ungewöhnlichen Druckfehler gefunden?”
    “Hera”, gab Rosie zu. Vielleicht sollte sie auch in Sachen Wahrheit sehr direkt sein und diesen Trip in die Vergangenheit ein für alle Mal abkürzen. “Ich habe ‘Ihre Schönheit’ verändert in ‘Heras Schönheit’.”
    “Stimmt. ‘Heras Schönheit’, ich erinnere mich jetzt.” Paige lehnte sich vor, und ihre graublauen Augen hatten jetzt beinahe die Farbe von ihren Ohrringen. “Wie konnte das passieren?”
    Mist, nun musste sie auch noch das mit Hera erklären. “Ich hatte gedacht, das würde der Anzeige noch einen extra Kick geben, ich meine, weil die Hera doch die griechische Schutzgöttin der Ehe ist.” Dieser Kick hatte sie fast die Stellung gekostet. Nur weil der Leiter der Anzeigenabteilung den aufgebrachten Kunden durch eine Gratisanzeige besänftigte, hatte der nicht darauf bestanden, dass Rosie rausgeworfen wurde.
    “Oh …”
    Wieder war Paiges Fingernagel auf der Glasplatte zu hören. “Sie haben ja wohl eine Vorliebe für Göttinnen.”
    Wenn Rosie zugab, dass sie in diesem Moment Artemis war, dann konnte sie den Job als Mr Real total vergessen. Deshalb lächelte sie nur vorsichtig, denn sie hatte keine Lust, Paige zu erklären, dass sie sich nur auf diese Art und Weise gegen ihre vier Brüder halbwegs hatte behaupten können. “Mr Real ist keine Göttin”, gab sie ernst zurück.
    “Das stimmt.” Obwohl er eine fabelhafte Athene, die Göttin der Vernunft, abgegeben hätte.
    “Dies ist ein Job für einen erfahrenen Redakteur, was Sie nicht sind. Und für jemanden, der schon einige Erfolge aufzuweisen hat. Was man von Ihnen nicht sagen kann.”
    Denk an Artemis. Sei stark, ermahnte Rosie sich. “Ich bin eine erfahrene Journalistin.” Rosie hoffte, Paige würde das Zittern in ihrer Stimme nicht wahrnehmen. “Ich habe zwei Jahre bei unserer Schülerzeitung mitgemacht, zuletzt als Chefredakteurin. Auf dem College habe ich Journalismus
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