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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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VORWORT
    Ich habe schon immer gut verstehen können, was an Vampiren so faszinierend ist. Trotz unzähliger in den letzten Jahrzehnten geschaffener Mythen, trotz Tausender Abwandlungen, mit denen die Autoren den Stoff von einer erfrischend neuen Seite präsentieren wollten, ist das Wesentliche doch immer gleich geblieben. Vampire sind sowohl schön als auch schrecklich (und fühlen wir uns nicht häufig gerade zu solchen Menschen auf eine seltsame Weise hingezogen, die diese beiden Eigenschaften in sich vereinen?). Der erotische Aspekt bei der Verführung durch einen Vampir ist unverkennbar: der Biss, das Blut, das Eindringen. Und natürlich ihre Unsterblichkeit. Auch wenn wir es vielleicht anders sehen, nachdem wir uns eingehender mit den Konsequenzen beschäftigt haben … Wer auf diesem Planeten hat sich nicht schon einmal gewünscht, unsterblich zu sein, die Chance zu bekommen, dem Tod zu entrinnen?
    Aber Zombies? Da sieht es ganz anders aus. Hirn zu verspeisen ist nicht sexy, meine Lieben.
    Und dennoch sind Zombiegeschichten in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Sie haben die Zeit der Voodoo-Rituale hinter sich gelassen und sind zum großen Geschäft geworden. Die Präsenz der Zombies in der modernen Popkultur ist wohl vor allem auf den Filmproduzenten George A. Romero zurückzuführen, der 1968 mit Die Nacht der lebenden Toten aufwartete. Mit diesem Film schien ein völlig neues Genre entstanden zu sein, das sich über verschiedene Medien, insbesondere Bücher und Videospiele, verbreitete.
    Mein sehr gebildeter und guter Freund Stephen R. Bissette (der zu dieser Anthologie eine Geschichte beigesteuert hat) könnte euch ausführlicher die verschiedenen Bestandteile beschreiben, die zur Entwicklung der modernen Zombiegeschichte beitrugen. Nichtzuletzt gehört zu ihnen die biblische Geschichte von Lazarus. Was mich jedoch fasziniert, ist die Tatsache, dass Zombiegeschichten im 21. Jahrhundert noch beliebter geworden sind. Wir leben in einer überaus seltsamen Zeit, in einer Zeit, in der dank des unermüdlichen Einsatzes der Medien unser Verlangen nach Schrecklichem unablässig genährt wird. Permanent werden wir mit den Qualen der Menschheit, mit Mord, Betrug und allen anderen erdenklichen furchtbaren Geschehnissen konfrontiert.
    Mein Lieblingswerk des Zombie-Genres ist das Gedicht The March of the Dead von Robert Service. In gewisser Weise hat es, obwohl bereits vor sehr langer Zeit entstanden, den Stil dieser neuen Sammlung geprägt. Service beschreibt die triumphale Heimkehr siegreicher Soldaten, die von der Bevölkerung bei einer Parade gefeiert werden … und denen ein Tross zerlumpter, entstellter, wankender Toter folgt: jene Soldaten, die den Krieg nicht überlebt haben.
    Bei den Vorbereitungen zur Herausgabe dieser Anthologie stellte ich ganz unterschiedliche Aspekte der heutigen Begeisterung für Zombies fest. Ich stellte mir einige Fragen: Sind wir so sehr an den Tod gewöhnt, dass er uns geradezu verzückt? Oder – und das scheint mir wahrscheinlicher – machen wir uns diese Gedanken zu eigen, um so auf indirektem Wege das Grauen zu verarbeiten, das wir angesichts der sehr realen Bedrohung durch Kriege, Tod und Gewalt empfinden? Filme zum Krieg im Irak, seinen Hintergründen und Folgen, blieben vom Publikum weitgehend unbeachtet. Doch zu der Zeit, als der Gipfel des Schreckens im Irak angesichts der dortigen Entwicklung erreicht war, feierten Horrorfilme, bei denen das Umfeld und das Genre von der Realität losgelöst waren, mit ähnlicher Thematik große Erfolge.
    Das ist ein Umstand, der auf jeden Fall nachdenklich stimmt.
    Man gehe jedoch bitte nicht davon aus, dass in diesem Buch reine Kriegserzählungen oder politische Geschichten zusammengetragen wurden. Einige der Geschichten weisen zwar militärische oder politische Aspekte auf, aber ich wollte mehr. Ich wollte, ganz deutlich ausgedrückt, Geschichten von Tod und Auferstehung. Wenn es uns gelungen ist, verschiedene Facetten der Zombiebegeisterung in der Popkultur zu beleuchten, umso besser.
    Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Anthologie keine Zombiegeschichten im traditionellen Sinne enthält. Durch dieverschiedenen Autoren wurde die ganze Bandbreite – von der modernen Kriegsführung über die postapokalyptische Zukunft, Liebesgeschichten, herzzerreißenden Voodoohorror bis hin zu Bibel und Twitter – abgedeckt. Auf diesen Seiten werden euch Humor und durch Mark und Bein gehender Horror begegnen, ihr werdet großartige
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