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The New Dead: Die Zombie-Anthologie

The New Dead: Die Zombie-Anthologie

Titel: The New Dead: Die Zombie-Anthologie
Autoren: Max Brooks , Joe Hill , Tad Williams
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zu verlangen.
    Ich nahm einen ordentlichen Schluck Bier und seufzte. Das war ernst, mehr als ernst. Es bedeutete nicht nur, dass meine Reanimierte, die eigentlich keine Wünsche zu empfinden hatte, sich Blumen wünschte. Es bedeutete auch, dass sie, wie auch immer, die Wohnung verlassen, einen Laden aufgesucht und Geld ausgegeben hatte – Geld, das sie wie auch immer verdient oder wem auch immer gestohlen hatte. War es ihr etwa gelungen, dieses Geld aus der Pine Box mitzubringen?Die Flut von Problemen, die Maisie mit sich brachte, wurde zusehends größer, und ich musste Bescheid wissen. Ich musste es einfach wissen.
    „Maisie“, sagte ich. „Geh ins Schlafzimmer, zieh deine Kleidung aus und leg dich mit dem Rücken aufs Bett.“
    Als Erstes möchte ich klarstellen, dass ich nicht pervers bin. Ich habe keinerlei Verlangen nach Sex mit einer Reanimierten. Müsste ich mich zwischen dem Sex mit einer Reanimierten und Sex mit einer echten Frau entscheiden, würde ich immer die echte Frau wählen. Verflucht, müsste ich zwischen dem Sex mit einer Reanimierten und gar keinem Sex wählen, würde ich ganz auf Sex verzichten, zumindest für eine Weile. Bei SM, Gummifetisch oder was auch immer ist es schwer, Begeisterung vorzutäuschen, wenn man nicht von Natur aus darauf steht. Wenn man einer wahnsinnig heißen Frau begegnet und sie sagt: „Klar, lass uns Sex haben, aber nur, wenn ich dich fesseln und dir Nadeln in den Schwanz stecken darf“, würde man wahrscheinlich – und wenn es einem noch so leidtäte – das Ganze auf ein anderes Mal verschieben. Es sei denn, man mag solche Spielchen. Viele Jungs stehen auf Sex mit Reanimierten. Sie ziehen sie echten Frauen vor. Es macht sie an. Mich nicht.
    Trotzdem sollte ich darauf hinweisen, dass es in vielerlei Hinsicht wie beim Sex mit jedem anderen ist. Es gibt einige Besonderheiten, aber es fehlen auch einige Dinge, die den Sex mit einer lebenden Frau so schön machen … das einzigartige Gefühl zum Beispiel, mit einer Person zu schlafen, von der man weiß, dass sie lebt. Objektiv betrachtet ist es also ein Kompromiss. An jenem Tag sah ich es objektiv. Ich wollte keinen Sex mit ihr, sondern mit meiner Frau und mit niemand anderem. Ich hatte gerne Sex mit meiner Frau. Keine Frage … Sah ich irgendwo eine attraktive Frau, drehte ich mich nach ihr um, aber mehr auch nicht. Es hatte einige Partys und Geschäftsreisen gegeben, auf denen sich mir Gelegenheiten geboten hatten, doch habe ich sie nie genutzt. Ich war in Tori verliebt. Ich war glücklich und konnte weder Verwicklungen oder Probleme noch Schuldgefühle oder Lügen gebrauchen.
    Wenn man wie die meisten Leute ist, weiß man wahrscheinlich nicht besonders viel über Reanimierte. Ryan behauptet immer, so fahre man auch besser. Je weniger man darüber nachdenken müsse, was sie eigentlich sind, umso leichter falle es, sie zu ignorieren und die Annehmlichkeiten zu genießen. Ryan sagt, dass man beispielsweisein der Regel nicht viel über ihre Geschichte weiß, weil es nichts bringen würde, diese zu kennen. Man weiß vermutlich auch nicht viel über ihr Wesen, aber da sieht das Ganze völlig anders aus. Das nämlich bringt etwas. Worauf ich hinauswill, ist, dass Reanimierte klarer denken können, wenn man ihre Gefühle verstärkt. Man kann diese Klarheit entweder durch Schmerz oder durch Sex hervorrufen – zumindest bei den weiblichen Reanimierten. Mir wurde gesagt, dass die männlichen nicht sextauglich sind, es sei denn, ihr Penis wird künstlich aufgepumpt. Es gibt Gerüchte über männliche wiederbelebte Sexsklaven mit operativ dauerhaft erigiertem Penis, aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob das stimmt.
    Beim Sex sind Reanimierte gänzlich andere Wesen. Das ist mit der Hauptgrund, warum Typen, die darauf stehen, mit ihnen zu schlafen, zum Orgasmus kommen. Wahrscheinlich auch, weil es willige und unterwürfige Sexsklaven sind, deren Bedürfnisse und Vorlieben man mühelos unbeachtet lassen kann. Andere wiederum finden es erregend, dass sie tot sind. Doch für die meisten echten Liebhaber besteht der Hauptgrund in der Sexgier der Reanimierten. Sie beginnen wieder zu fühlen, sich an sich selbst zu erinnern und – nun, ich drücke mich nur ungern so derb aus, aber so ist es nun einmal – sie ficken gierig und hart, worauf einige Jungs einfach stehen. Ich jedoch nicht. Bei mir hinterließ es ein Gefühl der Unreinheit, als hätte ich es mit etwas Schäbigem, Verwesendem zu tun. Selbst jetzt denke ich nur ungern
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