Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter

1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter

Titel: 1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Jane legte den Hörer auf. Sie nahm den Anruf gelassen hin. Keine einzige Schweißperle lag auf ihrer Stirn. In ihrem Job war sie es gewohnt, bedroht zu werden. Den Anruf konnte sie ernst nehmen, musste es aber nicht unbedingt. Als Detektivin trat sie so manchem auf die Füße, dessen Namen sie nicht kannte, weil die Person irgendwie mit dem Fall in einer weiten Distanz zusammenhing.
    Aber lachen wollte sie auch nicht. Ein etwas ungutes Gefühl blieb trotzdem zurück.
    Jane analysierte den Anruf. Es war nur wenig gesprochen worden. An den Tatsachen kam sie nicht vorbei. Telefoniert hatte sie mit einer Frau. Die Drohung, die ausgesprochen worden war, hatte hasserfüllt geklungen. Sie war nicht kalt gewesen, in diesem kurzen Text hatten schon verdammt viele Emotionen gesteckt. Man konnte die Anruferin als einen Menschen ansehen, der es ernst meinte.
    Auf der anderen Seite dachte Jane daran, dass dieser Anruf etwas mit dem zu tun hatte, in das sie immer wieder hineingezogen wurde. Es war dieser Kreislauf des Schreckens. Oft genug hatte sie es nicht mit normalen Menschen als Gegner zu tun, sondern mit mächtigen Dämonen. Mit gefährlichen Gestalten, die für den normalen Menschen gar nicht existent waren, die es aber trotzdem gab, und deren Aktivitäten sich in der letzten Zeit gesteigert hatten, nachdem der Schwarze Tod zurückgekehrt war.
    So hatte Lady Sarah Goldwyn, die Horror-Oma und die Frau, in deren Haus Jane wohnte, ihr Leben verloren. Ein brutaler Schlag der anderen Seite, und schon war es vorbei gewesen.
    Jane wohnte jetzt allein in dem Haus, und sie gab ehrlich zu, dass ihr Sarah fehlte. Besuchen konnte sie die Horror-Oma leider nur noch auf dem Friedhof.
    Sarah war eine vermögende Frau gewesen. Sie hatte mehrere Häuser in guten Wohnlagen besessen, auch einiges Vermögen an festgelegtem Geld. Aktien ebenfalls, und dieser gesamte Pool an Erbschaft war auf die Detektivin übergegangen. Jane konnte sich als reiche Erbin betrachten. Auf das Vermögen hätte sie allerdings gern verzichtet, wenn sie Sarah wieder bei sich gehabt hätte.
    Die Detektivin war auch kein Mensch, der sich jeden Tag nach dem Aufstehen um das Geld kümmerte, das es zu verwalten gab.
    Sie hatte deshalb einen Treuhänder beauftragt, der sich darum kümmerte und sie nur belästigte, wenn wichtige Dinge passierten.
    Ansonsten wollte sie mit dem Kram nichts zu tun haben. Alles sollte so weiterlaufen, wie Sarah Goldwyn es eingerichtet hatte. Zu ihren Lebzeiten hatte sie sich als große Spenderin herausgestellt, und diese Gelder wollte Jane ebenfalls nicht stoppen. Sie liefen automatisch weiter.
    An diesem Tag musste sie sich allerdings um die Geschäfte kümmern. Sie war mit einem der Inhaber aus der Kanzlei verabredet, weil noch irgendwelche Unterschriften getätigt werden mussten.
    Danach wollte sie dann mit dem Mann zum Essen gehen und noch einige Dinge in weniger nüchterner Atmosphäre besprechen.
    Der Anruf störte sie. Er war ein Ärgernis. Jane hatte ihn locker abtun wollen, was sie jedoch nicht schaffte, denn die Stimme der Person wollte ihr einfach nicht aus dem Kopf.
    Welche Frau hasste sie so?
    Jane geriet ins Grübeln. Ihr fielen einige Namen ein, die sie allerdings wieder verwarf. An einer Person blieb sie hängen, und sie sah die Frau genau vor sich.
    Sehr helle blonde Haare. Ein perfektes Gesicht. Eine perfekte Figur, wie Männer zumindest behaupteten. Hinzu kamen die enge Lederkleidung und der tiefe Ausschnitt. Das war so etwas wie ein Markenzeichen für eine gewisse Justine Cavallo. Ein Sex-Hit, aber zugleich ein Wesen, das nur deshalb existierte, weil es das Blut anderer Menschen trank.
    Auf einen Nenner gebracht hieß das: Diese Justine Cavallo war ein weiblicher Vampir.
    Beide mochten sich nicht. Sie wünschten sich gegenseitig zum Teufel. Sie waren einfach zu unterschiedlich. Jane konnte es nicht akzeptieren, dass jemand an ihrer Seite stand, der sich vom Blut anderer Menschen ernährte.
    Sie stand auch nicht an ihrer Seite, aber sie war trotzdem zu einem Problem geworden, und das hing mit Janes Freund John Sinclair zusammen, denn ihm, dem Geisterjäger, hatte die Cavallo tatsächlich das Leben gerettet. Sie betrachtete ihn sogar als Partner, obwohl diese Sicht sehr einseitig war.
    Leider hatte die Rückkehr des Schwarzen Tods alles verändert.
    Da waren wirklich die Grenzen verschoben worden, und darüber ärgerte sich Jane.
    Hatte Justine sie angerufen?
    Nein, bestimmt nicht. So primitiv reagierte sie nicht. Das musste
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher