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Die Weltenzerstörer - 18

Die Weltenzerstörer - 18

Titel: Die Weltenzerstörer - 18
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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    Darkover9
Marion Zimmer Bradley
Die Weltenzerstörer
    Prolog
    Offiziell nannten sie sich natürlich anders, aber die beiden Männer, die mit dem Lift zum Penthouse hinauffuhren, wußten Bescheid. Einer war groß, der andere klein. Ihre Gesichter waren nichtssagend. Solche Männer machte man gerne zu Geheimpolizisten oder Agenten, nachdem man ihnen auch noch das letzte kennzeichnende Mal operativ entfernt hatte. Sie schienen keiner bestimmten Rasse anzugehören, und sogar ihre Hautfarbe ließ sich nicht eindeutig feststellen.
Einer der beiden Männer nannte sich im Moment Stannard. Er wechselte seinen Namen durchschnittlich zweimal im Jahr, und den richtigen hatte er schon vergessen. Er war schon auf unzähligen Planeten gewesen und hatte dort die einander widersprechendsten Aufgaben erfüllt. Mit Weltenzerstörern hatte er aber bisher noch nicht zu tun gehabt.
Jeder im ganzen Imperium hatte mindestens schon einmal von ihnen gehört. Oft waren es nur vage Gerüchte, und manch einer mochte sich kurz einmal überlegen, wieso einer ein besonderes Vergnügen dabei finden könne, wenn er Welten zerstöre, die ihm doch sicher nichts Böses getan hatten. Allein das Wort war rätselhaft und hatte den makabren Reiz eines 3-D-Horrorfilms.
Für die beiden Männer bedeutete dieses Wort Geschäft - und natürlich Profit. Das Mädchen, das sie in einer supereleganten Halle empfing, sah ebenso unauffällig und nichtssagend aus wie die beiden Männer, und die Räume wirkten so, als seien sie der Sitz des Direktoriums einer interplanetaren Reederei; um so erstaunter war Stannard, als er feststellte, daß der Chef dieser Firma eine Frau war.
Eine schöne, noch ziemlich junge Frau - oder sie wirkte wenigstens jung - an der nicht einmal sein geschulter Blick die Spuren einer operativen Verjüngung zu entdecken vermochte. Eine gewisse Spannung um die Augen herum verriet jedoch, daß die Jugendblüte hinter ihr lag, wenn auch Gesicht und Hals faltenlos waren und ihre Stimme einen weichen Klang hatte.
„Mr. Stannard und Mr. Bruce, bitte, setzen Sie sich. Ihre Vorgesetzten haben mich davon unterrichtet, daß Sie die abschließenden Verhandlungen führen werden. Die Sicherheiten sind bereits hinterlegt, und ich kann Ihnen versichern, daß ich voll berechtigt bin, den Abschluß mit Ihnen zu tätigen. Ich heiße Andrea Clossin.
Wieviel wissen Sie eigentlich über Darkover?”
„Nur so viel, wie wir für diese Konferenz wissen müssen”, antwortete Stannard. „Schön. Sie wissen natürlich, daß diese Sache illegal ist. Die Erde unterhält mit Darkover vertraglich festgelegte Beziehungen, und der Raumhafen auf Darkover, Thendara, ist seit achtundsiebzig Darkoverjahren in Betrieb. Handelswaren sind Medikamente, Stahlwerkzeuge und Geräte und alles, was in die Klasse D fällt, denn dort gibt es keine mechanisierte Industrie, keine Bergwerke, keine Verkehrswege, wie wir sie kennen, und keinen nennenswerten privaten Import und Export von Handelsgütern oder Dienstleistungen. Alle Bemühungen, Darkover dem interplanetaren Handel, einer Kolonisation und Industrialisierung zu öffnen, schlugen fehl. Habe ich recht?”
„Nicht ganz. Die Bemühungen wurden einfach ignoriert”, antwortete Stannard. Andrea Clossin zuckte die Achseln…Nun, jedenfalls hatte niemand damit Erfolg, und jetzt wollen Sie also unsere Dienste dort einsetzen.”
„Weltenzerstörer”, sagte Bruce. Es war das erste Mal, daß er den Mund aufmachte. „Wir sprechen lieber von planetaren Investitionen”, erklärte Andrea glatt. „Natürlich können wir nicht immer unter dieser Tarnung arbeiten. Wenn sich ein Planet gegen die Ausbeutung oh, Verzeihung, ich sollte eher sagen: gegen planetare Investitionen - wehrt, dann können wir selbstverständlich den letzten Anstoß geben, daß dieser Planet nach Hilfe von außen ruft.” Ihre Worte klangen deutlich ironisch.
„Kurz gesagt”, warf Stannard ein, „Sie erschüttern die Wirtschaft des Planeten so gründlich, daß ihm gar nichts anderes übrigbleibt, als sich an die Erde zu wenden, die die Stücke auflesen und so gut wie möglich wieder zusammensetzen soll. So ist es doch?” „Das ist recht grob ausgedrückt, wenn auch im Prinzip richtig. Wie mir die Investoren versichern, profitiert der betreffende Planet beträchtlich - wenigstens auf die Dauer gesehen. Wer von diesem Planeten profitiert, interessiert mich nicht.”
„Das ist ja auch unsere Angelegenheit”, erwiderte Stannard. „Läßt sich die Sache
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