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146 - Der Dämon aus dem Knochensee

146 - Der Dämon aus dem Knochensee

Titel: 146 - Der Dämon aus dem Knochensee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Der Dämon aus dem Knochensee
    Bostwick sah blendend aus - groß, blond, schlank. Seine Züge waren markant und er wirkte ungemein männlich. Ein Typ, auf den die Frauen flogen.
    In der Redaktion schmachtete ihn zumeist Martha Layton, seine Sekretärin, an. Da er nichts davon hielt, sich am Arbeitsplatz ein Verhältnis einzubrocken, hatte Martha keine Chance bei ihm.
    Das hübsche, pummelige Mädchen tröstete sich mit Pralinen. Sie futterte so viel davon, daß Bostwick lächelnd meinte: »Du solltest mit den Dickmachern etwas vorsichtiger sein, Martha-Schätzchen.«
    Sie seufzte und schob sich eine Praline mit Haselnußcremefüllung in den Mund. »Was hat mir das Leben denn sonst zu bieten? Du weißt, ich tu’s aus reiner Verzweiflung.«
    »Könntest du aus Verzweiflung nicht Pfeife rauchen?«
    »Ja, ja, mach dich nur über mich lustig. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Ich verzehre mich nach dir, und du…«
    Er tätschelte ihre Wange. »Baby, ich bin kein Mann für dich.«
    »Ich bin anderer Meinung.«
    »Ich bin unleidlich, so gut wie nie daheim, trinke zuviel und kann nicht treu sein. Außerdem habe ich am Morgen einen schlechten Atem und auf jeder Zehe einen häßlichen Nagelpilz. Ich bin ein egoistisches Ekel. Jede Frau, der ich nicht nahekomme, sollte sich glücklich preisen…«
    »Ich bin aber nicht glücklich«, sagte Martha. »Und ich würde dich mit all deinen Fehlern und Schwächen nehmen.«
    Er beugte sich zu ihr hinunter, legte die Hand unter ihr Kinn und hob es hoch. »Mädchen, ich verstehe dich einfach nicht; Was ist denn so Besonderes an mir? Es gibt so viele attraktive Männer auf dieser Welt. Warum muß es ausgerechnet ich sein?«
    »Ich hab’ mich eben in dich verliebt«, sagte das Mädchen.
    Das Telefon läutete. Winston Bostwick zog seinen gefütterten Trenchcoat an.
    »Einen Augenblick, Mr. Frazer«, sagte Martha und schaute Bostwick fragend an.
    Tom Frazer war der Chefredakteur. Bostwick wedelte mit der Hand und schüttelte den Kopf.
    »Mr. Frazer?« sagte Martha Layton in die Sprechrillen. »Eben ist er raus. Ich dachte, ich würde ihn noch auf dem Flur erwischen, aber leider… Okay, ich sag’s ihm.« Sie legte auf. »Was tue ich nicht alles für dich. Sogar meinen Job setze ich aufs Spiel, und was ist der Dank? Nicht einmal zu einem kleinen Drink lädst du mich ein.«
    »Ich möchte nicht, daß du zur Alkoholikerin wirst.«
    »Direkt rührend, wie du um mich besorgt bist.«
    »Na schön, wir nehmen mal einen Drink zusammen, okay?«
    Martha strahlte ihn sofort an. »Wann?«
    »Wann hast du Zeit?«
    »Sofort. Ich brauche nur meinen Mantel anzuziehen.«
    »Tut mir leid, Martha-Schätzchen, aber jetzt habe ich zu arbeiten.«
    »Dann wird also wieder nichts draus«, sagte sie enttäuscht.
    »Habe ich schon mal ein gegebenes Versprechen nicht gehalten?«
    »Laufend«, sagte Martha.
    »Diesmal stehe ich zu meinem Wort. Sobald ich meine Story habe, gehen wir beide ganz schick aus. Dy darfst dich bereits darauf freuen.«
    »Laß dich von dieser Fay Cannon nicht vernaschen, hörst du?«
    »Ich habe mit ihr nichts im Sinn, ich schwör’s«, sagte Winston Bostwick und hob die rechte Hand. Martha bekam von ihm einen Kuß auf die Stirn. »Bleib mir gewogen.«
    Als er schon auf dem Flur stand, drehte er sich noch einmal um und fragte, weshalb Tom Frazer angerufen hatte.
    »Wegen deines Neelgust-Artikels. Du hast damit in ein Wespennest gestochen. Bei Frazer läuft das Telefon heiß. Eine Menge einflußreicher Leute verlangen ein Dementi.«
    »Darauf können sie lange warten. Ich habe gründlich recherchiert. Jedes Wort, das ich geschrieben habe, ist wahr. Ich widerrufe keine Silbe.«
    »Du solltest nicht immer so heiße Eisen anfassen, Win.«
    »Das ist nun mal mein Job, Süße,«
    »Du nimmst ihn vielleicht ein bißchen zu ernst, schaffst dir damit eine Menge Feinde.«
    »Ich kann ‘s nicht ändern«, sagte Winston Bostwick und schloß die Tür.
    Zehn Minuten später war er nach Croydon unterwegs, denn, wie er erfahren hatte, besaß der Besitzer des »Creepy« dort ein Haus, und in diesem wohnte der Star seines Nachtklubs.
    ***
    Sie war eine dunkelhaarige Schönheit, die jeden Mann haben konnte. Aber ihr stand nicht der Sinn nach Sex. Wenn sie sich für einen Mann entschied, geschah das aus einem anderen Grund.
    Letzte Nacht war sie mit einem Geschäftsmann namens Adam Seagrove zusammengewesen; das hatte dieser nicht überlebt. Sie hatte ihm in dem Apartment über dem

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