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Die Weltenzerstörer - 18

Die Weltenzerstörer - 18

Titel: Die Weltenzerstörer - 18
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Mann neben seinem Krankenbett. „Ich will selbstverständlich keinen Druck auf Sie ausüben, aber hier können Sie nicht ewig bleiben, und wohin sollten Sie gehen? Verzeihen Sie, daß ich es erwähne, aber ich glaube, Sie haben nicht allzu viele andere Beschäftigungsmöglichkeiten.”
Er zuckte die Achseln. „Irgend etwas findet sich schon. Mit den großen Schiffen kommen immer etliche Dummköpfe.” Einige Planeten hatte er noch nicht abgegrast, und verrufen war er ja nur bei den Spielern.
Seine Meinung änderte er erst dann, als der zweite Besucher kam. Der Plan klang eigentlich recht verführerisch. Alle Spielmaschinen waren den Gesetzen des Imperiums entsprechend mit betrugssicheren Geräten ausgestattet, konnten aber ESP-Kräften nicht widerstehen. Allerdings roch der Plan deutlich nach Gangstertum. Aber ein angemessener Anteil am Gewinn und entsprechende Maskierungen…
Sollte er sich wirklich mit einer neuenGangstergruppe einlassen, nachdem ihn eine andere fast totgeschlagen hätte?
Rondo war ein Einzelgänger, und das war er sei ganzes Leben lang gewesen. Der Gnade einer Bande wollte er sich auch nicht ausliefern. Und wenn er nicht auf Darkover bleiben wollte, konnte ihn kein Mensch dazu zwingen. Es mußte schließlich einen großen Raumhafen geben, und in jedem Raumhafen gab es Spieler und eine Spielhölle, und dort konnte er sich das Geld zusammenraffen, das er brauchte, um die große Galaxis heimzusuchen, die nur auf ihn wartete.
Er rief also jene Nummer an, die ihm der erste Besucher hinterlassen hatte.
    *
    Conner war bereit, zu sterben. Er schwebte, wie er seit jenem Unglücksfall vor Jahren immer wieder geschwebt war - gewichtslos, sterbenselend, ohne jede Orientierung; sterbend, doch der Tod wollte nicht kommen. Nein, nicht schon wieder! Überdosiert. Ich dachte, es würde nun doch einmal ein Ende nehmen. Ist das meine private Hölle?
Die Zeit war wesenlos; ein paar Minuten, eine Stunde, fünfzig Jahre durch den Kosmos schweben und dazu eine Stimme im Gehirn, die wortlos, nur in einem gedanklichen Bewußtsein sagt: Vielleicht können wir dir helfen, aber du rnußt zu uns kommen. Schmerz… Angst… Du hast keinen Grund dazu.
Wo? Wo? Seine ganze, enge Welt, sein Sein, alles war ein einziger Schrei. Wo kann ich das abstellen?
Darkover. Hab Geduld. Man wird dich finden.
Wer bist du, der da mit mir spricht? Wo bist du? Conner versuchte einen festen Punkt in dem ewigen Drehen und Wirbeln zu finden.
Nirgends. Die Stimme trieb davon. Nicht in einem Körper. Ohne Zeit, ohne Raum. Das unsichtbare Band wurde dünner, löste sich auf. Nein, geh nicht! schrie Conner, der unsagbare Angst hatte, in seiner gewichtslosen Hölle erneut alleingelassen zu werden. Geh nicht. Laß mich nicht im Stich. Geh nicht.
„Er kommt wieder zu sich”, sagte eine Stimme, die zu wirklich war für eine Illusion. Angst, Einsamkeit und Verzweiflung ließen langsam von Conner ab. Ihm war schrecklich übel. Er öffnete die Augen und sah den tüchtigen, ein wenig barschen Dr. Rimini, der ihn, wie schon so oft vorher, zu beruhigen versuchte. Er versprach, es nicht noch einmal zu tun, aber das hatte er schon oft versprochen. Dann sank er zurück in jene bodenlose Apathie, aus der er wahrscheinlich nur erwachen würde, um einen neuen Selbstmordversuch zu unternehmen. Rimini betrachtete ihn als interessanten, seltenen Fall, nicht als leidenden, ungeheuer gequälten Menschen. Conner hörte Dr. Rimini sagen: „Nach dem Unfall.haben Sie einen so ungeheuren Lebenswillen bewiesen, Mr. Conner, und nachdem Sie durch diese Hölle gegangen sind, erscheint es mir nicht richtig, daß Sie jetzt aufgeben wollen.” Aber er spürte, wie der Doktor Angst vor dem Tod hatte; er wußte es. Die Frage schoß ihm durch den Kopf, ob Rimini seine Gedanken ebenso zu lesen vermochte, wie er die des Arztes. Trotz allem fand er das Hospital, mit den sich in Schmerz und Todesqual windenden Kreaturen, erträglicher, als die Welt da draußen mit ihren gierigen, lüsternen Menschen. Für ihn war das Krankenhaus eine Höhle, in die er sich verkriechen konnte, um nur dann herauszukommen, wenn er einen neuen Selbstmordversuch unternahm, der ja doch wieder fehlschlug.
Sie sprachen von seinem Lebenswillen nach dem Unglück. Eines der riesigen Schiffe war im Raum explodiert, und kaum jemand hatte soviel Zeit gehabt, die Rettungsboote zu besteigen. Vier hatten es geschafft, die aufblasbaren Rettungssacke überzustülpen, und dann waren sie irgendwohin in den endlosen Raum
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