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Die Weltenzerstörer - 18

Die Weltenzerstörer - 18

Titel: Die Weltenzerstörer - 18
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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zweiten Mörder für mich bereithalten”, antwortete Regis Hastur, aber er ging mit Danilo, ohne noch weiter zu protestieren.
Das war also nun ein erklärter Krieg gegen die Kaste der Telepathen. Aber wer war der Feind und warum?
Früher war es auf Darkover üblich gewesen, daß ein Mörder seine Absicht offiziell bekanntgab, und damit unterlag er dem uralten Duellkodex und genoß Immunität. Ein faires Duell war kein Mord. Ein Regis Hastur von Hastur hatte noch keinem Menschen heimtückisch nachgestellt, und es gab kaum einen, der sich mit ihm im Gebrauch der Duellwaffen messen konnte.
War es jemand aus seinem eigenen Volk, der die Hierarchie der Telepathen und Psitalente gewaltsam abschaffen wollte?
Oder waren es Terraner?
Nun, das ließe sich feststellen.
Er war der Verbindungsmann zwischen den Terranern und seinem eigenen Volk und bewohnte ein Haus am Rand der Terranerzone. Dieses Haus war ein Kompromiß, und er mochte es nicht.
Er ließ sich mit Dr. Jason Allison von der Abteilung für fremde Anthropologie verbinden, und im nächsten Augenblick erschien das angenehme, wenn auch überanstrengte Gesicht eines jungen Mannes auf dem Bildschirm.
„Ah, Lord Regis. Welch ein unerwartetes Vergnügen! Was kann ich für Sie tun?” „Hör bitte mit den Formalitäten auf”, sagte Regis. „Dafür kennen wir uns zu lange und zu gut. Kannst du möglichst schnell zu mir kommen, bitte?”
Er sah dem jungen Mann fest in die Augen, als dieser wenig später vor ihm stand. „Du kennst mich seit langem und weißt, daß ich kein Dummkopf bin”, begann er. „Jason, sei bitte ganz offen mit mir. Hast du bei den Terranern festgestellt, daß die Telepathen den Ärger nicht wert seien, den man mit ihnen hat, und daß ihnen keiner eine Träne nachweinen würde, falls man sie nacheinander und endgültig erledigte?”
„Guter Gott, nein!” rief Jason sofort. Regis verließ sich auf den ehrlichen Schock, den seine Frage bei dem jungen Wissenschaftler ausgelöst hatte.
Die Terraner waren es also nicht. Trotzdem forschte er weiter.
„Vielleicht weiß nur deine Abteilung nichts davon. Ich weiß, daß dein Department versucht hat, mit einigen von uns zu arbeiten.”
„Nein, die anderen Abteilungen ebensowenig wie die meine”, erklärte Jason mit aller Bestimmtheit. „Die Raumhafenbehörde ist an sich schon völlig uninteressiert; unsere wissenschaftlichen Abteilungen sind noch dabei, eure Wissenschaften zu erforschen, und sie wissen genau, daß es auf Darkover absolut einmalige Talente gibt. Der Planet ist ein nahezu unerschöpfliches Reservoir an Psikräften, die nirgends in den uns bekannten Galaxien so gehäuft auftreten wie hier. Ich glaube, man würde eher dazu neigen, dich - nun ja, nicht gerade in einen Käfig zu stecken, aber so bombensicher aufzuheben, um dich und deine Fähigkeiten in aller Ruhe und Gründlichkeit studieren zu können.” Dazu lachte er ein wenig verlegen und gleichzeitig amüsiert.
„Vielleicht wäre das keine so schlechte Idee”, meinte Regis nachdenklich. „Wenn die Dinge so weitergehen, gibt es bald keinen Telepathen mit laran mehr auf Darkover.” Jason wurde plötzlich wieder ganz ernst und nüchtern. „Vor Monaten hörte ich einmal gerüchtweise, jemand habe dich zu ermorden versucht, aber das nahm ich wegen eurer unzähligen Duelle nicht besonders ernst. Dann stimmte das Gerücht also? Und gab es weitere Versuche?”
Nun erzählte ihm Regis, und der junge Wissenschaftler wurde immer blasser, je länger er zuhörte.
„Ich kann nur betonen, daß unter den Terranern keiner ist, der so etwas tun würde”, versicherte er. „Und wer hätte sonst einen Grund, dich zu ermorden?”
Diese Frage hatte sich Regis ja selbst schon gestellt, doch die Antwort darauf hatte er nicht gefunden. „Auch Psitalente, selbst die größten unter den Darkovanern, sind gegen Messer, Kugeln oder Strahlengewehre nicht gefeit. Nun, ein paar Namen könnte ich schon nennen bis zu meinem Vetter Marius Alton.”
„Und ohne die Telepathen haben wir keinen Schlüssel zu den Matrixwissenschaften”, bemerkte Jason nachdenklich. „Und nicht die geringste Hoffnung, einen Zugang zu ihnen zu finden.”
„Und ohne Telepathen fallt unsere Welt auseinander. Wer profitiert davon?” „Das weiß ich nicht. Es gibt viele Interessenten, die alle Hebel in Bewegung setzen, euren Planeten für den unbegrenzten interstellaren Handel zu öffnen. Aber diese Bemühungen reichen ja schon drei oder vier Generationen zurück. Das Imperium steht
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