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Die Weltenzerstörer - 18

Die Weltenzerstörer - 18

Titel: Die Weltenzerstörer - 18
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ausgeliefert…
Ein Strahler schießt lautlos. Regis fühlte nur die Hitze, wirbelte herum, hörte einen Schrei, dann nichts mehr; jemand rief seinen Namen, und dann sah er Danilo mit der Waffe in der Hand herbeilaufen.
„Lord Regis, du solltest endlich auf mich hören”, sagte der junge Mann ärgerlich. „Wenn du ohne passende Begleitung ausgehst, dann bin ich, bei Zandrus Hölle, nicht verantwortlich, wenn dir etwas zustößt. Ich lasse mich von meinem Eid entbinden und kehre nach Syrtis zurück, falls mich der Rat nicht vorher bei lebendigem Leib schindet, weil man dich vor meiner Nase tötet!”
Regis fühlte sich schwach und unbehaglich. Der Tote im Rinnstein hatte ein Lähmungsgewehr, und ein Treffer daraus hätte genügt, ihn, Regis, zum lebenden Leichnam zu machen, der jahrzehntelang hätte leben können, ohne auch nur der geringsten Bewegung fähig zu sein. „Es wird immer schlimmer”, flüsterte Regis. „Der siebente Mordversuch in elf Monden. Dani, muß ich mich denn in der Verborgenen Stadt lebend begraben?” „Wenigstens hetzen sie keine Messerstecher mehr auf dich”, antwortete Danilo. „Die wären mir lieber, denn gegen die kann man sich leichter wehren auf unserer Welt… Aber sag, du bist doch nicht verletzt?”
„Es ist nur ein kleiner Kratzer. Ich habe das Gefühl, meine Arme seien in geschmolzenes Blei getaucht, aber die Nerven werden sich wieder erholen. Lord Regis, ich will nur dein Versprechen, daß du niemals mehr in dieser Stadt allein herumläufst.”
„Das verspreche ich”, antwortete Regis, und seine Augen wurden hart. „Woher hast du diese verbotene Waffe, Dani? Komm, gib sie mir.”
Der junge Mann reichte ihm den Strahler. „ Vai dom , die Waffe ist nicht illegal. Ich habe mir in der Handelsstadt der Terraner die Erlaubnis geholt, sie tragen zu dürfen. Als sie wußten, wen ich damit beschützen wollte, gaben sie mir diese Erlaubnis sehr bereitwillig.” Regis sah den Toten düster an. „Ruf einen Wachmann, der dieses Ding hier wegschaffen soll”, befahl er.
Nachdem ein Stadtwächter in schwarz-grüner Uniform die Leiche weggebracht hatte wandte sich Regis erneut an Danilo. „Du kennst doch die Verträge”, sagte er streng. „Selbstverständlich”, war die ruhige Antwort. „Aber du lebst und bist unverletzt. Das ist alles, worauf es mir ankommt.”
„Und wofür leben wir? Daß die Verträge eingehalten werden, damit die Jahre des sinnlosen Mordens nicht wiederkehren!”
„Lord Regis, ohne dich würde kein Vertrag eingehalten werden. Du weißt, mein Leben ist auch das deine, vai dom cario . Meine Aufgabe ist es, dein Leben zu schützen. Was sollte aus dieser Welt und deinem Volk werden, wenn du nicht mehr lebtest?”
„ Bredu .” Regis sprach bewegt dieses Wort, das mehr als „Freund” bedeutete; mit beiden Händen griff er nach denen Danilos, eine Geste, die in der Kaste der Telepathen ungemein selten war…Wenn das wahr ist, mein teuerster Bruder, warum wollten dann sieben gedungene Mörder mich tot sehen?” .
Er erwartete keine Antwort auf diese Frage und erhielt sie auch nicht. „Ich glaube nicht, daß sie aus unserem Volk stammten”, erklärte Danilo nur.
„War dieser da ein Terraner?” Regis deutete auf die Stelle, an der die Leiche gelegen hatte. „So kenne ich sie nicht.”
„Ich auch nicht, aber die Tatsachen kenne ich, Lord Regis. Sieben Anschläge allein gegen dich; Lord Edric tot von einem fremden Dolch; Lord Jeremo von den Elhalyns tot in seinem Arbeitszimmer, ohne daß eine Schrittspur im Schnee zu sehen gewesen wäre; drei Frauen der Aillard tot bei verpfuschten Geburten, und die Hebammen vergiftet, damit sie nicht aussagen konnten, und, verzeih mir, daß ich davon spreche, deine beiden Kinder.” Regis’ Gesicht wurde ausdruckslos. Er hatte die beiden Kinder ohne Liebe für deren Mütter gezeugt, aber er hatte seine Söhne geliebt, die man vor drei Monaten tot in ihren Wiegen gefunden hatte. „Was kann ich tun, Dani?” fragte er, und seine Stimme war rauh vor unterdrückten Tränen. „Muß ich in jedem Schicksalsschlag die Hand eines Verschwörers sehen?”
„Es wäre besser für dich, du würdest gerade das tun, Lord Regis.” Er versteckte seine aufrichtige Besorgnis hinter barschen Worten. „Und jetzt würdest du besser nach Hause gehen. Deine Trauerklage um Lord Edric nutzt deinem Volk und den Frauen seiner Familie nichts, wenn du nicht am Leben bleibst, um sie alle zu schützen.”
„Nun, heute werden sie nicht gerade einen
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