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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)
Autoren: Cornelia Sandrock
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Der Weg in die Verbannung
    Schmerzerfüllte Schreie hallten durch die undurchdringliche Dunkelheit der Nacht. Selbst, oder gerade über den gefrorenen Boden schienen sie an das Ohr der Schlafenden zu dringen.
    „Was war das?“ Nirek war mit dem Schwert in der Hand aufgesprungen und sah sich suchend um. Therani stand ebenfalls mit gezogener Waffe neben ihm.
    „Wo ist Lewyn?“
    „Ich bin hier“, ließ sich die Kriegerin hören. Sie hatte ein Stück abseits auf einem Hügel Wache gehalten. Dies tat sie bereits während der ganzen letzten Nächte, denn nach der Verbannung aus ihrem geliebten Let’weden fand sie einfach keinen Schlaf.
    „Was war das?“, wiederholte Nirek seine Frage. „Das war äußerst unheimlich.“
    „Es klang wie eine gequälte Seele.“
    „Ja, Therani. Das Böse, wohl der eine Dunkle, straft seine verbliebenen Kreaturen für ihr Versagen. Gerade musste die Gegenseite erneut eine Niederlage hinnehmen. Dennoch hat sie einen großen Sieg errungen.“ Die letzten Worte kamen sehr leise und traurig.
    „Ich weiß, was du meinst. Die Ältesten deines Volkes haben einen vernichtenden Fehler begangen. Sollte sich der Feind abermals so schnell erholen, wie in der Vergangenheit, wird er in der nächsten Schlacht siegreich sein. Dann gibt es kein Morgen, für niemanden.
    Ist dir denn gar keine Magie verblieben? Wengor hatte doch Angst, du könntest rasch deine Macht zurückerlangen.“
    „Nein, da ist nichts mehr. Ihr solltet noch ein wenig schlafen. Mit Sonnenaufgang brechen wir wieder auf.“ Damit machte die Zwanzigjährige kehrt und umrundete in einiger Entfernung weiter das winzige Lager.
    Der frühe Morgen sah die drei Freunde schweigend über das Grasland ziehen. Dabei ritt Lewyn ein gutes Stück vor den beiden Menschen. Seit dem Aufbruch aus Leranoth hatte sie kaum ein Wort gesagt. Und nachdem die beiden Männer bemerkt hatten, dass sich die junge Frau durch nichts aufheitern ließ, gaben sie vorerst auf. Sicher brauchte sie einige Zeit, um das Unfassbare zu akzeptieren.
    Nirek und Therani hatten nach Verlassen des Waldes um Leranoth geglaubt, dass ihr kommender Weg südlich oder westlich führen würde. So war es zumindest in den ersten Tagen. Doch bemerkten sie bald, dass der weitere Pfad wieder östlich und dann sogar nördlich führte! Was sollte das? Was hatte die Freundin vor? Ihr drohte der Tod, sollte sie in Let’weden angetroffen werden.
    Als auch dieser Tag den Bogen weiterführte, zurück in die Heimat, wollten die Männer wissen, was auf sie zukam.
    „Erinnerst du dich nicht Wengors Worte? Wenn sie dich hier aufspüren, werden sie dich töten!“
    „Sie werden uns nicht finden. Ich mag meiner Magie beraubt sein, nicht aber all meiner anderen Fähigkeiten.“ Damit wollte sie gleich weiter. Die Gitalaner aber ließen nicht locker.
    „Wo willst du hin? Hier treffen wir vielleicht nur auf einige Elben. Aber wenn wir diesen Weg weiter beschreiten, nähern wir uns dem finsteren Norden. Das Böse hat eine Niederlage erlitten, ist aber keineswegs geschlagen. Vergiss das bitte nicht.“
    „Tue ich nicht. Aber ich muss wissen, wie es um das Tal meiner Kindheit steht.“
    „Du hast doch selbst gesagt, dass Brahadel wohl vernichtet sein wird.“ Nirek beobachtete die Vertriebene genau. Hatte sie eine Vision, die ihr einen Ausweg wies? Oder hatte die Festung bestehen können? Er konnte ihr nichts ansehen und eine Antwort ließ sie sich vorerst sicher nicht entlocken.
    „Das ist meine Annahme. Aber weiß ich es mit Sicherheit?“ Ein weiteres Mal ließ sich die junge Frau nicht mehr zurückhalten. Eine leichte Bewegung und Bakla setzte den Weg fort.
    Markerschütternd drangen seine Schreie selbst bis an Lewyns Ohren, als der eine Dunkle Whengra für sein abermaliges Versagen bestrafte.
    „Ich hatte dich gewarnt! Ich hatte dir gesagt, was geschieht, wenn du mich nochmals enttäuscht! Ich gab dir die Macht, ein unbezwingbares Heer zu erschaffen und zwang den schwarzen Drachen, weiterhin deinen Befehlen zu folgen. Dennoch hast du wieder versagt! So mächtig die Erbin der Macht auch war, sie hätte durch deine Hand oder deinen Zauber fallen müssen.
    Nun, ich will dir noch eine Chance geben, deinen Fehler wieder gutzumachen. Finde das Weib und vollende, was du angefangen hast.“ Dann ließen die Schmerzen etwas nach. Whengra konnte endlich auch schemenhaft einen Schatten erkennen.
    „Wie? Wie kann ich sie finden? Ich vermag sie nicht mehr zu spüren. Ist sie denn mittlerweile so stark,
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