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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen
Autoren: Mercedes Lackey
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können!«
    Bei Carlotta! Alles, was geschah, würde man ihr direkt berichten. Und kaum jemand, der nach Kai suchte, würde ihn ausgerechnet in Carlottas Höhle vermuten.
    Vermutlich war ein Versteck in ihrer Nähe im Augenblick der sicherste Ort im ganzen Gefängnis.
    Wenn es überhaupt einen sicheren Ort hier gibt … für irgendeinen von uns.

    20.
    KAPITEL

    Kurz vor der Höhle nahm Alaire Kai einen Augenblick beiseite und flüsterte ihm einige Warnungen ins Ohr.
    »Beweg dich nicht und gib keinen Mucks von dir, was auch immer passiert und was auch immer du siehst oder hörst«, sagte er und warf nervöse Blicke in den Gang.
    »Wir werden uns in einem ganz besonderen Raum da unten verstecken. Dort haust die wahre Macht, die hinter Jehan und dem Bund steckt. Sie ist verdammt häßlich, aber sie ist eine Art … Krüppel. Sie kann sich nicht von der Stelle bewegen, und obwohl sie eine sehr bösartige Zauberin ist, kann sie uns nichts tun, es sei denn, sie weiß, daß wir da sind. Verstanden?«
    »Glaub’ schon«, flüsterte Kai verwirrt. »Dort wo sie ist, wird die Palastwache zuletzt nach uns suchen, richtig?«
    »Genau.« Alaire ging voran. Sein Herz hämmerte, und er erwartete, jeden Moment auf einen Wächter oder einen Hexenmeister des Bunde zu stoßen. Aber sie erreichten die Grotte ohne Zwischenfall. Alaire bedeutete Kai, leise zu sein. Hintereinander krochen sie durch das Gewirr der Kisten, und da dämmerte es Alaire, warum Carlotta ausgerechnet in einem Lagerraum lebte …
    Weil es gar kein Lagerraum war! Die Grotte war angefüllt mit greifbaren Überresten ihrer Macht. Anders gesagt: mit Beute. Wertvolle Dinge, die sie vermutlich konfisziert hatte oder die man ihr gebracht hatte. Wie ein Drache hatte sie ihre Schätze hier aufgehäuft, wo sie sie betrachteten und sich jeden Tag an ihnen weiden konnte.
    Wahrscheinlich gab es keine andere Möglichkeit für sie, ihre Macht zu genießen, außer, Leute hier herunterzuholen und sie töten zu lassen. Sie konnte sich von diesem Ort nicht wegbewegen, und selbst ein Koloß von Carlottas Ausmaßen konnte nur eine bestimmte Menge Lebensmittel pro Tag essen. Und sie konnte auch kaum das Leben und die Liebhaber wie früher genießen, bevor sie ihre Entzauberung rückgängig gemacht hatte … Alaire bezweifelte, daß irgend etwas im ganzen Universum diesen Fettklops auch nur ertragen, geschweige denn begehren könnte.
    Alaire fand einen Platz unter einem niedrigen Sofa, von dem aus Kai einen guten Ausblick auf das Geschehen hatte, ohne selbst gesehen zu werden. Der Prinz zuckte zusammen, als er bemerkte, daß das Ding mitten in dem Raum lebte und keine groteske und obszöne Statue war, oder ein Müllhaufen. Aber er gab keinen Laut von sich.
    Sie lagen nicht lange auf der Lauer, als laute Geräusche in einem anderen Gang verrieten, daß die Wächter irgendwelche Gefangenen brachten. Alaire dachte, er wäre auf alles gefaßt, doch sein Herz blieb ihm beinah stehen, als er sah, daß die drei mitgenommenen Gestalten, die da vor Carlotta gezerrt wurden, Naitachal, Lyam und der König waren.
    Das war zuviel für Kai. Er schnappte nach Luft und wollte aufspringen. Alaire hatte alle Hände voll zu tun, ihn festzuhalten und zurückzuziehen. Gleichzeitig preßte er ihm die Hand auf den Mund und flüsterte ihm eindringlich zu, daß er nur getötet würde, wenn er jetzt etwas unternahm. Schließlich gab Kai widerstrebend nach und nickte. Alaire ließ ihn sofort los. Glücklicherweise überdeckte der Lärm, den die Gefangenen und ihre Häscher machten, die Geräusche, die Kai produzierte. Als die beiden ihren Beobachtungsposten wieder eingenommen hatten, standen die Gefangenen vor dem Fleischberg der ehemaligen Halbfee.
    »Na, Eure Majestät«, Carlottas einigermaßen wohlklingende Stimme stand in einem schockierenden Kontrast zu ihrem unförmigen Körper. »Wie nett von Euch, mir einen Besuch abzustatten! Ich habe mich schon seit einiger Zeit darauf gefreut! Sagt mir, wie haben Euch meine kleinen Geschenke gefallen?«
    Der König schüttelte verwirrt den Kopf. »Ge … Geschenke?« stammelte er. »Wer seid Ihr? Was für Geschenke?«
    Der Schlitz, der Carlottas Mund sein sollte, wurde breiter. Vermutlich sollte das ein Lächeln sein. »Oh, meine kleinen Stärkungsmittel«, antwortete sie liebenswürdig. »Und mein kleines Tonikum. Das Stärkungsmittel habt Ihr jeden Abend mit Sir Jehan zu Euch genommen, und das Tonikum trankt Ihr jeden Morgen auf Anraten von Magier Soren. Sie waren
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