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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen
Autoren: Mercedes Lackey
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sich zu ziehen. »Komm schon, du aufgeputzter Bastard!« knurrte er und fuchtelte mit seinen Händen.
    »Was ist los? Hast du Angst vor einem kleinen Jungen?«
    Er machte seine Sache gut, das wußte er. Er mußte den Mann weiter ablenken, aber wehe, wenn der Wächter beschloß, ihn anzugreifen …
    Es klapperte, als das Schwert des ersten Wächters zu Boden fiel. Alaire hatte einen Herzschlag lang Zeit, sich zu entscheiden, und er beschloß, die Chance zu ergreifen, eine Waffe in die Hände zu bekommen.
    Er tauchte mit ausgestreckten Händen an dem Wächter vorbei und segelte knapp unter dem ausgestreckten Schwert des überrumpelten Mannes hinweg. Er packte den Griff des Schwertes, das am Boden lag, erwischte es, rollte sich ab und grunzte überrascht, als er an der gegenüberliegenden Wand landete. Sofort sprang er auf mit dem Schwert in der Hand.
    Zwei gegen einen war zwar unsportlich, aber sie spielten schließlich nicht Räuber und Gendarm. Als der erste Wächter herumfuhr und Kai abschüttelte, holte Alaire aus und …
    Er schwang das Schwert nicht gegen die Brust des Mannes, sondern gegen dessen Beine.
    Mit einem Schrei stürzte der zu Boden. Kai sprang auf ihn und riß dem Mann den Dolch aus seinem Gürtel.
    Alaire lief zur Zellentür, wo ihn der andere Posten schon erwartete. Kai mußte mit seinem Mann allein fertig werden.
    Diesmal war es ein fairer Kampf, Schwert gegen Schwert. Nur … dieser Mann war älter und kräftiger als Alaire und ein ausgebildeter Kämpfer. Nur … Alaire wollte diesmal keinen Fairneßpreis gewinnen.
    Er täuschte einen Schlag gegen die Augen vor, bevor der Mann in Position gehen konnte. Der Posten wich automatisch zurück, und Alaire trat durch die Tür einen Schritt näher auf ihn zu. Er schwang erneut nach den Beinen, dann zielte er wieder auf die Augen. Er gewann den nächsten Schritt. Jetzt hatte er die Zelle ganz verlassen.
    Hinter sich hörte er Kampfgeräusche, wagte aber nicht, sich nach Kai umzudrehen. Kai mußte seinen Kampf allein gewinnen … oder verlieren.
    Der zweite Posten griff Alaire an, und sie stießen zusammen. Einen Moment rangen sie Hand an Hand und Schwert an Schwert.
    Dann sackte Alaire zusammen, machte eine Rolle rückwärts und riß den Mann mit sich. Er stemmte ihm die Füße in den Bauch und ließ ihn über sich hinwegsegeln. Dabei zielte er auf die Gitterstäbe, nicht auf die offene Tür.
    Der Mann landete mit einem Krachen in den Stäben.
    Alaire sprang ihm so fest er konnte mit beiden Füßen in den Bauch. Die Augen des Wächters traten fast aus ihren Höhlen, und er stieß vernehmlich die Luft aus.
    Alaire rollte zur Seite und sprang hoch. Der Wächter lag noch am Boden, doch der Bardling zögerte keine Sekunde. Er rammte das Schwert hinunter, obwohl er in der Tiefe seiner Seele entsetzt darüber war, was er tat.
    Als er von seinem blutigen Werk hochsah, bemerkte er, daß Kai seinen Kampf ebenfalls gewonnen hatte. Der Junge stand gerade auf. Der Dolch in seiner Hand troff von Blut, und das Gesicht des Prinzen war kreideweiß.
    Sie umarmten sich wortlos, und dann kümmerte Alaire sich um Kais Ketten.
    Doch Alaires Schlüssel paßten nicht, so daß der Bardling voller Abscheu die beiden Leichen durchsuchen mußte, während das Kampfgetümmel immer näher kam.
    Schließlich fand er den Schlüssel, sorgfältig in einer Tasche verborgen. Er fummelte mit dem blutverschmierten Schlüssel in dem Vorhängeschloß herum, bis endlich das erleichternde Klicken zu hören war.
    Er befreite Kai von seinen Fesseln am Knöchel und am rechten Handgelenk, ließ aber die linke Fessel mitsamt der kurzen Kette am Handgelenk. Sie gab eine gute Waffe ab, die man ihm nicht aus der Hand schlagen konnte.
    Kai schnappte sich das Schwert des toten Wächters, und dann liefen die beiden dem Kampf lärm entgegen.
    Sie warfen sich einen fragenden Blick zu. »Was schlecht für den Bund ist, ist gut für uns«, sagte Alaire schließlich. Kai nickte, und sie liefen in den Gang …
    Da ließ der Kampf lärm nach, und Hurrarufe ertönten.
    »Und was gut für den Bund ist, ist schlecht für uns«, antwortete Kai. »Nichts wie weg hier!«
    »Kennst du einen Ausweg?« fragte Alaire. Kai nickte und deutete verdrossen in den Gang hinein.
    Alaire fluchte und sah sich suchend um. Eine Treppe führte auf die Galerie, von der er herabgesprungen war.

    Er packte Kai am Ellbogen und zerrte ihn dorthin.
    »Komm!« zischte er. »Ich kenne zumindestens einen Platz, an dem wir uns verstecken
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