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The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen

Titel: The Bards Tale 03 - Gefängnis der Seelen
Autoren: Mercedes Lackey
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meine alles, nach Plan läuft.«
    Etwas an der Art, wie sie das sagte, erregte Alaires Aufmerksamkeit. Sie hat nicht vor, ihren Teil der Abmachung einzuhalten. Das überrascht mich nicht. Sie war schon immer tückisch.
    »Euer Wunsch …«, Sir Jehan verbeugte sich förmlich,
    »ist mir Befehl.«
    Alaire blieb reglos im Schatten stehen, als er die ganze Tragweite dessen begriff, was er da eben gehört hatte.
    Das ist ja noch schlimmer, als ich es mir je hätte ausmalen können! Sie wollen Althea, und es sieht nicht so aus, als würden sie aufgeben, bevor sie es haben.
    Jehan und Carlotta schienen mit ihrer Unterhaltung noch nicht fertig zu sein, aber Alaire hatte alles gehört, was er hören mußte. Er zog sich vorsichtig von seinem Lauschposten zurück und schlich den Flur entlang. Er mußte Kai finden.
    Kai muß irgendwo hier hinten sein, dachte er, während er durch die Gänge lief. Sie sagten, er wäre auf derselben Ebene. Wo würde ich Gefängniszellen anlegen?
    Nach einer kurzen Suche im Labyrinth fand Alaire den Kronprinzen. Der Flur mündete in eine zweistöckige Galerie, von der aus man eine Reihe Stahlkäfige überblicken konnte. Kai war auf dem Boden einer dieser Zellen angekettet, bewacht von vier Männern. Zwei schienen gleich einzuschlafen, aber trotzdem standen die Chancen nicht gut. Alaire hatte keine Waffe, und selbst mit einem Schwert konnte er sich nicht gegen so viele Männer behaupten, schon gar nicht, wenn sie unter Hauptmann Lyam ausgebildet worden waren. Er betrachtete die Wachen von seinem schattigen Aussichtspunkt und überlegte, wie er sie ablenken konnte.
    Ich muß sie von Kai weglocken. Vielleicht paßt ja einer dieser Schlüssel zu seiner Zelle. Er musterte die Ketten, die Kai auf dem Boden hielten, und sah ihre großen Schlösser. Gut. Solange sie ihn nicht direkt an den Boden anschmieden, kann ich ihn vielleicht befreien.
    Kai saß verdrossen vorn in der Zelle und hatte die Ketten um sich herum drapiert. Er starrte seine Häscher an, und seine Miene zeigte ganz deutlich die Wut und den Haß auf alle. Er war keineswegs am Boden zerstört.
    Noch war er dabei und kampfbereit.
    Gut. Ich werde ihn brauchen, damit er uns beide hier herausführt, dachte Alaire. Ich könnte einige Männer der Wache hier weglocken. Vielleicht kann ich ihn dann befreien.
    Gerade, als er das dachte, ertönte Kampflärm in einem Korridor. Alaire wußte nicht, ob das Echo den Aufruhr verstärkte, aber es klang so, als würden dort Hunderte von Männern miteinander fechten. Die Wachen erstarrten. Kai sah wütend hoch.
    Zwei Wachtposten liefen zum Kampfgetümmel. Die beiden anderen blieben, aber sie waren eindeutig abgelenkt. Sie berieten sich einen Augenblick. Dann öffnete einer zu Alaires Verblüffung den Käfig, während der andere nervös draußen stehenblieb und in die Richtung sah, aus der der Lärm kam.
    Alaire hatte keine Ahnung, was der Mann vorhatte.
    Vielleicht wollte er Kai irgendwohin bringen, wo es sicherer war.
    Aber das machte keinen Unterschied. Kai hatte nur auf eine solche Gelegenheit gewartet und griff sofort an.
    Er wartete, bis der Wachposten in Reichweite kam …
    und sprang!
    Er wickelte eine Kette um den Hals des Mannes und zog sie fest an. Der andere Wächter hatte ausgerechnet in diesem Moment in den Gang geblickt. Bevor er seinem Gefährten zu Hilfe kommen konnte, hatte Alaire bereits gehandelt.
    Er sprang von der Galerie hinunter und wollte eigentlich auf dem Rücken des Mannes landen, aber er war wohl zu weit entfernt.
    Immerhin landete er kurz vor dem Posten auf dem Boden, rollte sich ab und ging sofort in Angriffsstellung.
    Mit bloßen Händen natürlich. Er stand einem Mann gegenüber, der ein Schwert, einen Dolch und einen Lederpanzer hatte.
    Aber immerhin war der zweite Wächter abgelenkt.
    Das gab Kai eine Chance, seinen Mann zu erledigen.
    Bluff ihn, du Narr! Er weiß doch nicht, ob du so eine Art unbewaffneter Assassine bist!

    Alaire verzog seinen Mund zu einem Grinsen, das, wie er hoffte, angsteinflößend war, und winkte dem verwirrten Wachposten zu. »Komm schon, Blödmann! Tanz mit mir. Ich liebe solche Tänze!«
    Kai hatte seinen Mann gut im Griff. Er klammerte sich wie ein Affe an seinen Rücken. Der Wächter hieb wie wild mit seinem Schwert um sich, konnte Kai aber nicht erreichen. Und er konnte auch nicht weiter gehen, als die Kette um seinen Hals das zuließ.
    Der zweite Mann sah sich um, und Alaire machte einen verzweifelten Versuch, seine Aufmerksamkeit wieder auf
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