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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
Autoren: Colleen Gleason
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PROLOG
    Rumänien 1673
Auf dem Gut des Woiwoden von Moldawien
    Er konnte die Augen nicht von ihr losreißen.
    Sie war so schön, mit ihren blitzenden, blauvioletten Augen, Amethyste und Saphire in einem, und der Mähne ihres schwarzen Haars. Ihre Haut war so makellos und vollkommen, Alabaster und Rose. Ihr Hals schmal und elegant, ihr Kurven so üppig und weiblich.
    Und ihre Kleider ... er beneidete sie auch um die Kleider. Das Gefühl, diese zarte Seide über die eigene Haut gleiten zu lassen, wäre himmlisch erregend. Das sanfte Kitzeln von Fuchs-und Nerzfellen an Kragen und Saum, sanft am Bauch oder an der Wange, das leichte Ziehen, wenn die Schleppe des Kleids an den Pflastersteinen unter ihren zierlichen Schuhen hängen blieb.
    Die Spitze und der Brokatstoff, die Edelsteine, die man bei ihrem Rock in die unzähligen Lagen von Stoff eingearbeitet hatte, die Stickereien und die Schleifen. Schon das Gewicht dieser Gewänder – man würde sich wie eine Puppe fühlen, wie einen Schatz, den alle wollen. Ein Geschenk, das darauf wartet, ausgepackt zu werden – wie die Matrjoschkas, mit denen er früher gespielt hatte – von den schweren, perlenbestickten und geschmückten Überröcken, zu den hauchdünnen Unterkleidern und den vielen Unterröcken, bis hin zu dem Mieder, verstärkt durch Walfischknochen, das ihrem Oberkörper eine so kurvige, wundervolle Gestalt verlieh. Wie fühlte es sich wohl an, so verlockend herausgeputzt zu sein?
    Die eleganten Handschuhe, eine Tradition aus Paris, die man hierher in die hohen, kalten und dunklen Gebirge Rumäniens gebracht hatte, ließen ihre Hände schmal und zart erscheinen. An ihrem Handgelenk schimmerte ein Armband, golden und silbern, Ringe funkelten. Ihre Hände flatterten schmeichelhaft, nahe bei ihrem Gesicht, wenn sie sich herabbeugte, um zu lächeln und um mit den vielen Männern um sie herum zu plaudern.
    Die Brust schwoll ihm an vor Liebe und Zuneigung zu seiner Schwester – denn wie könnte jemand einer solch vollkommenen Schönheit widerstehen? Sie war auserlesen schön. Lebhaft. Eine Göttin aus Licht und Lachen und Schönheit.
    Und sie wusste es natürlich.
    Sie zog Männer an, sie bezirzte sie mit ihren Augen und ihren aufreizenden Scherzen. Ihr Körper bewegte sich unbewusst auf eine erotische Art, in ihren Augen funkelte genau die richtige Menge Unschuld, ihre Schultern, nackt, die Farbe von Elfenbein, mit nur den kleinen Schatten an den Schlüsselbeinen und unten am Hals. Ihre Bewegungen, anmutig und geschmeidig.
    Die Männer schmeichelten ihr und priesen sie an, ihre Augen heiß und voll Begehren. Über den starken, breiten Schultern spannte sich das Tuch ihrer Mäntel, der Hals stets gebräunt, elegant, über weißen oder schwarzen Hemden. Kraftvolle, muskulöse Hände und starke Schenkel in enganliegenden Hosen, die jedes männliche Attribut deutlich zeigten, und schwere, feste Stiefel, die fest zupackten, wenn man aufsaß und ritt. Das waren Männer.
    Und hier war nun Cezar. Schmächtig. Seine Hände zu groß, seine Augenbrauen zu buschig, seine Schultern zu schmal. Zu Pferd glichen seine Schenkel Holzstäbchen, und sein Gesicht ... picklig und ein bisschen teigig, selbst in Anbetracht seiner rumänischen Abkunft.
    Sein Kiefer tat ihm manchmal weh, dort an der Stelle, wo er vor zwei Jahren zerschmettert worden war, von einer Gruppe junger Männer, als Cezar zwanzig war, und er war nie wieder richtig zusammengewachsen, so dass er zu allem anderen auch noch peinlicherweise etwas lispelte. Jenem Handgemenge verdankte er auch noch ein leichtes Hinken.
    Er war Cezar: der zweite Sohn des höchsten Vertrauten des Woiwoden, nur wenig beachtet und eigentlich oft verlacht von Männern und Frauen – selbst bei der Hochzeit seines älteren Bruders mit der Tochter des mächtigsten Herrschers in Rumänien.
    Aber selbst sie, die reiche, schöne Tochter des Herrschers von Moldawien, verblasste nur neben Narcise. Selbst an ihrem Hochzeitstag konnte die Braut nicht verhindern, dass sich die Aufmerksamkeit auf ihre neue Schwägerin konzentrierte.
    Narcise war ohnegleichen.
    Und seit er seine jüngere Schwester zum ersten Mal erblickt hatte, liebte und verachtete Cezar sie. Heftig, ständig, andauernd.
    Er wollte sie töten ... aber ... zugleich wollte er sie sein .
    Und aus diesem Grund zog er sich in die Schatten zurück, als seine langen Zähne – immer noch so neu und so unbequem, dort, in seinem Mund – herausglitten, seinen Lippen von hinten füllten, wie ein
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