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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
Autoren: Colleen Gleason
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Mund voller Kartoffeln. Unbemerkt. Beobachtete. Wartete ab.
    Schmiedete Pläne.
    Bald würde all das ihm gehören. Alle, die jetzt über ihn lachten, ihn verprügelten, ihn verachteten ... sie alle würden ihn anbeten und vor ihm buckeln.
    Sie würden ihn mit heißen, lüsternen Augen anschauen.
    Und seine wunderschöne Schwester würde sein Maskottchen sein.

I
Revolution
    *

EINS
    Fünfzehn Jahre später.
    Der Landsitz des Woiwoden von Moldawien
    Narcise umfasste den schmalen Griff ihres Säbels mit den Fingern und hielt ihren Atem ruhig. Ihre Zähne waren aus dem Gaumenbett geglitten und füllten ihre Mundhöhle.
    Ihr Gegner betrachtete sie lüstern, seine eigenen Eckzähne waren weit ausgefahren und hungrig, als er seinen Säbel schwang. Die silberne Klinge leuchtete rotorange im Kerzenlicht, das in allen Ecken des Zimmers tanzte. Der Mann war größer als Narcise und viel stärker, und daher ziemlich siegessicher.
    Dieses Geprahle und seine Gewissheit waren in seinen rot brennenden Augen deutlich zu sehen, ebenso in seinem breitbeinigen, überheblichen Gang, und in der erwartungsvollen Ausbuchtung hinter seinem Hosenlatz.
    Er kämpfte nicht, um bei Sinnen zu bleiben.
    Aber Narcise schon.
    Ihr Haar hatte sie schmucklos hinten im Nacken zu einem strengen Knoten gebunden, um ihre Locken davon abzuhalten, ihr ins Gesicht zu fliegen. Ihre Kleidung bestand lediglich aus einer kurzen, enganliegenden Tunika, die ihre Brüste fest abband, und einer schmal geschnittenen Hose. Das gab ihr nicht nur viel Bewegungsfreiheit, sondern sorgte auch dafür, dass ihr Gegner nichts hatte, an dem er sie packen könnte. Sie war barfuß.
    Sie griff an. Sie wusste sehr wohl, dass ihre beste Chance darin lag, ihn zu überrumpeln und ihn immer in Bewegung zu halten. Sie rannte auf ihn zu und schlug dann einen geschmeidigen Haken, als er etwas unbeholfen vorwärts stürzte mit einem Schwert, das ins Leere schlug.
    Sie hörte das leichte Raunen, das anzeigte, wie sich alle auf einen echten Kampf freuten. Es kam von den Zuschauern, die über ihnen in einer Loge saßen, aber Narcise würdigte ihren Bruder und seine Begleiter keines Blicks. Sie kämpfte gerade um das Recht, diese Kammer hier alleine verlassen zu dürfen, in ihr eigenes Zimmer zurückgeschickt zu werden – ohne Begleitung und ohne angefasst zu werden ... anstatt mit diesem Mann hier zusammen, der sich gerade umgedreht hatte und wieder auf sie zusprang.
    Ihre Lippen schlossen sich über ihren Zähnen, sie drehte eine Pirouette und duckte sich unter der Klinge seines Schwertes hindurch. Sie spürte die Hitze ihrer eigenen Augen, die vor Wut und mit wilder Entschlossenheit brannten, und wusste, sie glühten jetzt genauso rotgolden, wie die unzähligen Kerzen an den Wänden und dem Feuer, das in der Ecke da loderte. Das Blut rauschte und pochte in ihren Venen – die Reaktion ihres Körpers auf die Verzweiflung und die Furcht, die sie zu unterdrücken suchte.
    Ihr Gegner grinste, als er ihr über den Tisch hinweg nachsprang, auf der anderen Seite kamen seine Füße mit lautem Geräusch schwer auf dem Steinfußboden auf. Es gab auch zwei Stühle in dem Raum und ein Tablett mit Essen und Wein, das niemand essen würde – denn Cezar inszenierte das hier alles gerne. Es ging nicht nur um einen Zweikampf, wie bei den römischen Gladiatoren, wenn man die Kämpfer in die Arena entließ. Nein, er musste eine Geschichte dazu erfinden, ein Hintergrundpanorama entwerfen.
    Es steigerte für ihn das Vergnügen, seiner Schwester dabei zuzuschauen, wie sie um das Recht kämpfte, heute alleine schlafen zu dürfen.
    Narcise spürte hinter sich die Steinmauer und ebenso einen kleinen Funken Furcht, als ihr Angreifer näher trat, ihr mit seinem breiten Körper die Sicht auf den Raum hinter ihm versperrte. Er grinste zu ihr herunter, seine Zähne schimmerten weiß, und seine Lippen feucht und voll. Ihr Mund war ganz trocken, und wild entschlossen zwang sie ihre Befürchtungen nieder.
    Ich werde nicht aufgeben.
    Sie blickte rasch nach links, was ihn dazu veranlasste, ebenfalls dorthin zu blicken, und da war sie schon wie eine Katze unter seinem rechten Arm durchgerannt, machte einen Kopfsprung über den Tisch und landete mit einem kleinen Nachfedern wieder fest auf den Beinen. Ein leises, anerkennendes Gemurmel von den Logen drang ihr an die Ohren, aber sie würde jetzt nicht an die Verachtung denken, die sie all jenen vorbehielt, die ihr zuschauten, als ob sie ein dressierter Bär wäre.
    Kaum war
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