Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
kämpferischer und mit mehr Kraft durch den Raum bewegte, als eigentlich erforderlich bei derlei Aktivitäten.
    Fast hätte er den Abwehrschlag, ausgeführt mit einem leichten Kreiseln des Handgelenks, verpasst, der ihn – wäre er ihr Gegner – sicherlich überrumpelt hätte. Er schürzte die Lippen, und seine Augen wurden zu Schlitzen, als Giordan sich vorbeugte, um besser zu sehen, um ihre Strategie besser zu begreifen. Das hier war ganz sicher kein Übungskampf, mit Abwehrschlägen, Gegenabwehrschlägen und dem ritualisierten Tanz von Schritten, vor und zurück, und den Ausfallschritten ... und doch beherrschte sie all diese Schritte perfekt.
    Und dann ... sie duckte sich flink unter dem Arm ihres schwerfälligen Gegners hindurch, wirbelte hinter ihm herum, schlitzte ihm mit dem Säbel hinten das Hemd auf und begegnete seinem Schwert dann, als er sich um die eigenen Füße drehte und sich auf sie stürzte. Metall traf Metall, mit lautem Scheppern.
    Das Geräusch hallte in dem engen Raum von den Wänden wider, gefolgt von dem Rasseln der Schwerter aneinander. Dann brach sie ihre einstudierte Schrittfolge wieder ab und machte einen Überschlag vom Gegner weg, als der Mann wieder auf sie losstürzte – offensichtlich wütend über seine vergeblichen Anstrengungen.
    Danach war der Fechtkampf nur noch ein Schlachtfeld für zwei tödliche Waffen. Giordan fühlte, wie sich die Muskeln seiner Arme wieder anspannten, bereit einzugreifen, und er warf Moldavi hier einen Blick zu. Aber sein Gastgeber beobachtete ihn, als wolle er die Reaktionen seines Gastes auf den Kampf ergründen, sein nachdenklicher Blick gab nichts Preis.
    Als ihre Blicke sich kreuzten, hob Moldavi das Glas und nippte daran und wandte seine Aufmerksamkeit dann dem Kampf dort unten zu.
    Auch Giordan lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf den Kampf, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Narcise im Sprung einen perfekten Bogen ausführte, ihre Klinge völlig frei und bereit, und mit atemberaubender Geschwindigkeit schlug sie ihrem Gegner mit einem kraftvollen Schlag das Haupt ab.
    Sie führte ihre Drehung zu Ende aus und stand dann da, ihr schlanker Rücken zu Giordan und ihrem Bruder, als sie ihr Schwert abwischte. Das Hemd klebte ihr hinten nass am unteren Rücken, aber nicht eine einzige, nachtschwarze Locke hatte sich aus ihrem Knoten gelöst. Sie schien auch nicht heftig zu atmen oder außer Atem zu sein.
    Sie schaute nicht zu ihnen zurück, als sie ihren Säbel wieder in seine Scheide gleiten ließ und dastand, wartete.
    Giordan wollte gerade etwas sagen, als sich die Tür öffnete und zwei große Männer – Vampire – hereintraten. Er schaute überrascht und zunehmend angewidert zu, wie sie Narcise zwischen sich nahmen und aus der Kammer eskortierten.
    Sie hatte Giordan oder ihren Bruder nicht einmal zur Kenntnis genommen, eine Tatsache, die Giordan sowohl reizte wie auch ärgerte.
    In dem Augenblick entschied Giordan, dass er vielleicht doch die Ladung seines nächsten Gewürzschiffes in den Fernen Osten weiter mit Cezar besprechen wolle.
    *
    Giordans privater Klub – der auch sein Wohnsitz war – war das, was er als das Aushängeschild all seiner Etablissements betrachtete. Alles – angefangen mit den Frauen und anderen Zerstreuungen, bis zu den Weinen und Spirituosen und ... den anderen Getränken im Angebot – verströmte Luxus, Lust und vollkommenen Geschmack. Es war natürlich auch absurd kostspielig. Und jede Nacht und dann noch bis weit in den Tag hinein, füllte Drakule Kundschaft – zusammen mit ein paar auserwählten Sterblichen – die Räumlichkeiten und drängte sich um Tische verbotenen Glücksspiels. Denn ungeachtet dessen, was die Einwohner der Stadt mittlerweile als die Terrorherrschaft bezeichneten, ging das Leben – und damit auch die Geschäfte – weiter.
    Es gab gesellige Abendessen, Theater sowie Bälle, die Frauen kauften Kleider der neuesten Mode ein, und die Männer gingen in ihre Klubs – obschon sie jetzt des Öfteren einen unruhigen Blick nach hinten warfen, und ihr Lächeln ab und an etwas forciert schien. Das Geflüster und die leisen Unterhaltungen in den Ecken beschränkten sich nicht mehr auf bloßen Tratsch, wer gerade was mit wem machte, sondern waren jetzt auch voller Sorge und geraunter Warnungen. Wer würde der Nächste sein?
    Davon waren die der Drakule allerdings nur wenig betroffen. Regierungswirren waren geradezu ideal: nicht nur hatten sie wenig Auswirkungen auf das Leben der Drakule,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher