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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
Autoren: Colleen Gleason
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solch ein Aufruhr und Durcheinander machten ihr Leben eigentlich noch einfacher. Je chaotischer, desto besser.
    Was auch der Grund dafür war, so vermutete Giordan zumindest, dass Moldavi mehr als einen Finger im Spiel hatte, bei der Rivalität zwischen Robespierre und seiner sogenannten „Terror als Tugend“ Kampagne mit Herbert und dem Vorschlag eines atheistischen Kults – beide Parteien gaben dem Verstand einen höheren Stellenwert als der Religion, und der Regierung mehr als der Kirche. Während die beiden Parteien sich stritten, bekriegten und hinrichteten, war das daraus resultierende Wirrwarr zum Vorteil von Moldavi, der danach strebte, so viel Kontrolle wie nur möglich über seine sterblichen Gegenspieler zu erlangen.
    Giordan hatte Moldavi eine ganz persönliche Einladung überbringen lassen, ihm doch heute Abend in seinem Klub Gesellschaft zu leisten. Er war sich gar nicht sicher, ob der Mann kommen würde, dann er verließ seinen unterirdischen Wohnsitz äußerst selten, aber Giordan hoffte, dass die Aussicht auf eine Fortführung ihres Gesprächs über die mögliche geschäftliche Zusammenarbeit ihn hervorlocken würde. Abgesehen davon lehnten nur wenige Menschen eine Einladung von ihm ab, ganz einfach, weil Giordans Feste und Lustbarkeiten als legendär verschwenderisch und aufregend bekannt waren und ziemlich oft recht einzigartige Attraktionen boten. Er hatte Moldavi nicht ausdrücklich gebeten, seine Schwester mitzubringen, aber hielt es für wahrscheinlich, dass Narcise ihn begleiten würde.
    In der Zeit, zu der Giordan vorübergehend nicht in Paris geweilt hatte, war Moldavi ein fester Bestandteil der Unterwelt der französischen Drakule geworden. Und zu den seltenen Gelegenheiten, da er an Geselligkeiten teilnahm, wurde er meist von seiner Schwester begleitet. Um, so hatte Giordan herausgefunden, Freund und Feind gleichermaßen besser dazu zu verführen, sich auf einen Zweikampf mit Narcise einzulassen.
    Es gab nur wenige Männer – ob nun sterblicher oder anderer Natur –, die sich eine Gelegenheit entgehen lassen würden, eine Nacht mit einer Frau wie ihr zu gewinnen. Das Beunruhigendste an diesem pikanten Arrangement für Giordan war, ob Narcises Bruder sie dazu zwang, bei diesen Wetten mitzumachen, oder ob sie es aus freien Stücken tat. Sollte es das erstere sein – und er war sich ziemlich sicher, dies war der Fall, ein Verdacht, der durch ihren leeren Gesichtsausdruck erhärtet wurde –, dann war das ein weiterer Grund für ihn, Moldavi zu verachten, denn Herrschaft auf diese Weise auf eine Frau auszuüben, war genauso verabscheuungswürdig wie Kinder zu Tode zu bluten.
    Und als Giordan, der gerade mit zwei Bekannten in seinem bevorzugten Privatsalon einen ausgezeichneten französischen Brandy verkostete, davon unterrichtet wurde, dass Moldavi und Narcise soeben eingetroffen waren, nickte er nur insgeheim. Der Fisch hatte angebissen, und er hoffte, heute Abend seine Neugier zu befriedigen.
    Er war recht neugierig zu sehen, wie Narcise sich in einer weniger kampflustigen und weniger restriktiven Umgebung verhalten würde; ob dieser stumpfe Blick verschwunden sein würde und ob eine Frau, die aussah wie sie und die mit der Brutalität eines Mannes kämpfte, überhaupt wusste, sich in Gesellschaft zu benehmen. Oder ob sie lediglich eine gut trainierte Puppe war.
    Giordan kannte sich selbst gut genug, um zuzugeben, dass sein Interesse, allgemeiner Art und auch sexuell, erregt worden war – und nicht zu knapp. Und ehrlich genug, um sich einzugestehen, dass er selbst die Gegenwart des widerwärtigen Moldavi auf sich nehmen würde, um dieses Interesse weiter zu verfolgen.
    Es brauchte nicht lange, bis die geladenen Gäste ihren Weg zu Giordan gefunden hatten, und ihr Gastgeber hieß die beiden Geschwister willkommen und stellte ihnen Eddersley und Voss vor, und auch die neueste Geliebte von Letzterem, Yvonna. Sie war eine Sterbliche, und ihr waren die Augenlider jetzt schwer wegen einer soeben genossenen Opiumpfeife. Sie lag ruhig ausgestreckt in einer Ecke, während die Männer sich unterhielten.
    Moldavi war offensichtlich Anfang zwanzig gewesen, als er in einen Drakule gewandelt worden war. Seine Gesichtszüge und die dunkle Hautfarbe verrieten seine rumänische Abstammung, trotz des teigigen Gesamteindrucks seines Gesichts; und Giordan wusste in der Tat, dass Moldavi Rumänien dauerhaft erst in den letzten zehn Jahren verlassen hatte, obwohl er ausgedehnte Reisen durch ganz Europa
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