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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
Autoren: Colleen Gleason
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Aussaugen von Kindern, die dort unangenehmerweise auch zunehmend mehr Mitwisser hatte. Es gab Menschen, die es sich zur Aufgabe machten, jene aus der Welt der Drakulia zu jagen, bisweilen sogar erfolgreich. So wie Giordan es sah, hatte Moldavi sich für einen taktischen Rückzug aus Wien entschieden, bevor einem der Vampirjäger das Glück hold war, und er auf einem Pflock endete.
    Außerdem war es schlecht möglich, sich länger als zwei oder drei Dekaden an einem Ort aufzuhalten, ohne dass das Nicht-Altern der Umwelt nicht auffiele, was dazu führte, dass diese mächtigen und einflussreichen Männer alle paar Jahrzehnte ihren Haushalt auflösen und anderswo einen neuen gründen mussten. Und nachdem er nun schon in Wien, Prag und selbst Amsterdam gelebt hatte, schien Moldavi entschlossen zu sein, sich in Frankreich nicht nur niederzulassen, sondern sich dort auch als der Anführer des Drakulia Untergrund in Paris zu etablieren.
    Paris selbst hatte sich in den letzten fünf Jahren – die Moldavi in Marokko verbracht hatte – stark verändert. Jetzt lag Furcht allenthalben fast greifbar in der Luft. Selbst auf den rues lagen die Nerven blank, Verunsicherung schwamm trübe auf der Seine, denn der Terror lebte und drang in jede Ecke und jeden Winkel der Stadt. Begonnen hatte es mit der Enthauptung des Königs durch die Guillotine, und kurz darauf erlitt seine Frau Marie-Antoinette das gleiche Schicksal, die in ihren letzten Augenblicken noch ihr Riechsalz, versteckt in dem Mieder ihres Kleides, zur Stärkung roch. Und während Robespierre und seine Zeitgenossen darum kämpften, die um sich greifende Revolution unter Kontrolle zu halten, wurden immer mehr Leute unter die blitzende Klinge gezerrt und um Haupteslänge gekürzt.
    Jemandem, der sich vom Lebensblut der Menschen – oder welches andere Lebewesen er sich auch immer erwählte – ernähren musste, kam es vielleicht entgegen, dass Pariser Sterbliche in großer Anzahl abgeschlachtet wurden (denn es war nicht nur die Witwe – Madame Guillotine – die für ihr dahinscheiden sorgte; es gab auch Schießereien und andere, willkürliche Morde, vollstreckt aus Verzweiflung oder auf bloßen Verdacht hin), denn es boten sich jede Menge Möglichkeiten sich zu ernähren. Aber während Giordan Cale keine Skrupel hatte, was das Töten im Allgemeinen betraf, empfand er solch allgemeines Töten doch als geschmacklos und unnötig brutal.
    Dies war anscheinend einer der vielen Punkte, in denen er und Cezar Moldavi sich unterschieden.
    Im Grunde gab es verschwindend wenig Punkte, an denen er und Cezar Moldavi sich einig waren. Nachdem er nur eine sehr kurze Zeit in dessen Gesellschaft bei einer sehr guten Flasche Wein (die Giordan ihm geschickt hatte) verbracht hatte, kam Giordan zu dem Schluss, dass sein Freund Dimitri, den man auf der anderen Seite des Ärmelkanals in England als den Earl von Corvindale kannte, noch zu nachsichtig gewesen war, als er Moldavi als einen schwanzlutschenden Bastard bezeichnet hatte, als läufige Hündin, die Luzifer noch den Schwanz abbiss.
    Giordan hatte gerade beschlossen, sich mit der nächstbesten Entschuldigung von hier wieder aufzumachen, da er kein Interesse daran hatte, irgendeine weitere Diskussion mit Cezar Moldavi zu führen, und sich auch den ihm versprochenen Schwertkampf nicht mehr anschauen wollte. Aber bevor er den Mund zur Entschuldigung aufmachen konnte, war die Schwester des Mannes am anderen Ende der Kammer eingetreten und stand dort unten.
    Alle Gedanken, die ihm im Kopf herumschwirrten, erloschen sofort, und selbst sein Körper war reglos.
    Sie trug an ihrer Seite die Scheide für ein langes, gebogenes Schwert, einen Säbel also; eine Art von Klinge mit der Schneide nur auf einer Seite, die gerade jetzt modern wurden. Beim Fechten verwendete man meist eine gerade, schmale Klinge wie ein Florett, oder auch nur ein stumpfes Schwert. Die tödlich scharfe Klinge war das erste Anzeichen für Giordan, dass die Frau hier nicht zu ihrem Vergnügen kämpfte.
    „Meine Schwester, Narcise“, raunte ihm Moldavi zu. Eine Handbewegung von ihm zu den leeren Trinkbechern vor ihnen, erinnerte einen Diener daran, diese sogleich wieder aufzufüllen.
    Giordan musste feststellen, dass selbst sein Atem ins Stocken geraten war, und auch wenn ein Drakule nicht an Erstickung sterben konnte, musste man doch atmen, um nicht geschwächt zu werden.
    Sie war schön. Unfassbar schön.
    Er hatte natürlich bereits von ihr gehört. Wer hatte das nicht? Den
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