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Kinder der Stürme

Kinder der Stürme

Titel: Kinder der Stürme
Autoren: George R.R. Martin
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Zum Buch
    Windhaven ist eine Wasserwelt mit einer Vielzahl von allerdings nur sehr kleinen Inseln, eine Welt der Stürme, der tobenden Naturgewalten. Und doch ist der Planet die Heimat von Menschen, die aber nicht aus eigenem Entschluß hierhergelangt sind: Die Havarie ihres Siedlerschiffes ließ den Überlebenden der Katastrophe keine andere Wahl, als sich mit den Gegebenheiten von Windhaven abzufinden. Schon bald haben sie eine weitere Besonderheit dieser Welt entdeckt: Die geringe Gravitation, die dichte Atmosphäre, die niemals erlahmenden Winde – dies alles zusammen schafft Bedingungen, unter denen ein uralter Menschheitstraum verwirklicht werden kann: wie ein Vogel aus eigener Kraft in den Himmel zu steigen und zu fliegen. Alles, was dazu nötig ist, sind Schwingen aus Leichtmetall, die man aus den Resten des Sternenschiffes fertigt. Aber irgendwann sind die Materialvorräte erschöpft, und die Schwingen werden zu einem kostbaren Besitz, der in den Familien von Generation zu Generation weitervererbt wird. Eine Gilde der Flieger bildet sich heraus, eine Gemeinschaft von Männern und Frauen, deren Dienste als Nachrichtenübermittler für die Landgebundenen unverzichtbar geworden sind. Strenge Gesetze und starke Traditionen bestimmen das Leben in dieser Gilde, die ihren Angehörigen unter anderem das Tragen von Waffen verbietet und sie zu bedingungsloser politischer Neutralität verpflichtet. Alles scheint bestens geregelt – bis eines Tages einige Landgebundene ihr Recht auf eigene Flügel und damit auf die Verwirklichung ihrer Träume fordern …
     
    Zum Autor
    George R. R. Martin, mehrfacher HUGO- und NEBULA-Gewinner, gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten der modernen Science Fiction. Der Autor hat sich mit zwei Kurzgeschichtensammlungen (darunter, bei Moewig erschienen, „Die zweite Stufe der Einsamkeit“), zahlreichen Anthologiebeiträgen (vor allem in „Koperaikus“) und dem Roman „Die Flamme erlischt“ auch beim deutschen SF-Publikum großes Renommee erworben. Von Lisa Tuttle befindet sich ein Roman für die Reihe „Moewig Phantastica“ in Vorbereitung.

Lisa Tuttle:
    Dieses Buch ist in Liebe und Dankbarkeit meiner Mutter und meinem Vater gewidmet, auch wenn sie es nicht lesen werden.
     
     
    George R. R. Martin:
    Dieser Roman ist für Elizabeth und Anne und Mary Kaye und Carol und Meredyth und Ann und Yvonne und den Rest meiner Quälgeister beim Courier, in der Hoffnung, daß sie weiterhin Quälgeister sein werden, Fragen stellen und aus Büros hinausgeworfen werden.

Wer einmal erlebt hat, was Fliegen heißt, der wird auf Erden wandeln mit himmelwärts gerichtetem Blick; denn dort ist er gewesen, und dorthin sehnt er sich zurück.
    Leonardo da Vinci
     

Prolog
     
     
    Der Sturm hatte nahezu die ganze Nacht gewütet.
    In dem breiten Bett, das es sich mit seiner Mutter teilte, lag das Kind unter einer kratzenden Wolldecke und lauschte. Gleichmäßig und unablässig prasselte der Regen auf die dünnen Zitronenholzbretter der Hütte. Manchmal hörte es das entfernte Grollen des Donners, und wenn der Blitz herabfuhr, drangen feine Lichtstrahlen durch die Fugen in den Fensterläden und erleuchteten den kleinen Raum. Wenn sie verschwanden, war es wieder dunkel.
    Das Kind hörte, wie das Wasser auf den Fußboden tröpfelte. Das Dach war undicht, und der Regen würde den festgestampften Boden in Schlamm verwandeln – seine Mutter würde wütend sein, aber man konnte es nicht ändern. Seine Mutter war im Ausbessern von Dächern nicht sehr geschickt, und sie konnten es sich nicht leisten, daß jemand diese Arbeit für sie übernahm. Eines Tages, hatte die Mutter gesagt, wird die alte Hütte unter der Gewalt des Sturmes zusammenbrechen. „Dann werden wir deinen Vater wiedersehen.“ Das Mädchen konnte sich kaum an seinen Vater erinnern, obwohl die Mutter oft von ihm sprach.
    Ein heftiger Windstoß rüttelte an den Fensterläden, das Kind lauschte dem furchterregenden Geräusch brechenden Holzes und dem Trommeln des Regens auf dem Ölpapier, das ihnen als Fensterscheibe diente. Plötzlich hatte es Angst. Seine Mutter schlief ahnungslos weiter. Der Sturm dauerte an, aber die Mutter hatte von alldem nichts mitbekommen. Das Mädchen wagte nicht, sie zu wecken, denn die Mutter war leicht erregbar und mochte es nicht, wenn man sie wegen solcher Kleinigkeiten wie kindlicher Ängste aus dem Schlaf riß.
    Die Wände knarrten und bewegten sich wieder. Blitz und Donner folgten unmittelbar
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