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Das Jüngste Gericht: Die Wissenschaft der Scheibenwelt 4 (German Edition)

Das Jüngste Gericht: Die Wissenschaft der Scheibenwelt 4 (German Edition)

Titel: Das Jüngste Gericht: Die Wissenschaft der Scheibenwelt 4 (German Edition)
Autoren: Terry Pratchett , Jack Cohen , Ian Stewart
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PROLOG
    Welten, scheibenförmig und rund
    Es gibt eine vernünftige Art, eine Welt zu erschaffen.
    Sie sollte flach sein, damit niemand zufällig herunterfällt* [* Absichtliches Herunterfallen ist eine andere Sache, und dabei sind dem Einfallsreichtum keine Grenzen gesetzt. Siehe Das Licht der Phantasie und Wahre Helden .], es sei denn natürlich, jemand kommt dem Rand zu nahe – in dem Fall ist er selbst schuld.
    Sie sollte kreisförmig sein, damit sie sich ruhig drehen und den langsamen Wechsel der Jahreszeiten erzeugen kann.
    Sie sollte gut gestützt sein, damit sie nicht fallen kann.
    Die Stützen sollten ein festes Fundament unter sich haben.
    Damit keine weiteren stabilisierenden Elemente nötig sind, sollte das Fundament den erwarteten Zweck erfüllen und aus eigener Kraft an Ort und Stelle bleiben.
    Die Welt sollte eine Sonne haben, von der sie Licht empfängt. Die Sonne sollte klein und nicht zu heiß sein, um Energie zu sparen, und sie sollte die Scheibe umkreisen, damit es Tag und Nacht gibt.
    Die Welt sollte bewohnt sein, denn welchen Sinn hat die Erschaffung einer Welt, wenn dort niemand lebt?
    Alles sollte geschehen, weil die Bewohner es wollen (Magie) oder weil die Kraft der Geschichte (Narrativium) es verlangt.
    Diese vernünftige Welt ist die Scheibenwelt: flach, kreisförmig, von vier großen Elefanten getragen, die auf dem Rücken einer durchs All reisenden Schildkröte stehen, bewohnt von gewöhnlichen Menschen, Zauberern, Hexen, Trollen, Zwergen, Vampiren, Golems, Elfen, der Zahnfee und dem Schneevater.
    Aber …
    Es gibt auch eine dumme Art, eine Welt zu erschaffen, und manchmal ist sie nötig.
    Als auf dem Squashplatz der Unsichtbaren Universität ein Experiment in fundamentaler Thaumaturgie außer Kontrolle geriet und das Universum zu zerstören drohte, musste der Computer HEX große Mengen Magie in sehr kurzer Zeit verwenden. Die einzige Möglichkeit bestand darin, das Rundwelt-Projekt in Angriff zu nehmen und ein magisches Kraftfeld zu erzeugen, das paradoxerweise Magie außen vor hält. Als der Dekan der Unsichtbaren Universität den Finger hineinsteckte und sehen wollte, was passieren würde, da entstand die Rundwelt.
    Die Rundwelt weiß nicht genau, auf welchen ihrer Teile sich der Name bezieht. Manchmal ist damit der Planet gemeint, bei anderen Gelegenheiten das ganze Universum. Abgesehen von einigen kleinen Pannen verlief ihre Entwicklung – eingeleitet von einem bärtigen alten Mann – über einen Zeitraum von inzwischen dreizehneinhalb Milliarden Jahren recht erfolgreich.
    Da es dem Rundwelt-Universum an Magie und natürlichem Narrativium fehlt, basiert es auf Regeln. Nicht auf von Menschen gemachten Regeln, sondern auf Regeln, die es sich selbst zugelegt hat. Was seltsam ist, denn die Rundwelt hat gar keine Ahnung, wie ihre Regeln aussehen sollten. Einiges deutet darauf hin, dass sie einfach improvisiert.
    Zweifellos weiß die Rundwelt nicht, welche Größe sie haben sollte. Von außen gesehen, während sie in Rincewinds Arbeitszimmer in einem Regal liegt und Staub ansetzt, hat sie einen Durchmesser von etwa zwanzig Zentimetern und sieht aus wie eine Mischung aus einem Tritt-den-Ball und einer Schneekugel für Kinder. Von innen betrachtet scheint sie größer zu sein: eine Kugel mit einem Radius von etwa 400 Sextillionen Kilometern. Soweit die einzigen bekannten* [* Dies könnte irreführend sein, denn es ist die Meinung der betreffenden Bewohner.] Bewohner wissen, könnte sie sogar noch viel größer sein, vielleicht sogar unendlich.
    Ein so großes Universum scheint des Guten zu viel zu sein, denn seine Bewohner bewohnen nur einen winzigen Teil dieses Ehrfurcht gebietenden Volumens, nämlich die Oberfläche eines weitgehend runden Körpers mit einem Durchmesser von etwa zwölftausend Kilometern.
    Die Zauberer nennen auch diese Kugel »Rundwelt«. Ihre Bewohner nennen sie »Erde«, denn daraus besteht die Oberfläche (bis auf die nassen, felsigen, sandigen und eisigen Teile) – eine recht provinzielle Vorgehensweise. Bis vor einigen Jahrhunderten hielten sie ihre Erde für den Mittelpunkt des Universums und den Rest, der sich darum drehte oder ziellos über den Himmel wanderte, für unwichtig, weil er sie nicht enthielt.
    Der Rundwelt-Planet ist rund, wie schon der Name nahelegt. Nicht rund wie eine Scheibe, sondern rund wie ein Tritt-den-Ball. Er ist jünger als das Rundwelt-Universum und hat nur etwa ein Drittel seines Alters. Wenn man kosmische Maßstäbe anlegt, erscheint
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