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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Drachenbrut
    Der Angriff der Orks war sehr plötzlich gekommen. Arvan riss den Beschützer aus der Lederscheide. Mit beiden Händen umfasste er den Griff der mächtigen Klinge, schwang sie mit einer kraftvollen Bewegung durch die Luft. Arvans Schwert trennte dem ersten Ork den Kopf von den Schultern. Blut spritzte hoch. Die Klinge schwang zurück und traf das Sichelschwert eines Orks. Metall klirrte gegen Metall, Funken sprühten, und Arvan wurde allein von der Wucht dieses Schlages zu Boden gerissen. Er konnte kaum den Schwertgriff festhalten, so hart war der Schlag. Der Ork riss das tierhafte Maul mit den vier Hauern auf, von denen einer offenbar abgebrochen und von einer Metallkappe geschützt war. Das Scheusal hob das Sichelschwert und ließ die Klinge niedersausen. Ein Hieb, der Arvan mit Sicherheit halbiert hätte, doch er rollte sich im letzten Moment seitwärts um die eigene Achse und entkam so dem furchtbaren Schlag. Das Schwert des Orks fuhr in den staubtrockenen, steinigen Boden, während Arvan den Beschützer emporfahren ließ und seinem Gegner die Klinge mit voller Wucht in den Leib stieß. Zuerst drang ein gurgelnder Laut aus dem Maul des Orks, anschließend ein Schwall von Blut.
    Sofort rappelte Arvan sich wieder auf, bereit, den nächsten Gegner zu empfangen.
    Links von ihm kämpfte der Schwertkämpfer Whuon gleich gegen drei Orks auf einmal. Einen tötete er durch einen seiner Wurfringe, aus dem sich während des Fluges tödlich scharfe Messer ausklappten. Die anderen hielt er mithilfe seiner beiden Schwerter auf Distanz– mit dem kurzen Breitschwert und der langen, schmalen Waffe, die er zumeist über dem Rücken trug und die von so monströsen Ausmaßen war, dass schwächere Männer sie gewiss als Beidhänder geführt hätten. Nicht so Whuon. Der barbarische Söldner ließ diese Waffe durch die Luft schnellen, als würde ihr Gewicht ihm nicht das Geringste ausmachen. Mit der langen Klinge täuschte er einen Hieb an und stieß seinem Gegner dann das kurze Breitschwert in den Leib. Er ließ es los, während der Ork blutend zu Boden sank, griff an seinen Gürtel und schleuderte blitzschnell einen seiner Wurfringe seitwärts. Die sich im Flug durch einen raffinierten Mechanismus ausklappenden Messer drehten sich im Kreis, während der Wurfring einem von der Seite angreifenden Ork geradewegs in den Rachen fuhr. Der Kampfschrei erstarb. Blut quoll dem Angreifer aus dem Orkmaul. Mit einer raschen Bewegung ließ Whuon das Langschwert in Kopfhöhe durch die Luft schnellen. Er traf den Kopf des Orks in Höhe der Ohren und spaltete dessen Schädel vertikal. Gleichzeitig verlagerte der Söldner sein Gewicht und wich damit gerade weit genug zur Seite, dass die gewaltige, doppelklingige Streitaxt des Orks haarscharf an ihm vorbeischnellte und sich anschließend in den Boden grub.
    » Bevor ein Ork es schafft, mich zu töten, müsst ihr erst mal kämpfen lernen « , knurrte er grimmig.
    Etwa ein halbes Dutzend Schritt entfernt focht Lirandil, der Fährtensucher aus dem Volk der Elben, auch gegen die Übermacht. Sein äußerst sicheres Auge und die Schnelligkeit, zu der Elben imstande waren, ließen ihn die Gegner zurückdrängen. Die Klinge wirbelte durch die Luft und wehrte ein Wurfbeil im Flug ab, kurz bevor es den Schädel des Elben zu zertrümmern vermochte.
    Ein Kämpfer in dunkler Kutte trieb mit blitzschnellen Hieben seiner Klinge ein paar Orks in die Flucht: Brogandas, der Dunkelalb. An Schnelligkeit stand er Lirandil in nichts nach. Seine Tätowierungen veränderten sich ständig dabei, während er schwarzmagische Formeln murmelte, um seine Schläge zu unterstützen und denen seiner Gegner die Kraft zu nehmen.
    Der Dunkelalb hielt mit seinen beherzten Attacken Neldo und Zalea den Rücken frei. Zalea wehrte sich zunächst mit ihrer Schleuder gegen die Angreifer, hatte aber bald keine Munition mehr. Die letzten ätzenden Herdenbaumkastanien und Vulkansteine hatten sie längst zur Verteidigung gegen die immer wieder angreifenden Orks verschossen, die seit den Ereignissen in Ghools dunkler Neufeste völlig außer Rand und Band geraten zu sein schienen.
    Rhomroor bückte sich nach der Leiche eines Orks und nahm ihm ein breites Kurzschwert ab. Es hatte nicht einmal ein Drittel der Länge eines über dem Rücken getragenen orkischen Sichelschwertes und war von seinem Träger wie ein Parierdolch eingesetzt worden, bevor Rhomroor ihm den Garaus gemacht hatte.
    » Hier, bewaffne dich, Halbling! « , rief Rhomroor
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