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JULIA COLLECTION Band 07

JULIA COLLECTION Band 07

Titel: JULIA COLLECTION Band 07
Autoren: LORI FOSTER
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1. KAPITEL
    Einen Augenblick zuvor hatte Sawyer noch die Spätnachmittagssonne genossen und gespürt, wie der Schweiß auf seinen Schultern und seinem Hals trocknete, ehe er ihn wegwischen konnte.
    Und dann war sie plötzlich da.
    Er hatte gerade zu seinem Sohn Casey gesehen, der mit seinen fünfzehn Jahren groß und stark war und schon so hart arbeitete wie ein Mann. Stolz hatte Sawyer gelächelt.
    Die letzten beiden Wochenenden hatte er mit Patienten zugebracht, und es hatte ihm gefehlt, mit Casey im Freien zu arbeiten, bis die körperliche Anstrengung ihn ermüdete.
    Die Luft war erfüllt von Sommerdüften. Sawyer legte ein weiteres Brett zum Ausbessern des Zauns an und nagelte es fest. Der warme Wind fuhr ihm durch die Haare. Er atmete tief ein und dachte, wie herrlich das Leben war.
    In diesem Moment schrie sein Sohn: „Oh, verdammt!“
    Überrascht drehte Sawyer sich in die Richtung, in die sein Sohn mit dem Hammer zeigte. Eine Limousine raste mit halsbrecherischer Geschwindigkeit den unbefestigten Weg entlang, der an ihr Grundstück grenzte. Die letzte Kurve am Ende, die sich sanft in die Hügel Kentuckys schmiegte, war scharf. Der Wagen würde niemals heil hindurchkommen.
    Sawyer erhaschte nur einen flüchtigen Blick auf das blasse, erschrockene Frauengesicht hinter dem Steuer, bevor der Wagen mit quietschenden Reifen und Staub aufwirbelnd in den frisch reparierten Zaun krachte. Mit einem Hechtsprung brachte Sawyer sich vor dem splitternden Holz und den umherfliegenden Nägeln in Sicherheit. Durch den Schwung flog der Wagen durch die Luft, bevor er einige Meter weiter scheppernd auf der Wiese landete und mit der Motorhaube voran in den See rollte. Der vordere Teil des Wagens sank unter Wasser, während der hintere Teil noch auf festem Boden stand.
    Sawyer und Casey standen sekundenlang wie erstarrt da, bevor sie zum Ufer des Sees rannten. Ohne zu zögern, watete Casey ins hüfttiefe Wasser und spähte durch das Fenster der Fahrertür. „Es ist ein Mädchen!“
    Sawyer drängte ihn zur Seite und schaute selbst hinein. „Mädchen“ war nicht ganz die passende Bezeichnung für die bewusstlose Frau im Innern des Wagens. Mit raschen Blicken musterte er sie von Kopf bis Fuß. Als Arzt suchte er nach Anzeichen von Verletzungen, doch als Mann registrierte er ihre wundervollen Rundungen. Er schätzte die Frau auf Mitte zwanzig. Sie war sehr zierlich, aber eindeutig mit allen weiblichen Attributen ausgestattet.
    Zum Glück war das Fenster offen, sodass er leicht an sie herankam. Doch das Wasser drang rasch in den Wagen ein und reichte ihr bereits bis zu den Schienbeinen.
    „Lauf zum Pick-up und ruf Gabe an. Sag ihm, er soll uns vor dem Haus erwarten!“
    Casey rannte davon, während Sawyer die Situation einschätzte. Die Frau war bewusstlos, ihr Kopf über das Lenkrad gesunken, ihr Körper schlaff. Auf dem Rücksitz stapelten sich zugeklebte Pappkartons und Gepäck. Einige von den Sachen waren durch den Unfall nach vorn gegen die Frau geschleudert worden. Ein paar offene Körbe waren umgekippt, und ihr Inhalt – Nippes, Bücher und gerahmte Fotos – lag verstreut herum. Offenbar hatte sie für eine lange Reise gepackt – oder für einen Umzug.
    Sawyer nahm ihre Hand und stellte fest, dass der Puls der Fremden normal und ihre Haut warm war.
    Es kostete einige Mühe, die Fahrertür aufzubekommen. Wäre der Wagen noch tiefer in den See geraten, hätte er sie nicht mehr öffnen können. Noch mehr Wasser strömte herein. Die Frau stöhnte, drehte den Kopf und stieß sich vom Lenkrad ab, bevor sie dann erneut nach vorn fiel. Ihre Bewegungen zeigten Sawyer, dass sie keine Rücken- oder Nackenverletzungen hatte. Nachdem er die auf sie gefallenen Sachen weggeräumt hatte, überprüfte er ihre Arme, Ellbogen, Handgelenke und Schultern. Dann fuhr er mit seinen Händen über ihre Beine, die in Jeans steckten. Auch dort fand er keine Verletzungen vor. Sie teilte die Lippen und stöhnte vor Schmerz. Skeptisch untersuchte Sawyer die größer werdende Beule an ihrem Kopf. Es gefiel ihm gar nicht, dass sie noch immer bewusstlos war. Ihre Haut fühlte sich ein wenig zu warm an, fast fiebrig.
    Casey rannte wieder zu ihm ins Wasser und verursachte kleine Wellen, die gegen Sawyers Hüfte schwappten. Besorgt betrachtete er das Gesicht der Frau. „Gabe bot an, dir deine Tasche zu bringen, aber ich habe ihm gesagt, dass ich ihn wieder anrufe, falls du sie brauchst.“ Casey flüsterte, als hätte er Angst, die Frau zu stören. „Wir
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