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Sueße Verfuehrung im Pazifik

Sueße Verfuehrung im Pazifik

Titel: Sueße Verfuehrung im Pazifik
Autoren: Carol Marinelli
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1. KAPITEL
    „Rate mal, wer heute Abend kommt!“
    Ihre Mutter klang so aufgeregt, als sie den Telefonhörer auflegte, dass Emma lächeln musste.
    „Halb Melbourne kommt.“
    Lydia Hayes redete seit Wochen nur noch vom sechzigsten Geburtstag ihres Mannes und der großen Feier, die sie zu diesem Anlass ausrichtete. Das ursprünglich geplante Abendessen im Familienkreis hatte sich mittlerweile zu einer Gartenparty mit Festzelt und Bedienung ausgewachsen. Das beeindruckende Anwesen der Hayes war bis in den letzten Winkel herausgeputzt und der Platz für das Partyzelt so gewählt worden, dass die offenen Seiten einen atemberaubenden Blick über die Port Phillip Bay boten. Wenn das Wetter mitspielte, konnte man sogar über die Bucht mit ihren zerklüfteten Felsen und dem feinen weißen Sandstrand hinweg die Skyline der City sehen. Ein Tanzparkett war errichtet worden, die Band baute ihre Instrumente und Verstärker auf. Überall schwirrten Helfer herum, und Lydia wurde immer nervöser, je näher der Abend rückte. Der Anruf ließ sie nun für einen Augenblick alles andere vergessen.
    „Wir bekommen unerwarteten Besuch.“ Sie klatschte vor Freude in die Hände. „Nun komm schon, rate!“
    „Mum …“, stöhnte Emma nur, die sich gerade in ein Badetuch gewickelt die Zehennägel lackierte. Den ganzen Tag war sie ihrer Mutter bei den verschiedenen Vorbereitungen zur Hand gegangen und fürchtete, nun selbst nicht mehr rechtzeitig fertigzuwerden.
    „Sag’s mir einfach.“
    „Zarios!“
    Der rote Nagellack ging daneben. Sie griff nach einem Wattestäbchen und tupfte über ihren kleinen Zeh, ohne sich anmerken zu lassen, wie sehr die Nachricht sie aufwühlte.
    Zarios – allein der Name jagte ein Prickeln durch ihren ganzen Körper. Jeder wusste sofort, von wem die Rede war, auch ohne dass sein berühmter Nachname genannt wurde.
    Fotos von dem ungemein attraktiven, wenn auch häufig finster dreinblickenden Junggesellen erschienen regelmäßig in den Klatschspalten. Er hatte den Ruf eines unverbesserlichen Frauenhelden. Nach allem, was inzwischen über den Mann geschrieben worden war, fragte man sich, wieso es überhaupt noch Anwärterinnen gab, die bereit waren, sich mit ihm einzulassen.
    Und es gab viele davon. Die Affären endeten ausnahmslos in Tränen. Wobei es natürlich die Damen waren, die sie vergossen.
    „Warum?“ Ihre Neugier war einfach übermächtig. Sie verschloss das Nagellackfläschchen und sah ihre Mutter fragend an.
    Ihre Väter waren zwar die besten Freunde, dennoch verstand sie nicht, wieso Zarios D’Amilo auf die Idee kam, zur Geburtstagsparty ihres alten Herrn zu erscheinen. Hatte er nichts Besseres vor an diesem Samstagabend? Ein Date mit einem Supermodel oder ein Flug zu einer Veranstaltung des Jetsets? Sicher stellte Eric Hayes’ sechzigster Geburtstag keine besondere Attraktion für ihn dar.
    Als Rocco D’Amilo vor nahezu fünfzig Jahren im Alter von elf nach Australien gekommen war, hatte es der Sohn italienischer Einwanderer schwer gehabt. Er sprach kein Englisch und wurde in der Schule wegen seiner fremdländischen Gewohnheiten gehänselt. Erst als Eric Hayes Partei für ihn ergriff und dem Anführer der Rabauken ein blaues Auge schlug, brachen für den kleinen Italiener bessere Zeiten an. Aus dem ungleichen Paar wurden Freunde fürs Leben.
    Rocco gründete später ein Bauunternehmen, Eric wurde Immobilienmakler. Selbst als Rocco mit seiner jungen Frau und dem neugeborenen Sohn nach Italien zurückkehrte, riss der Kontakt nicht ab. Sie waren einander Trauzeugen, Paten für ihre Kinder, und ihre Freundschaft war Roccos Rettungsanker, als seine Frau ihn und seinen damals vierjährigen Sohn verließ.
    Eric hatte es mit der Zeit zu Wohlstand gebracht. Dank einiger weitsichtiger Immobilieninvestitionen führte seine Familie ein sorgenfreies Leben. Auch Rocco war erfolgreich, in Australien genauso wie in Rom. Doch erst als sein Sohn in die Firma eintrat, entwickelte sich der ehemalige Familienbetrieb zu dem Imperium, das er heute war. Nachdem er die besten Universitäten besucht hatte, führte Zarios das Unternehmen weiter. Die Mischung aus herausragender Intelligenz, gepaart mit den ethischen Grundsätzen, die er von seinem Vater übernommen hatte, erwies sich als unschlagbares Erfolgsrezept.
    Mit dem nötigen Wissen und großem Elan hatte er aus dem Bauunternehmen eine weltweit agierende Immobilienfirma mit angeschlossener Finanzierungsgesellschaft gemacht. Die D’Amilo Kreditbank hatte
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