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Susan Andersen

Susan Andersen

Titel: Susan Andersen
Autoren: Rosarot in Seattle
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nicht verboten, in die Lagerhalle zu gehen?“ Ein eiskalter Stich fuhr ihm in den Magen – wie schon vor ein paar Stunden, als er in dem Verkehrsstau steckengeblieben war.
    Als er zu weit weg gewesen war, um sie zu beschützen, und nur hoffen konnte, noch rechtzeitig zu kommen, um zu verhindern, dass ihr etwas passierte.
    Dass sie getötet wurde.
    „Aber hast du auf mich gehört ?“ , brüllte er, seine Nase nur einen Zentimeter von ihrer entfernt. „Nein, zum Teufel! Du mit deiner Gefühlsduselei musstest natürlich mitten in eine unbekannte Situation hineinplatzen, mit nichts bewaffnet als einem Achtelliter Reizgas – um es mit einem Verbrecher mit einer beschissenen Pistole aufzunehmen!“
    „Kein Reizgas“, flüsterte sie und starrte zu ihm hinauf, zitternd wie eine Katze im Wartezimmer beim Tierarzt. „Pfefferspray.“
    „Ach so, na klar. Gott bewahre, dass ihr Love-and-Peace-Typen jemanden tatsächlich verletzen könntet, selbst wenn der euch umbringen will!“ Ihr Zittern wurde stärker, und er zog die Brauen zusammen. „Hör auf zu zittern! Wage es jetzt nicht, mir etwas vorzuzittern! Das hättest du auf diesem Parkplatz tun sollen, statt in die Lagerhalle zu spazieren!“
    „Ich hatte solche Angst, Jason.“
    „Du weißt doch überhaupt nicht, was Angst ist! Du hast nicht in einem Verkehrsstau festgesteckt und gewusst, dass du die Frau, die du liebst, nicht davon abhalten kannst, sich in Gefahr zu bringen. Dass der Job, von dem du glaubst, dass er das Wichtigste in deinem Leben ist, nichts mehr bedeutet, wenn du sie nicht beschützen kannst. Du hast nicht sehen müssen, wie ein Mann dir eine Pistole an die Schläfe hält!“ Er riss sie von den Füßen und hob sie in die Höhe, um sie voller Wut zu küssen.
    Ihre weichen Lippen öffneten sich sofort, er schmeckte den Wein auf ihrer Zunge. Sie schlang die Beine um seine Hüfte und die Arme um seinen Hals. Ohne den Kopf zu heben, umfasste Jase ihren Hintern und trug sie ins Wohnzimmer. Dabei stolperte er über die Türschwelle, weil er sich weigerte, die Augen zu öffnen. So herrlich war dieser Kuss, so umwerfend die Erleichterung, sie lebendig und warm in seinen Armen zu halten.
    Er hatte wirklich geglaubt, dass er sie nie mehr halten würde – dass sich der Rest seines Lebens ewig lang und öde hinziehen würde.
    „Guter Gott“, murmelte eine Frau entsetzt hinter ihnen. „Ist das etwa eine Waffe in dem Gurt unter seinem Arm?“
    „Beth, du kannst dir doch nicht ernsthaft Sorgen wegen so eines kleinen Dings wie einer Pistole machen“, entgegnete Ava Spencer trocken, „wenn ein Mann, der so küssen kann, deiner Tochter seine Liebe erklärt. Mann, wo sind Popcorn und Gummibärchen, wenn man sie mal braucht?“
    Er riss den Kopf hoch und starrte mit offenem Mund Poppys beste Freundinnen und eine Frau an, die nur Mrs. Calloway sein konnte. Zumindest wenn man nach den schokoladenbraunen Augen und den mit Grau durchzogenen Locken gehen konnte.
    Jesus. Er betrat niemals ein Büro, ein Haus oder eine Wohnung, ohne sich vorher ganz genau umzusehen. Doch ein Blick auf Poppy hatte genügt, und seine unfehlbare zweite Natur hatte sich vorübergehend verabschiedet. Da saßen also drei Frauen auf der kleinen Couch und dem Stuhl und starrten ihn mit einer Mischung aus Faszination und Zweifel an.
    Doch obwohl Mrs. C. seine Hände ganz deutlich auf dem Hintern ihrer Tochter sehen konnte, ließ er Poppy nicht herunter. Stattdessen griff er noch fester zu. Ihre Blicke trafen sich, und er verlor sich ganz in den topasfarbenen Sprenkeln ihrer Augen. „Ich schätze, du hast Besuch.“
    „Sie wollten gerade gehen.“ Sie sah zu ihrer Mutter und ihren Freundinnen. „Das wolltet ihr doch? Mom? Meine Schwestern?“
    „Oh, ja“, sagte Ava, während Jane murmelte: „Weht da etwa ein leiser Wüstenwind?“
    Lachend zog Ava Poppys Mutter sanft auf die Beine. „Komm, Beth“, rief sie fröhlich. „Ich lade dich auf einen Drink ein und erzähle dir von einem kleinen Mädchen, das, wenn es groß ist, einen Scheich heiraten will.“
    „Und ich dachte, ich wüsste alles, was es über mein Mädchen zu wissen gibt“, murrte Beth. Sie warf Jase und ihrer Tochter einen strengen Blick zu. „Ich hoffe, dass ihr zumindest Safer Sex habt. Und ich spreche nicht von Kondomen. Legen Sie diese verdammte Waffe ins Regal oder besser noch in eine verschließbare Schublade.“
    „Ja, Ma’am“, hörte er sich antworten und sah erleichtert den drei Frauen nach, die ohne viel
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