Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Susan Andersen

Susan Andersen

Titel: Susan Andersen
Autoren: Rosarot in Seattle
Vom Netzwerk:
einen Moment schien er ganz fasziniert von seinem Finger zu sein, mit dem er über ihren Schenkel strich. Als er die Augen hob, sah er sie fest an. „Aber du bist nicht total gegen die Idee?“
    „Soll das ein Scherz sein? Meine erste Reaktion war: Will ich haben! Aber ich bin impulsiv – du weißt, dass ich impulsiv bin. Und das ist zu wichtig, um es zu überstürzen.“
    Sie quietschte überrascht, als er abrupt aufstand. Er wirbelte sie in seinen Armen herum und trug sie ins Schlafzimmer.
    „Du hast recht“, rief er und warf sie aufs Bett. „Lass uns vernünftig sein. Himmel, Vernunft ist schließlich mein zweiter Vorname – hab ich dir das je erzählt?“
    Nachdem er die Krawatte ausgezogen hatte, legte er die Pistole auf das oberste Regal und begann, sein Hemd aufzuknöpfen. „Also reden wir nächste Woche wieder darüber.“

EPILOG
Ich fühle mich, als ob Sonne durch all meine Poren strahlen würde!
Memorial Day
    P   oppy blieb am Kopf der Treppe, die Avas Strand-Penthouse in Alki mit der üppig bepflanzten Dachterrasse verband, abrupt stehen. Auf einmal konnte sie sich nicht mehr auf das Geplapper ihrer Freundinnen hinter sich konzentrieren. Sie starrte Jason an, der auf typische Männerart mit Murphy, Dev und Finn am Grill stand. Jase hatte den Kopf in den Nacken geworfen und brüllte vor Lachen, und ihr Herz schwoll so schnell und heftig an, dass sie fürchtete, es könnte zerspringen.
    „Oh, da hat’s aber jemanden erwischt“, murmelte Jane neben ihr. Sie nahm Poppy das Tablett aus den Händen und knallte es mit ungewöhnlicher Missachtung für Avas sorgfältig ausgewählte Möbel auf ein wunderschönes Tischchen. Früchte schaukelten, Sangria spritzte, und die Kristallgläser klirrten.
    „Was ist denn das?“, fragte sie und senkte den Kopf, um den antiken Diamantring aus Weiß- und Gelbgold an Poppys Finger anzustarren. „Ava! Hast du das gesehen?“
    „Na, das wurde aber Zeit“, lachte Poppy. Seit sie Avas Wohnung betreten hatte, wartete sie darauf, dass ihre besten Freundinnen den Ring endlich bemerkten.
    „Verdammt richtig“, murrte Ava. „Ich warte schon seit Freitag darauf, diesen Ring zu sehen.“
    Poppy klappte die Kinnlade herunter, während sie ihre Freundin sprachlos anstarrte.
    Genauso wie Jane, nur dass diese noch mit dem typischen bösen Kaplinski-Blick hinzufügte. „Du wusstest, dass sie einen Verlobungsring bekommt?“
    „Detective Scheich hat mich gebeten, ihn mit ein paar Nachlasshändlern bekannt zu machen. Er wollte ihr keinen riesigen neuen Stein schenken, den sie ständig nach unten drehen müsste, um ihn nicht ihren Schülern aus den einkommensschwachen Familien unter die Nase zu reiben. Aber nachdem ich ihn den Händlern vorgestellt hatte, durfte ich ihm keinen Ratschlag mehr geben. Um genau zu sein, hat mich der Blödmann am Ende des Raums stehen lassen, während er seine Wahl traf, damit ich den Ring nicht vor Poppy sehe.“ Sie nahm Poppys Hand. „Also, zeig mal.“
    Kritisch musterte sie die achteckige Fassung und den runden Diamanten, dann hauchte sie: „Mein Gott, er passt genau zu dir.“ Sie sah Poppy in die Augen. „Ich schätze mal, er ist also doch gut genug, um dich zu heiraten.“
    Auch Jane beugte sich über den Ring. „Er ist wunderschön, Poppy. Und er sieht sehr alt aus.“
    „Edwardianisch – ungefähr um 1910“, erklärte Poppy. „Mom sagt, seine Aura zeigt, dass er sehr geliebt wurde.“
    „Und sie muss es wissen.“ Jane richtete sich langsam auf. „Hab ich das richtig verstanden. Jeder wusste vor mir Bescheid?“
    „Mein erster Gedanke, nachdem ich wieder Luft bekam, war, euch beide anzurufen“, gab Poppy zu. „Doch dann wollte ich einfach wissen, wie lange es dauert, bis der Ring euch auffällt. Also habe ich Jason stattdessen mit zu meinen Eltern genommen.“
    „Ich wäre explodiert, wenn ich meine Verlobung auch nur eine Stunde lang hätte geheim halten müssen“, sagte Jane.
    „Ich bin auch fast explodiert“, gab Poppy zu. Dann deutete sie vorwurfsvoll mit dem Finger auf Ava: „Und du hättest mich schon vor einer halben Stunde von dieser Qual erlösen können.“
    „Ich war viel zu beschäftigt, unauffällig einen Blick darauf zu erhaschen. Und, wie ich gestehen muss, mich darüber zu wundern, dass du uns den Ring nicht sofort kreischend unter die Nase gehalten hast.“
    „Und da dachte ich, ich würde ihn euch sogar ständig unter die Nase halten, doch ihr wärt einfach zu schwer von Begriff, um es zu merken.“
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher