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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer
Autoren: Ma2
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die Augen, dann musste ich lachen. »Ach, zur Hölle. Wie soll ich dich denn nennen?«
    »Ich finde den Namen ›Angel‹ eigentlich ganz schön. Das klingt so hübsch.«
    Nochmals würg. »Ein Engel namens Angel. Na, meinetwegen. Ist ja schließlich dein Namensschild.«
    »Danke, mein Gebieter. Und noch was …«
    »Ja?«
    »Ich soll Euch etwas von ihr ausrichten.«
    Ich erstarrte und spürte mein Herz plötzlich im Hals. Als ich wieder sprechen konnte, fragte ich: »Was sollst du mir ausrichten?«
    »Sie findet, Ihr solltet es ihr sagen.«
     
    Heute Abend.
    Heute Abend würde ich Jezebel alles erzählen – von Virginia, Eris, Pan. Und von meiner neuen Position. Ich würde es ihr erzählen und es ihr zeigen, und wenn ich sie mit der Krone auf meinem gehörnten Haupt so richtig verblüfft und beeindruckt hätte, dann würde ich sie auffordern, mit mir in die Hölle zurückzukehren und meine Königin zu werden.
    Oder sagen wir, ich würde sie zumindest fragen. Und sie würde Ja sagen. Und kein prüder Apostel würde mir dabei in die Quere kommen.
    Ich saß allein an einem der Tische im Spice und wartete auf ihren Auftritt im Rampenlicht, während ich eine der anderen Tänzerinnen betrachtete, die gerade ihre Show ablieferte. Sie war gut – sexy, wusste sich zu bewegen. Eine Frau, die ich garantiert nicht von der Bettkante stoßen würde. Aber sie war nun mal nicht diejenige, die für mich bestimmt war, die mich kannte wie kein anderes Wesen. Die mein Herz gestohlen hatte.
    Mein Herz? Pah! Satan, verschone mich. Was würde wohl als Nächstes kommen? Liebessonette?
    Ich verdrehte die Augen. Das Übelste daran war: Wenn Jezebel ein Sonett haben wollte, würde sie es bekommen. Ich würde mir schon etwas Passendes einfallen lassen.
    Tennyson vielleicht.
    »Es ist besser, Liebe empfunden und Lust erlitten zu haben« , hauchte ihre Stimme, »als niemals Lust empfunden zu haben. «
    Heilige Eier, ich war echt ein erbärmlicher Dämon. Ein Dämon mit Gefühlen. O Graus. Ich schüttelte den Kopf und kippte meinen Scotch runter. Ich war mir nicht sicher, ob mich diese Gefühle eher vermenschlichten oder entmannten, und ich wusste nicht, was ich schlimmer fand. Wer auch immer behauptet hatte, dass Veränderungen gut seien, sollte über offenem Feuer geröstet werden.
    Ach, scheiß drauf. Ich war immer noch Daun. Nur ein klein wenig schmusebedürftiger.
    Und König der Verführer.
    Ich gönnte mir einen weiteren Drink, während ich mir überlegte, wie ich die Unterhaltung am besten angehen sollte, wie ich ihr meine Frage stellen sollte. Sie würde Ja sagen. Natürlich würde sie Ja sagen. Sie musste einfach Ja sagen. Und wenn sie die Unnahbare spielen wollte, dann würde ich ihr eben mit guten Argumenten kommen. Ich würde sie nicht einmal bedrohen, auch nicht ihren prüden Apostel. Zum Himmel noch mal, ich war kurz davor, die Seiten zu wechseln.
    Ich lächelte. Was ich nicht alles für sie tat.
    Ich hatte sogar den Beweis meiner Zuneigung in der Hosentasche (nein, nicht das – obwohl das natürlich ebenfalls für sie bereitstand). Sterbliche fuhren auf solchen Kitsch ab, und im Moment war Jezebel … Jesse Harris … nun mal eine Sterbliche. Wie alle Wesen ihres Geschlechts war sie verrückt nach Schmuck, auch wenn sie dazu neigte, ihn zu verlieren oder zu verschenken. Aber wenn sie erst mal meinen Ring trug, würde sie ihn nie wieder ablegen wollen. Da war ich mir absolut sicher. Ich musste nur vorsichtig sein, wenn ich ihn aus der Schachtel nahm; der Diamant in seiner Mitte war für mich so tödlich wie die Ehe für sterbliche Männer. Aber Frauen standen eben auf solchen Quatsch. Und Jezebel war es allemal wert.
    Meine Jezebel.
    Ich grinste, als ich mir ihre Reaktion vorstellte. Sie würde eine fantastische Königin der Lust abgeben.
    Dann stutzte ich. Was, wenn sie Nein sagen würde?
    Mist.
    Ich kippte meinen Drink runter. Bestellte noch einen. Vielleicht war es das Beste, sich ganz einfach zu betrinken.
    Zwanzig Minuten und wer weiß wie viele Drinks später stolzierte sie endlich auf die Bühne und begann zu tanzen. Und mit jedem unbeschwerten Lächeln, mit jedem Hüftschwung brach sie Männerherzen.
    Mir schwirrte der Kopf, während ich sie beobachtete, aber das lag nicht am Alkohol. Es war vielmehr etwas, das ganz typisch sie selbst war, schwer zu begreifen und doch unendlich verlockend. Etwas, wofür ich sterben würde.
    Runter mit der Kleidung. Raus mit den Brieftaschen. Im Nu trug sie Strumpfbänder aus
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